Beschreibung
Das Gesicht der Demokratie
Ein Bilderwerk zur Geschichte der deutschen Demokratie nach dem ersten Weltkrieg.
Hrsg. von Edmund Schulz. Mit einer Einleitung von Friedrich Georg Jünger. Faksimile der 1931 im Verlag Breitkopf u. Härtel, Leipzig (1931) erschienenen Ausgabe. Archiv-Edition – Verlag für ganzheitliche Forschung, 25884 Viöl/Nordfriesland 2005. 152 Seiten, 24 x 17,5 cm, kartoniert. Mit vielen hochinteressanten S/W Bildern.
Dieses Buch zeigt nicht nur, dass die so genannten „Goldenen Zwanziger“ allein für die Profiteure golden waren. Es verdeutlicht vor allem, die unübersehbaren Parallelen der Weimarer Republik mit der heutigen Berliner Republik. Diese Form der Demokratie steht im krassen Gegensatz zur Volksherrschaft und ist daher nicht überlebensfähig. Der zunehmenden Entrechtung und Proletarisierung der Bevölkerung stehen Korruption, maßlose Bereicherung von Wenigen auf Kosten des Gemeinwohls und das Selbstversorgungskartell der Parteien in einem scharfen, unüberbrückbaren Gegensatz gegenüber.
Auf Seite 71 des Buches wird der ehemalige Außenminister Walther Rathenau mit treffenden Worten zitiert:
„Abgeordnete, die weder von Politik, noch von Wirtschaft, noch von Verwaltung, noch von inneren Zusammenhängen etwas verstehen, zählen ab und ernennen Minister: mir einen, dir einen. Minister, die zu etwas anderen geboren sind, entwerfen Gesetze. Die Nationalversammlung nimmt sie an, die öffentliche Meinung nickt, und das Land geht zugrunde. Resultat dieses Unsinns: der Wirtschaft wird nicht geholfen. Es kommt nichts ein. Die Ungleichheit der Vermögen nimmt nicht ab, sondern zu. Die Intelligenz verarmt bis zur Proletarisierung. Die großen Vermögen wachsen ins sinnlose. Die besten Kräfte wandern aus. Die Beweglichen haben ihr Geld ins Ausland geflüchtet. Die Anständigen und Gutmütigen bezahlen für die Rücksichtslosen. Die Autorität des dilettantischen Staates ist in Steuersachen ebenso dahin, wie in Ernährungssachen. Defraudation ist ein Scherz, wie eine Butterschiebung. Die Korruption blüht. Regierung und Gesetzgebung werden nicht mehr ernst genommen.“ Ähnlichkeiten mit der heutigen Situation sind daher nicht zufällig!
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