Vril oder Eine Menschheit der Zukunft – das kommende Geschlecht

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Beschreibung

  • Verlag: Verlag am Goetheanum; Auflage: 5. A. (März 2003)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3723500234
  • ISBN-13: 978-3723500231

Dieser Roman ist vieles zugleich: eine vergnügliche Reisebeschreibung
voll blühender Phantasie, ein früher Science-Fiction-Roman und eine
Gesellschaftsutopie. Vor allem aber ist er eine vielschichtige Satire
auf das viktorianische England, mit all den gedanklichen Neuerungen und
Ängsten dieser Zeit.

Erzählt wird die Reise eines jungen Engländers,
der durch ein Bergwerksunglück in eine unterirdische Welt gerät. Dort
lernt er einen Zweig der Menschheit kennen, der dort seit der
biblischen Sintflut lebt und gelernt hat, die mysteriöse Naturkraft
„Vril“ zu beherrschen und einzusetzen. Dadurch ist blühender Wohlstand
und eine vollkommene, friedliche Gesellschaft entstandenen. Menschliche
Leidenschaften wie Ehrgeiz, Eifersucht, Agression gehören der
tierhaften Vergangenheit an — was allerdings zur Folge hat, dass die
Gesellschaft keine Künstler mehr hervorbringt und das Leben in seiner
Perfektion seltsam schal erscheint.

1871 erschienen, entstand
der Roman in einer Zeit, als der Darwinismus sich gerade von einer
belächelten Idee zu einer aktzeptierten wissenschaftlichen Theorie
gewandelt hatte. Das Unbehagen, aber auch die Faszination angesichts
der neuen Sicht des Menschen kommt bei Bulwer-Lytton glänzend zum
Ausdruck, wenn er die engelsgleichen Vril-ya beschreibt, die völlig
mitleidslos weniger entwickelte Völker ausmerzen und auch unbefangen
von einer Übernahme der oberirdischen Welt reden. Eine weitere große
Neuerung dieser Zeit war die beginnende Frauenemanzipation. Entsprechen
sind bei den Vril-ya die Frauen das dominante Geschlecht; größer und
stärker als die Männer werben sie sehr aktiv um ihre Auserwählten —
eine für den Helden unfassbare und erschreckende sittliche Entgleisung.

Bulwer-Lytton, in Deutschland auch bekannt durch Die letzten Tage von Pompeji,
war einer der wichtigsten und erfolgreichsten Schriftsteller der
englischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Die Neuausgabe bei dtv
bietet eine überarbeitete Übersetzung mit einem ausführlichen Nachwort
und zahlreichen Anmerkungen. –Birgit Will

Kurzbeschreibung
Bei einem Bergwerksunglück
stürzt ein junger Mann durch einen Felsspalt in die Tiefe und findet
sich in einer unterirdischen Welt wieder, die er mit wachsendem Staunen
erkundet. Das Reich im Erdinneren ist mit Wesen bevölkert, die den
Menschen in jeder Hinsicht überlegen scheinen.

Bei
seinen spannenden, kuriosen Abenteuern kommen dem Held jedoch Zweifel
an der vermeintlichen Idylle im Reich dieser Übermenschen: Was wird die
Zukunft des eigenen Geschlechts sein? 1870 erschienen, markiert der
Roman die Geburtsstunde der Science-fiction. Zum Millenniumswechsel
erscheint er in revidierter Übersetzung erstmals in einer kommentierten
Ausgabe.

Autorenporträt
Earl Edward George
Bulwer-Lytton, 1803 in London geboren, starb 1873 in Torquay. Nach dem
Studium in Cambridge und Bonn schlug er eine diplomatische Laufbahn ein
und wurde 1852 zum Kolonialminister von Großbritannien ernannt. Daneben
schuf er ein vielseitiges literarisches Werk.