Georg Friedrich Daumer: Briefe an seine Nichte Helene

19,90

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Beschreibung

Georg Friedrich Daumer

     Briefe an seine Nichte Helene

Im
Zusammenhang mit seinem Wirken für den Nürnberger Findling Kaspar
Hauser geniesst Georg Friedrich Daumer einen gewissen
Bekanntheitsgrad. Kaum bekannt ist, dass Daumer der führende
Kulturträger seiner Zeit sein sollte. „Ein in jeder Hinsicht
erschöpfendes Buch über das Werk G. F. Daumers liefe auf eine
Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts hinaus“, schrieb
Karlhans Kluncker in seiner Würdigung aus dem Jahre 1984. Die
geistige Gesinnung G. F. Daumers kann auch am Gegensatz zu seinem
Zeitgenossen Karl Marx abgelesen werden. Er wirkte in enthüllender Weise
gegen jene Kräfte, die Marx & Konsorten förderten und ihn,
Daumer, isoliert haben und die Veröffentlichung seiner Arbeiten zu
verhindern suchten. „Von London aus hatte mich die rote Partei,
Karl Marx

an der Spitze, für den allerelendsten Spiessbürger und Nürnberger
Philister erklärt“, schreibt Daumer in einem seiner Briefe.

Daumer
kämpfte zeitlebens gegen „geistlosen Materialismus“ und
„herzlosen Egoismus“. Seine Notlage zwang ihn schliesslich zu
einer Annäherung an die katholische Kirche, die ihm – kirchlich
zensurierte – Publikationen ermöglichte. Er argumentierte dazu:
„Ich bin ein Heide, und da es heutzutage kein Heidentum mehr gibt,
als das in christlicher Form ausgeprägte des Katholizismus, so
musste ich Katholik werden“, oder: es war ein praktisches
Experiment, das „mein Inneres ganz unangetastet liess“.


Jahrzehntelang
tauschte sich Daumer mit seiner Nichte Helene über seine Ideen
aus. Helene war vermutlich sein einziger wirklich wesensverwandter
und entsprechend hochgeschätzter Gesprächspartner.


Einige Briefe an Helene wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in den Süddeutschen Monatsheften
(1913/1914) veröffentlicht, weitere sind bis heute unbekannt und
erscheinen hier erstmals in dieser vollständigen Briefsammlung.


2009, 151 Seiten