Deutschlands unbekannte Jahrhunderte: Geheimnisse aus dem Frühmittelalter

39,80

Artikelnummer: Bublies Kategorie:

Beschreibung

Reinhard Schmoeckel

Deutschlands unbekannte
Jahrhunderte

Geheimnisse aus dem Frühmittelalter

524 Seiten, 11 Karten im Text, geb., fester
Einband

ISBN 978-3-938176-41-2

 

 

Erscheinungstermin: Mai
2013

 

Was war in unserem Land – Deutschland – vor etwa 1500 Jahren
los ? Das war die Zeit zwischen dem Ende des Römischen Kaiserreichs und den
Kaisern eines „heiligen römischen Reichs“, die nun plötzlich aus Mitteleuropa
stammten ? Gab es da bei uns überhaupt „Geschichte“ ? Gab es Ereignisse, die
vielleicht bestimmend für die weitere Entwicklung der Menschen und des Landes
waren ? Und ob.

Allerdings glauben die Historiker, davon kaum
etwas zu wissen, denn niemand hat ja damals in unserem Land schreiben können.
Aber Indizien aus den archäologischen Funden, aus der Heraldik, der Namens- und
Sprachforschung, aus der Sagenforschung und zahlreichen anderen Wissenschaften
ergeben Mosaiksteinchen für ein riesiges Puzzle. Man muss nur bereit sein, sie
als zusammengehörig zu erkennen und verständlich zu beschreiben, dann kann man
viele Bild-Bruchstücke sichtbar machen, die das Frühmittelalter, „Deutschlands
unbekannte Jahrhunderte“, gar nicht mehr so dunkel, so unbekannt erscheinen
lassen.

Dr. Reinhard Schmoeckel ist es gelungen, aus
einer großen Fülle von Detailuntersuchungen vieler Privatforscher, darunter auch
seiner eigenen, ein überraschend lebendiges Bild jener Zeit vor anderthalb
Jahrtausenden zusammenzustellen, ein Bild, das bisher noch keinen Eingang in die
bisher übliche Vorstellungswelt der Geschichtswissenschaft gefunden hat. Dabei
lassen sich alle Einzelheiten präzise belegen.

Das Buch zeigt, wie Menschen mehrerer Völker –
keineswegs nur Germanen ! – nach Mitteleuropa kamen, zu verschiedenen Zeiten und
aus unterschiedlichen Richtungen. Ganz allmählich wuchs der Einfluss des
westlichen Nachbarn, des inzwischen entstandenen Königreichs der Franken, und
des Christentums. Doch wie fragil war damals noch diese Herrschaft, bevor die
Frankenkönige aus dem Haus der Karolinger die Macht in einem Land bekamen, das
erst viel später „Deutschland“ heißen sollte.

Als populärwissenschaftlicher Schriftsteller mit großer
Erfahrung in der Frühgeschichte Europas bringt es der Autor fertig, dem Leser
die allmählichen Veränderungen plastisch vor Augen zu stellen, die in jener Zeit
mit den Menschen vor sich gingen.

 

Reinhard Schmoeckel, geb.
1928 in Berlin, journalistische Ausbildung, Dr. jur., langjährige Tätigkeit im
Bundespresseamt, Bundskanzleramt, Bundespräsidialamt in Bonn. Autor mehrerer
erfolgreicher populärwissenschaftlicher Bücher über deutsche und europäische
Vor-und Frühgeschichte und historische Romane, darunter das Buch „Die
Indoeuropäer“ (Neuauflage 2012 im Lindenbaum Verlag).

 

Inhalt

Vorwort

Teil
I:  Hunnen am Horizont
 (407 – 454 n. Chr.)

1 Die Nachhut der Völkerwanderung

 „Ein
schöner Platz für unser Vieh” (April 407
n. Chr., beim heutigen Mainz-Kastell)
– Wer waren die Sarmaten ?

 Pferdegräber: Indizien für die
Einwanderung von Sarmaten

2 Die Burgunder und der Kaiser

 „Vivat
Imperator Jovinus !” (Mitte August 411,
Mündt, Gem. Titz, Kreis Düren) –
Die Burgunder lebten doch

 in
Worms !?

3 Der lange Weg der sarmatischen Reiter von der
Donau zur Schelde….

 „Auf
Befehl des Kaisers…” (Frühjahr 414 in
Castra Vetera / Xanten am Rhein) –
Unbekanntes
über die

 Vorfahren
der Merowinger-Könige – Sicambrer und Sigambrer, ein bemerkenswertes historisches Zusammentreffen

4 Die Wanderungen der Alt-Sachsen

 Abschied
von der uralten Heimat (Frühjahr 430 an der Wesermündung bei
Bremerhaven) –
Ein Land verliert seine

 Menschen
– Keine “drei Schiffe”, kein „Hengist und Horsa”

5 Das Ende des „ersten Reichs” der Burgunder

 Des
Königs Gundahari und seiner Nibelungen tapferer Tod (Spätherbst 436, in König Attilas Lager in Ungarn) –

 Geschichtsforschung widerlegt und
bestätigt das Nibelungenlied –
Burgunder, ein Volk, das wanderte

6 Kölns Weg aus dem Römerreich in eine neue
Zeit

 Ein
Heil zu wenig ? (Sommer 442 in Köln)  – Plausible Indizien gegen „Überzeugungen”

7 Der Anfang vom Ende Attilas

 Hunnen
am Rhein (Spätherbst 451 bei Unkel/Rhein)
Wenn es keine Heimatforscher gäbe … – Was wollte

 Attila
in Gallien ?

