Lieder der Edda: Altheldischer Sag (in neues Deutsch gefaßt)

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Beschreibung

Klassische Dichtung aus der Tiefe und Größe frühgermanischer Zeit.

Faksimile, kartoniert, 104 Seiten

 

Wikipedia Info:

Leben und Wirken 

Bei seinen Feldforschungen in vielen Teilen Europas und des Orients
in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte er die
„mimische Methode“ (von Mime = Schauspieler) bei der er den Ethnologen
anwies, ganz Teil der von ihm erforschten Gemeinschaft zu werden, um
ihre innersten Besonderheiten zu erfahren. Er sprach zahlreiche
Sprachen fließend, unter anderem Arabisch und konvertierte zum Islam.

Mit seinen zahlreichen Büchern zum Thema „Rasse“ erregte er im
Deutschland der Zwischenkriegszeit zunächst großes Aufsehen und
zeitweilig das Wohlwollen der Nationalsozialisten, das schließlich in
offene Ablehnung umschlug: Seine „Rassen“ – Konzeption war mit jener
der Nationalsozialisten nicht kompatibel: „Rasse“ stellte für ihn ein
sozial konstruiertes nonverbales Muster dar. Er sprach auch von „Rasse“
als Gestaltgesetz.
Bei seinen Feldforschungen arbeitete er Korrelationen bestimmter
regionalzentrierter physischer und kulturzentrierter psychischer
Einzel-Merkmale heraus. Er verwies aber auf die Unmöglichkeit, eine
Koppelung und damit eine genetische Beziehung zwischen physischen und
psychischen Merkmalen nachzuweisen. Auch den Nachweis der Erblichkeit
psychischer Merkmale im Vergleich von Kulturen hielt er für nicht
erbringbar. Er tat dies mit Hinweis auf den damaligen Forschungsstand,
doch stehen eindeutige Nachweise kulturrelevanter genetischer
Populationsunterschiede mit einigen Ausnahmen – z.B. Laktoseintoleranz und Aldehyddehydrogenasen – heute noch aus.

Ludwig Ferdinand Clauß beschäftigte sich mit Rasse
also ausdrücklich nicht im Sinne einer biologischen Größe. Stattdessen
untersuchte er die Wechselwirkung der psychischen und physischen
Einzelmerkmale am lebenden Menschen innerhalb der ihn umgebenden Kultur
und hielt die sich so abzeichnenden nonverbalen Muster in zahllosen
Fotografien fest. Diese von ihm entwickelte, der Gestaltpsychologie und Ausdruckspsychologie
nahestehende Wissenschaft nannte er Psychoanthropologie bzw. – wohl
auch in Hinblick auf den damaligen Zeitgeist – „Rassenseelenkunde“. Er
erhielt 1936 eine Dozentur an der Friedrich Wilhelm Universität in
Berlin. Seine Bücher verkauften sich in den 30er Jahren sehr gut. Seine
epische aber in der damaligen Fachliteratur keineswegs einzigartige
Sprache erschwert dem Leser allerdings das Verständnis der dargelegten,
äußerst komplexen Zusammenhänge. Auf diese Weise wurden die Inhalte
wohl überwiegend kaum verstanden bzw. einfach im Sinne der Partei
gedeutet und Konflikte mit dem Regime blieben zunächst aus. Clauß
machte bei den Neuauflagen seiner Bücher auch Zugeständnisse an die
Partei, weigerte sich aber – anders als Hans F. K. Günther –
seine Forschungen in den Dienst der „politischen Rassenforschung“ zu
stellen, zu der er von den damaligen Machthabern genötigt wurde. Ludwig
Ferdinand Clauß stellte sich etwa ausdrücklich gegen die Höherbewertung
bestimmter Kulturen bzw. „Rassen“ gegenüber anderen. Besonders diese
Haltung führte zum Parteiausschlussverfahren, zum Verbot seiner
Schriften (1942) und zum Berufsverbot. Der Nachweis einer sexuellen
Beziehung zu seiner jüdischstämmigen Mitarbeiterin Margarete Landé
konnte von den Nazis nicht erbracht werden, was Clauß, den seine
eifersüchtige Ehefrau denunziert hatte wie auch Landé, vor Schlimmeren
bewahrte. Allerdings konnte er Landé, nachdem er seinen Ruf als
führender „Rassen“-Forscher verloren hatte, nicht weiter vor der
Deportation schützen, weshalb er beschloss, sie zu verstecken: Nahe
seinem Haus bei Berlin legte er einen unterirdischen Raum an, der zur
Tarnung von einer Baumschule umgeben war. Dort verbarg sich Landé bis
zum Ende des Krieges.

Nach dem Krieg erhob Clauß Anspruch auf Wiedergutmachung, die ihm
aber mit Hinweis auf seine angeblich „typisch nationalsozialistischen“
Schriften zunächst verwehrt wurde. Er erhielt seine Lehrerlaubnis erst
nach aufreibenden Verhandlungen und im hohen Alter zurück. Ihm wurde
gleichzeitig eine geringe Rente zuerkannt. Dennoch unternahm er weitere
Forschungsreisen in den Orient. Für die Rettung von Margarete Landé
wurde er 1979 nach seinem Tod als Gerechter unter den Völkern geehrt.