AUF FAHRTEN NACH ST. NAZAIRE

49,90

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Beschreibung

von Arthur Walter
Damböck Verlag, ein wahrer Roman, ca. 212 Seiten, Leinen mit 4-farbigem Schutzumschlag

Dieser Roman umfaßt einen verhältnismäßig kompakten Zeitraum, allein einzelne Erinnerungsfetzen führen mitunter lichtgleich in die Vergangenheit.

Geschildert wird das äußere und das innere Leben eines Mannes, der während des Zweiten Weltkrieges U-Boot-Fahrer war. Alljährlich trifft er sich mit alten Kameraden bei den Überresten der U-Boot-Bunker von St. Nazaire. In dem Jahr, in dem das Buch spielt, versäumt er das Treffen. Auf der Fahrt nach St. Nazaire kommt er durch die Begegnung mit einer Frau gewissermaßen vom Kurs ab –

jedoch nur äußerlich; sein inneres Wesen bleibt gefangen in der Welt der Vergangenheit, die seine ganze Jugend geprägt hat – damit ihn.
Im folgenden Jahr ergeht es ihm ähnlich…

Dies ist ein bizarres Buch in wirren und doch geordneten Farben. Erlebnisse – schöne und auch grauenhafte werden gleichsam äußerlich und innerlich erfahren. Vielleicht würde modische Kritik diesen Roman auf weiten Strecken „surrealistisch“ nennen. Doch das wäre bloß ein Zeichen des Nichtverstehens. Die Faszination, die von diesem Buch fraglos auch für den geltenden Zeitgeschmack ausgeht. Das wäre jedoch rein oberflächlich verstanden, weil beispielsweise auch plastische Schilderungen wilder Orgien oder horrorartiger Teile der Geschichte zum Bild des Ganzen gehören.

Es steckt in alledem aber ein Stück Philosophie – Erkenntnis der Dinge – auch Einsehen eigener Unzulänglichkeit – und es ist ein Bekenntnis zu dem, wofür man einst gekämpft hat – durch alle Auf und Nieder hindurch, über alle Stärken und Schwächen hinweg; es ist eine wesenhaft gewordene Weltanschauung, die einfach da ist, für die nicht argumentiert wird, weil dazu keine Notwendigkeit besteht.
Dieses Buch unterscheidet sich also sehr von dem, was im allgemeinen angeboten zu werden pflegt. Es ist wild und verwegen, es ist verträumt und phantastisch, es ist süß und es ist grausam, es ist kein Buch vom Krieg – aber mit dem Blut vergangener Schlachten geschrieben, die unausgesprochenermaßen immerzu gegenwärtig bleiben, die alles bestimmen, auch all jenes, was mit Krieg nicht das mindeste zu schaffen hat. Dieses Buch ist geschrieben, so möchte man sagen, aus der Seele eines „unvollendeten Kampfes“. Und durch dieses unsichtbare, aber stets spürbare Dach, ist dieser Roman ein in seiner Art gewaltiges Stück aus einem Guß: gewaltig im wörtlichen und auch im übertragenen Sinne.

Wer dies liest und versteht, wird es nicht wieder vergessen, wird es immer wieder lesen wollen.
(Ralf Ettl)

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