Teil
II  Zuwanderer in ein
menschenarmes Land
 (455
– ca. 490 n. Chr.)

8 Mit Mensch und Vieh ins Hunenland

 Auf
der Flucht vor den Kriegen der Anderen (Sommer 455 in Ungarn) – „Man muss sich gegen die Schachmänner

 wehren
!” (Sommer 456 an der oberen Lippe in
Westfalen) –
Von „Schachmännern” und „Schächern” – Mustangs in   Westfalen – Ein Mithras-Heiligtum an den Externsteinen

9 Das römische Köln noch einmal gerettet

 Die
Colonia in Bedrängnis (Herbst 460 in
Köln) –
Fiktive und realistische Geschichtsdarstellung 
Plausible Gründe  gegen
eine „Herrschaft” von Germanen am Rhein – „Bayern” in Köln ?

10 Sarmatische Könige in Thüringen ?

 Die
Männer in den blauen Umhängen (Sommer 465
im heutigen Erfurt)
– Warum Archäologen nie etwas von den   Sarmaten finden konnten – Erstaunliches über die Verbindung von
Thüringen zu den Merowingern – Wie aus Mänteln   Feldzeichen und aus diesen Wappen wurden

11 Aus Turkerern und Sueben werden Schwaben

 Der
Ritt ins Anderland für einen Edlen (Herbst 480 bei Donzdorf, Baden-Württemberg)  Die
unglaubliche und   dennoch wahre Geschichte der Turkerer im
Schwabenland – Vom toten Babai zum Kaiser Barbarossa ? –

 Waren
die Sarmaten bereits Christen ?

12 Einwanderung von der Maas an den Rhein

 Der
Mutige kann König werden (Sommer
495, im Maifeld, Rheinland-Pfalz –
Die
Samson-Geschichte in der

 Thidrekssaga Rätselhafte „Völker” in der “Svava

13 Schachmänner und Hunen in Westfalen

 Das
Kastell an der Lippe (Sommer 500 an der
Lippe nördlich von Dortmund )
– Indizien aus Sage und Geographie

Teil
III Das Reich der Franken
greift über den Rhein
(ca. 500 – 560 n. Chr.)

14 König Chlodwig und die Alemannen

 In
der neuen Patria Francorum (Spätherbst
506 in Worms/ Rhein) –
Nur aus
Indizien zu schließen

15 Endlich König in Köln

 Chlodwig
am Ziel seiner Wünsche (Weihnachten 509, Paris) – Das Zeugnis des Bischofs Gregor von Tours –

 Chlodwigs umfassendes Konzept

16 Die letzten Römer werden Franken

 „Im
Auftrag des Königs der Franken…” (Sommer
515, in Krefeld-Gellep) –
Das größte römische Gräberfeld

 nördlich der Alpen – Woher will man wissen, dass der Tote eine
Sarmate war ?

17 Völkerwanderungen an der Ostsee

 König
Granmars trauriges Ende und die Auswanderung der Dänen (Spätsommer 520, an der Warnow in Mecklenburg) –   Ein
Geschichtsbild aus Mosaiksteinchen rekonstruiert

18 Ganz unmerklich wächst der Einfluss

 Eine
Heirat zwischen Freunden (Sommer 525 in
Alt-Paffrath b.Bergisch Gladbach) –
Kleine Anfänge der „Herren von  Berg”
– „Tu, felix Francia, nube…”

19 Die Frankenkönige erobern das Thüringerreich
ihrer Vettern

 Ein
Aufstand kurz vor dem Ausbruch gescheitert (Sommer
534, Großörner bei Eisleben, Sachsen-Anhalt)
– Versuch   eines Blicks auf die Politik hinter den Ereignissen

20 Eine Klimakatastrophe und ihre Folgen für das
Frankenreich

 Das
Heer, das die Sonne suchte (Sommer 536,
in Metz, Frankreich, später in Soest/Westfalen) –
Als die Sonne

 erlosch – Der tiefe Eindruck auf die
Menschen und ein erster „Kreuzzug”
nach Westfalen – Die Ausdehnung

 des
Frankenreichs ins südliche Deutschland

21 Ein Volk auf Wanderschaft

 Neuer
Aufbruch für die Langobarden (Spätsommer
548 in Mähren/Tschechien) –
Die
Nachzügler der Völkerwanderung

 

Teil
IV Mitteleuropa im Kräftefeld
zweier Mächte
(562 – 640 n. Chr.)

