Wilhelm Reich Revisited (deutsche Ausgabe)

39,00

Artikelnummer: Turia Kategorie:

Beschreibung

Wilhelm Reich Revisited

 

Hg. von Birgit Johler
199 S. ,
978-3-85132-501-0, 2007

Wilhelm Reich war vieles in einem: Psychoanalytiker, Wissenschaftler,
Sozialist, Kommunist, Reformer, Widerständler, Einzelkämpfer, Jude.
Gemieden, verdrängt, vergessen wurde er von den Protagonisten der
68er-Bewegung kurzfristig im Kampf gegen das Private und die
unterdrückte Lust zum Idol gemacht, wurden seine Schriften massenhaft
über Raubdrucke vertrieben. In der Zwischenzeit hat die psychosexuelle
Entwicklung der Individuen eine andere Entwicklung genommen, als von
Reich vorgesehen.

50 Jahre nach dem Tod Wilhelm Reichs und beinahe 40 Jahre nach der
»sexuellen Revolution« rückt unser Buch, das als Begleitpublikation zu
einer Ausstellung über Wilhelm Reich im Jüdischen Museum Wien
erscheint, das Vermächtnis des österreichisch-amerikanischen
Wissenschaftlers abermals in den Vordergrund. Reichs Grenzgänge
zwischen Psychoanalyse, Politik, Biologie und Naturphilosophie wie der
wissenschaftliche Kontext seiner Zeit, der noch andere Theorien des
Lebendigen birgt oder auch Foucaults Kritik an Reichs Machtbegriff und
seiner Konzeption der »freiwilligen Knechtschaft« werden neu
ausgeleuchtet. In Bezug auf das heftig kritisierte und vielfach
gemiedene Spätwerk versucht das Buch, eine Auseinandersetzung mit
Reichs Gedankenwelt über den Gegensatz von »esoterischer Bestätigung«
vs. »wissenschaftlicher Skepsis« hinaus zu ermöglichen.

Das Verdienst des Buches ist somit ein frischer Blick auf Reich, der
entscheidende theoretische Gewinne in der Position Reichs hervortreten
lässt. Auf testamentarischem Wunsch Wilhelm Reichs wird 2007 sein
Nachlass der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bislang nicht
zugängliche Materialien und Dokumente sind Teil der Ausstellung und der
Beiträge bzw. der Dokumentation der Ausstellung im Katalog.

Beiträge u.a. von Helmut Dahmer (Wien), Elizabeth Ann Danto (New York),
Karl Fallend (Wien/Linz), Birgit Johler (Wien), Robert Pfaller (Linz),
Christiane Rothländer (Wien), Jim Strick (Washington DC), Benjamin
Steininger (Wien/Berlin) und Peter Berz (Berlin)