Schriftenreihe Aus Forschung und Erfahrung: Band 5:
Das Abendland und die kulturelle Vielfalt Europas
Dr. Mathias Weifert
Das „Abendland“ wird als westeurasischer Raum dargestellt, der – von „Indoeuropäern“ geprägt – seit rund 5000 Jahren durch ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt gekenn-zeichnet ist. Neben bronzezeitlichen Kulturkontakten zu den finnisch-ugrischen Völkern mit ihrer alten Volksreligion im Norden und Osten, erfolgt durch Vorstoß in den Süden eine „Indoeuropäisierung“ des Mittelmeerraumes, der allerdings der Einfluß der Hethiter in Ost-kleinasien vorangegangen ist. Es entstehen dadurch weitere, aus relativ gleich-artigen Elementen zusammengesetzte „segmentäre“ Gesellschaften unterschiedlichen Typs mit Religionen, die im Sinne von Emile Durkheim als „faits sociaux“ aufgefaßt werden. Ihre nach Georges Dumézil dreifunktionale Sozialstruktur ist sehr durchlässig und überlagert eine ursprünglich Eurasien umfassende matriarchalische Dreiheit.
Nach der Erhebung des Christentums zur gesetzlichen Religion im Edikt von Mailand 313 durch die römischen Kaiser Konstantin I. und Licinius und der auf den Aus-schließlichkeitsanspruch der späteren Staatsreligion zurückzuführenden Intoleranz, leitet die Französische Revolution (1789-1791) das Ende der Staatsreligion und der abend-ländischen Ständegesell-schaft ein. Der den Gegensatz zum „Morgenland“ betonende, seit 1529 verwendete Begriff „Abendland“ hat in den modernen europäischen Gesell-schaften mit ihrem individualisierten und privatisierten Christentum seine Bedeutung verloren. Aus einer ganzheitlichen soziologi-schen Sicht heraus wird daher in der auf strikter Trennung von Staat und Religion beruhenden „laizistischen“ Gesellschaft die Möglichkeit zu einer untrennbar mit Religionsfreiheit verbundenen religiösen Erneuerung erkannt. Diese setzt aber die Bereitschaft zu interkultureller Kommunikation voraus, bei der alle Kulturen als gleichwertig und in ihrer Vielfalt als Bereicherung der europäischen Einheit angesehen werden.
32 Seiten
Schriftenreihe Aus Forschung und Erfahrung: Band 5: Das Abendland und die kulturelle Vielfalt Europas
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Schriftenreihe Aus Forschung und Erfahrung: Band 5:
Das Abendland und die kulturelle Vielfalt Europas
Dr. Mathias Weifert
Das „Abendland“ wird als westeurasischer Raum dargestellt, der – von „Indoeuropäern“ geprägt – seit rund 5000 Jahren durch ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt gekenn-zeichnet ist. Neben bronzezeitlichen Kulturkontakten zu den finnisch-ugrischen Völkern mit ihrer alten Volksreligion im Norden und Osten, erfolgt durch Vorstoß in den Süden eine „Indoeuropäisierung“ des Mittelmeerraumes, der allerdings der Einfluß der Hethiter in Ost-kleinasien vorangegangen ist. Es entstehen dadurch weitere, aus relativ gleich-artigen Elementen zusammengesetzte „segmentäre“ Gesellschaften unterschiedlichen Typs mit Religionen, die im Sinne von Emile Durkheim als „faits sociaux“ aufgefaßt werden. Ihre nach Georges Dumézil dreifunktionale Sozialstruktur ist sehr durchlässig und überlagert eine ursprünglich Eurasien umfassende matriarchalische Dreiheit.
Nach der Erhebung des Christentums zur gesetzlichen Religion im Edikt von Mailand 313 durch die römischen Kaiser Konstantin I. und Licinius und der auf den Aus-schließlichkeitsanspruch der späteren Staatsreligion zurückzuführenden Intoleranz, leitet die Französische Revolution (1789-1791) das Ende der Staatsreligion und der abend-ländischen Ständegesell-schaft ein. Der den Gegensatz zum „Morgenland“ betonende, seit 1529 verwendete Begriff „Abendland“ hat in den modernen europäischen Gesell-schaften mit ihrem individualisierten und privatisierten Christentum seine Bedeutung verloren. Aus einer ganzheitlichen soziologi-schen Sicht heraus wird daher in der auf strikter Trennung von Staat und Religion beruhenden „laizistischen“ Gesellschaft die Möglichkeit zu einer untrennbar mit Religionsfreiheit verbundenen religiösen Erneuerung erkannt. Diese setzt aber die Bereitschaft zu interkultureller Kommunikation voraus, bei der alle Kulturen als gleichwertig und in ihrer Vielfalt als Bereicherung der europäischen Einheit angesehen werden.
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