Der germanische Götterhimmel

219,95

Artikelnummer: antiquarisches Restexemplar Kategorie:

Beschreibung

von Voenix

192 Seiten, 162 Abb., Format: 21,0 x 29,0 cm (DIN A4), Broschur, ISBN 3-935581-32-7, antiquarisches Restexemplar

Auf vielfachen Wunsch der Leserschaft haben wir uns dazu entschlossen, die Bilder des Buches Weltenesche und des erfolgreichen Orakelsets Das germanische Götterorakel im Großformat und vierfarbig zu veröffentlichen.

Aus dieser ursprünglichen Idee ist nun ein anschauliches Gesamtkunstwerk geworden, das neben den bereits bekannten Bildern viele neu gefertigte Skizzen von Voenix enthält, die auf einem anschaulichen Hintergrund präsentiert werden. Auf jeder Doppelseite wird jeweils auf der linken Seite eines der 81 Kartenmotive ganzseitig dargestellt. Auf der rechten Seite befinden sich die Skizzen mit den Erklärungen zum Bild bzw. der jeweiligen Gottheit.

Die Betonung des Buches liegt hier weniger auf den dazugehörigen Texten, die dennoch komprimiert die wichtigsten mythologischen Beschreibungen aus der Edda und dem Volksglauben zusammentragen, sondern vielmehr auf der durch Liebe fürs Detail gestalteten Aufmachung.

Alles in allem ein Bildband, der die Götter- und Sagengestalten unserer Vorfahren in einem zeitgemäßen und bunt schillernden Licht erscheinen lässt.

• Leseprobe von "Der germanische Götterhimmel" •

• Titelinformation •

1. Odin, der Allvater

Odin, Wotan oder Wodan ist der oberste aller Asen, genannt der Allvater. Er ist der Sohn eines Riesenpaares und seine Brüder sind die Götter Wili und We. Der Göttervater weilt in Asgard im Saal Walaskjalf, wo sich sein Hochsitz Hlidskjalf befindet, von dem er aus über alle neun Welten blicken kann. Seine Gattin ist die Göttin Frigg, mit der er die Söhne Balder, Hermod, Bragi und Hödur hat. Mit folgenden Riesinnen zeugt er weitere Söhne: mit Jörd (Fjörgyn) den Thor, mit Rind den Vali, mit Grid den Widar und mit Rans Töchtern den Heimdall. Namen von Odins Töchtern sind nicht überliefert, doch werden diese allgemein in den Walküren angenommen. Begleitet wird er gelegentlich von seinen beiden Raben Hugin und Munin und zwei großen Wölfen, mit Namen Geri (der Gierige) und Freki (der Heißhungrige). Odin bedarf keiner Kost, sondern füttert seine Wölfe mit dem ihm zustehenden Fleisch, er selbst lebt alleine vom Wein und dem ekstatischen Skaldenmet Odrörir. Täglich genießt er, wie alle Götter, einen der goldenen Äpfel der Göttin Iduna, welche ewige Jugend und Erneuerung schenken. Er führt den Kriegsger Gungnir und besitzt den Wunschring Draupnir, der ihm beständigen Reichtum sichert.

Odin ist Schöpfer-, Toten- und Kriegsgott, Zauberer und Schamane, Gott der Ekstase, Weisheit und Dichtkunst. Als Schamane reitet er auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir durch die Lüfte. Als durch die Welt ziehender Wanderer, mit Schlapphut und Wanderstab versehen, verhüllt er sich meist in einem dunkelblauen Mantel. Unter den verschiedensten Decknamen (es sind über 100 bekannt!) kehrt der Gott bei Riesen, Zwergen und Menschen ein, um sich deren Wissen zu erwerben, sein eigenes weiterzugeben oder seine Günstlinge zu prüfen (s.Grimnir). Um sich Weisheit anzueignen, erbringt er selbst hohe Opfer (s.Mimir und Hangatyr) und setzt zuweilen auch List und Lüge ein, um an seine Ziele zu gelangen (s.Swafnir).

Snorri schildert Odins Wesen als klug, weise und gelehrt. Er spräche nur in Versmaßen und sei so vornehm und schön anzuschauen, dass allen das Herz darüber lache. Doch wenn er im Krieg sei, erscheine er seinen Feinden grimmig und das habe darin seinen Grund, dass er Gestalt und Aussehen ganz nach Belieben zu wechseln vermöge. Er verfüge über die Macht seine Feinde mit Blindheit, Taubsein und Schrecken zu erfüllen und deren Waffen stumpf zu machen. Seine Leute aber führen wie Berserker unter die Feinde. Odin fordert Opfer, die ihm mit dem Speerwurf oder durch Aufhängen geweiht werden. Doch nicht niederes Volk, sondern nur die Mutigsten und Edelsten nimmt er auf nach Asgard, deren Herrscherhäuser ihre Herkunft meist direkt auf ihn zurückführen. Doch offenbart er sich unter ihnen nicht im Glanze seiner Göttlichkeit, sondern meist in unscheinbarer Gestalt, wo er mit Rat und Tat zu Sieg und Ruhm verhilft. Am Ende seiner Gunst verursacht er jedoch selbst deren blutigen Untergang und holt die einstigen Schützlinge heim in seine Kriegerhalle, um dadurch seine Heerbestände für die bevorstehenden Ragnarök aufzufüllen. Als diese nahen, reitet Odin an der Spitze dem Feind entgegen, um im Kampf von dem mächtigen Fenrir-Wolf verschlungen zu werden.

Zeigt Odin sich im Norden vorwiegend als herrschender Göttervater, tritt er sonst gewöhnlich als Sturmgott auf, der über die entfesselten Elemente waltet und im rauschenden Wind den befruchtenden Geist der Weltenweisheit mit sich führt. Die Römer setzten Wodan mit ihrem Gott Mercurius gleich, dem sie den Wochentag Mittwoch (Wednesday) zuordneten. Ortsbezeichnungen wie Wodensweg, Wodenfeld, usw. sind besonders noch in Niederdeutschland und England verbreitet.

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