Beschreibung
von Wolfgang Frenz.
Was unterscheidet das Buch von Wolfgang Frenz von den übrigen Büchern der politischen Enthüllungsliteratur? Verdient ein Autor, der in den Fallstricken der Politik und eines Nachrichtendienstes verwickelt war, der darüber hinaus ein erfahrener Parteipolitiker ist und mit allen politischen Waffen umzugehen versteht, Vertrauen?
Eine breitere Öffentlichkeit, ausserhalb seiner Partei, der NPD, kennt ihn durch Zeitungsberichte und Fernsehdarstellungen als „V-Mann des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes“, obwohl er in Wirklichkeit Kontaktmann seiner Partei zum Verfassungsschutz war und sich immer als treuer Parteisoldat sah. Durch seine Jugend war er 1959 eigentlich ohne eigene Absicht, von seiner Parteiführung zum Verfassungsschutz geschickt worden.
Zwischen den Höhen und Tiefen einer Parteikarriere, die ihn in den Parteivorstand und in das Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden führte, spielte er – ein Mann der bissigen Bemerkungen – ein Doppelspiel zwischen Verfassungsschutz und Parteiamt auf höchster Führungsebene. So halten ihn viele für eine schillernde Gestalt, die über intime Kenntnisse des Nachrichtendienstes und seiner Partei verfügt und in seiner 36-jährigen Tätigkeit für die Partei beim Verfassungsschutz vielen Versuchungen und Gefahren ausgesetzt war und immer am Rande eines Abgrundes eine Gratwanderung zwischen der verpflichtenden Loyalität zur Partei und den Informationsanforderungen des Nachrichtendienstes gehen musste. Umwittert vom Flair des Geheimdienstes und des Abenteuers, welche Nachrichtendienste umgeben, schildert Frenz in seinem Buch „Die Schlapphut-Affäre“ die Höhen und Tiefen und auch die Hoffnungen, welche sich mit der NPD verbanden und wie die Partei, allen Warnungen zum Trotz, sich durch eine unreife Führung in Verbotsgefahr brachte.
Frenz hat dazu etwas sehr wichtiges und etwas sehr erstaunliches in seinem Buch zu sagen. Er schreibt dieses nicht nur als Ankläger und nicht nur als Verteidiger, sondern als ein Chronist zeitnaher Vorgänge mit Rücksichtslosigkeit, Offenheit und Schärfe auch gerade gegenüber seiner Partei.
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