Werner Mummert – Das Leben eines sächischen Offiziers

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Beschreibung

In der Militärgeschichtsschreibung ist es international üblich, die
Lebensläufe von Generalen stark zu verkürzen. Die außergewöhnliche
sächsische Familie mit schlesischen Wurzeln und das sehr interessante
Leben des deutschen Offiziers Werner Mummert machten es jedoch für den
Autor notwendig, auch über dessen Vorfahren detailliert zu berichten. So
werden die Lebensumstände der Bauern-, Unternehmer- und
Gutsbesitzerfamilie Mummert im Zeitraum von 1750 bis 1950 dargestellt.
Der Leser erfährt dabei sozialgeschichtlich und regional- sowie
lokalhistorisch Interessantes aus Westpreußen, Schlesien (Landkreise
Wohlau und Neumarkt), Westsachsen (Crimmitschau, Zwickau, Oelsnitz,
Plauen) und aus Mittelsachsen (Lommatzscher Pflege, Döbeln, Riesa,
Oschatz).

Werner Mummert wird 1897 in einem sächsischen Gutshaus
in der Lommatzscher Pflege (zwischen Döbeln und Riesa) geboren. Er
wächst als Halbwaise auf, besucht das Königlich-Sächsische Gymnasium in
Dresden und meldet sich im Sommer 1914, als sein Vaterland in Gefahr
ist, freiwillig zum Kriegsdienst. Der Siebzehnjährige erlebt die Härten
der Ostfront, Nahkämpfe und große Entbehrungen. Als junger Leutnant ist
er im Jahre 1917 an den Gefechten im Kurland beteiligt. Unter der
Führung von General von der Goltz nimmt er mit der Ostsee-Division am
Freiheitskampf des finnischen Volkes teil. Für seine Tapferkeit werden
ihm mit dem Königlichen Militär-St.-Heinrichs-Orden der höchste
sächsische Militärorden und das Finnische Freiheitskreuz sowie das
Eiserne Kreuz beider Klassen verliehen.

Nach seinem Ausscheiden
aus dem Heer studiert Werner Mummert in Leipzig
Landwirtschaftswissenschaften und übernimmt anschließend das väterliche
Rittergut. In den Folgejahren widmet er sich intensiv der Landwirtschaft
und seiner großen Leidenschaft, dem Reitsport. Er entwickelt sich zu
einem bekannten Turnierreiter in Deutschland. Zugleich wird er
Reserveoffizier des Karabinier-Regimentes. In den zwanziger und
dreißiger Jahren wird Werner Mummert Mitglied des „Stahlhelms“, der
NSDAP, der SA und der Reiter-SS.

Als 1935 die Aufstellung der
Wehrmacht deklariert wird, läßt er sich als Reserveo#ffizier
reaktivieren. Als Kompaniechef nimmt er 1938 an der Operation im
Sudetenland teil. Im Krieg gegen Polen führt er eine
Aufklärungsabteilung. An der Spitze seiner AA 256 erreicht er im Sommer
1940 kämpfend Antwerpen, die Kanalküste bei Dünkirchen und schließlich
die bretonische Küste.

Der Angriff auf die UdSSR sieht den Major
der Reserve mit seiner Aufklärungsabteilung an der Spitze der
Heeresgruppen Nord bzw. Mitte. Nordwestlich Moskau erreicht er die Wolga
und überschreitet sie. Während des Jahreswechsels 1941/42 verteidigt
Werner Mummert nördlich von Rschew den Wolgaübergang und sichert damit
Tausenden deutschen Soldaten den Rückzug. In diesen Tagen erarbeitet er
sich endgültig seinen legendären Ruf als Ostfrontoffizier. Zu diesem
Zeitpunkt trägt er bereits das Deutsche Kreuz in Gold, das Ritterkreuz
zum Eisernen Kreuz, das Infanteriesturmabzeichen und weitere
Auszeichnungen.

Als Kommandeur eines verstärkten
Panzergrenadier-Regimentes nimmt Oberstleutnant Mummert 1943 an der
Panzerschlacht von Kursk und Orel teil. Er wird erneut, diesmal schwer,
verwundet. Im Frühjahr 1944 übernimmt er vor Tscherkassy die Führung des
Panzergrenadier-Regimentes 103. Wie immer an der Spitze seiner Männer
gehend, bricht er mit einem kühnen Angriff den tödlichen Kessel um die
eingeschlossene Armeegruppe auf. Er erhält das Eichenlaub und wird mit
dem Ehrenring des Reichsführers der SS ausgezeichnet. Sein weiterer
Kampfweg führt ihn nach Bessarabien und im Herbst 1944 ins Kurland. Dort
zerschlägt er einen sowjetischen Angriff und rettet damit die bedrohte
Flanke der Kurlandarmee. Er wird im Heeresbericht genannt und mit den
Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Mummert
ist Träger der Nahkampfspange und des Panzervernichtungsabzeichens.

Nach
dem Besuch der Kriegsakademie führt Oberst Mummert im Frühjahr 1945 die
Panzerbrigade 103 gegen die angreifenden Verbände der Roten Armee bei
Steinau in Schlesien. Anfang März 1945 erobert er mit seinen tapferen
Männern das bereits besetzte Lauban zurück. Wenige Tage später wird dem
bekannten „Steher der Ostfront“ die Führung der letzten deutschen
Panzer-Division übertragen. Vor Seelow wehrt er den Angriff Marschall
Schukows ab. Mit den Resten seiner Division führt ihn der Kampf bis ins
Zentrum von Berlin. Als der Kampfkommandant der Stadt am 2. Mai 1945 die
bedingungslose Kapitulationsurkunde unterschreibt, brechen Zehntausende
Soldaten und Zivilisten unter Führung von Generalmajor Werner Mummert
aus Berlin aus. Er wird von Stalins Häschern kurz vor der Elbe verhaftet
und ohne Anklageschrift und Gerichtsurteil für viele Jahre eingesperrt.

1950
stirbt Werner Mummert in einem Lager östlich Moskaus an Hungerödemen.
Seine Familie in Sachsen wurde von den Kommunisten vertrieben.

 

Bibliographische und technische Details:

-706 S., mit über 400, bisher meist unveröffentlichten s/w-Photographien aus
Privatbesitz, Dokumenten, Tabellen, Kartenskizzen, Faksimiles, Personenregister

-Druck:
*Textteil auf 130 g/qm Bilderdruckpapier
*Vor- und Nachsatz auf 170 g/qm Vorsatzpapier
*Einbandüberzug: Originalleinen in Sächsisch-Grün mit Silberprägung auf
Buchdeckelvorderseite und Buchrücken
*Schutzumschlag auf 170 g/qm Bilderdruckpapier

-Verarbeitung: Festeinband mit Fadenheftung, Kapitalband
-Format (Buchblock): DIN A 4
-Gewicht: 3,3 kg