22 Abwehr an der Elbe

 Ein
denkwürdiger Sieg (Sommer 562, an der
Elbe bei Dessau) –
Informationen über die Awaren – Die Bürger-

 kriege der Frankenkönige

23 Die Völkerwanderung der Slawen

 Die
Sorben am Ziel (Spätherbst 564, beim
heutigen Bautzen / Lausitz) –
Theorien zur Entstehung slawischer

 und baltischer Völker im
Frühmittelalter – Die weiteren
Schicksale der Sorben – Andere slawische
Einwanderer

 ins
spätere Deutschland

24 Der Fürst von Beckum

 Ein
Grab in der Heimat (Spätherbst 575, in
Beckum/ Westfalen) –
Der „Fürst von Beckum” war kein Sachse –

 Das rot-weiße Schachwappen der Grafen
von der Mark

25 Der abenteuerliche „Sachsen”-Zug in die Fremde
und wieder in die Heimat

 Die
Erinnerungen der edlen Frau Baldegunde (Spätherbst
590 in Dortmund-Asseln) –
Ein archäologischer Beleg für

 die Erzählung Gregors von Tours – Ein Drama an der Bode

26 Die Friesen müssen neue Wohnsitze suchen

 Flucht
vor dem „blanken Hans” (Sommer 600 in
Butjadingen westlich der Wesermündung)
 Ein Stamm im frühen und   heutigen
Deutschland: die Friesen

27  Das
Urteil von Köln

 „Das
war eines Königs unwürdig !” (Jahreswende
612, in Soest/Westf.) –
Die Grausamkeiten innerhalb der

 Merowinger-Dynastie
und deren Folgen im „Land jenseits des Rheins”  

28 In ein freies Land

 Die
Burg der Papen (Frühsommer 630 in
Papenburg/ Ems) –
Die Ausbreitung von Sarmaten in Niedersachsen –

 Papen: die ersten christlichen
„Missionare” in Deutschland – Wie kamen
Pferdegräber in die Niederlande und nach  

 Belgien?

29 Franken und Slawen – Der schlechte Beginn einer
schwierigen Nachbarschaft

 König
Dagoberts schmähliche Flucht (Frühjahr
631, bei Lauterbach/Hessen) –
Die historische Lage im Frankenreich  und in Osteuropa um das Jahr
630 – Slawen lebten einst bis zum Vogelsberg in Hessen

30 Ein Massenmord im Mittelalter

 Die
Nacht des Tötens (Sylvester 631 bei
Linz/Donau) –
Staatsräson gegen ein uraltes Sittengesetz – Der Bulgarenmord
als Vorbild für das
Nibelungenlied

31 Herrschaftswechsel

 Die
neuen Knechte des Bischofs (Herbst 639 in
Soest/Westf.) –
Vermutungen zu einem „schwarzen Loch des

 Nichtwissens”

 

 

Teil
V Ein neuer Glaube breitet sich
aus – aber nicht überall
 (650
– 755 n. Chr.)

32 Ein neues Volk wächst zusammen

 Burgenbau
mit doppeltem Zweck (Frühsommer 645, an der Mecklenburg bei Schwerin) – Die
Ursprünge

 der slawischen Obotriten

33 Christliche Sendboten bei den Alemannen

 Das
wundersame Begräbnis des Mönchs Fridolin (März
660 in Säckingen / Hochrhein) –
Der heilige Fridolin: Legende  und Realität – Die zarten
Anfänge christlicher Mission – Wer herrschte über die Alemannen ? – Spekulationen über den  Weg der Habsburger in die
Schweiz

34 Der Ursprung des Kölner Karnevals

 Das
Fest der Handwerker (21. März 670 in
Köln) –
Karnevalsbräuche aus Mittelasien ?

35 Die Zeit der Frisia Magna

 König
Radbods Goldgruben am Rhein (Sommer 681,
in Utrecht/ Niederlande) –
Ein Blick in die Geschichte der

 Friesen – Vorgeschichtlicher Handel an
Meeren und Flüssen

36 In den „Landen um den Main”

 Drei
Glaubensboten spurlos verschwunden (Winter
691, in Würzburg/Main) –
Die iro-schottischen Missionare – Warum   Franken Franken heißt

37 Der Aufstieg eines starken Mannes

 Kraft
aus geheimnisvollen Quellen (Oktober 715
in Echternach/Luxemburg) –
Von Pippin II. zu Karl Martell – Ein  heiliger Bezirk seit
tausenden von Jahren – Der vergebliche Versuch einer merowingischen
Restauration

38 Bonifatius und seine Kollegen

 „Die
Kirche braucht den Schutz der Krieger !” (Herbst
723 in Mainz) –
Ein neuer Ansatz zur Heidenmission –

 Bonifatius, der „Apostel der Deutschen”

39 Aus der Jugend Widukinds

 Letzte
Ehre für einen Edlen (Herbst 755 in Drantum,
Krs. Cloppenburg) –
Ist das Dunkel um das Leben Widukinds  wirklich
so dicht ? Von den West-Falen zu den
„Sachsen”

Nachwort

Literatur

Register:

Völker, Stämme,
Herrschergeschlechter

Karten