Von Weizsäcker: Ein Mann nach dem Herzen Gottes

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Artikelnummer: AndroS6 Kategorie:

Beschreibung

Von Weizsäcker: Ein Mann nach dem Herzen Gottes

Kardel, Hennecke:

Verlag: Lühe VErlag,, 1991, 26 Seiten, A5, geheftet
ISBN 10: 3926328541 / ISBN 13: 9783926328540

Ein Mann nach dem Herzen Gottes (und den Vorstellungen von Rotary-International)

von Hennecke Kardel

Als Vaters Sohn zur Fahne

Das Licht der in jener Zeit etwas trüben Welt erblickte der erste geborene Baron der im Kriegsjahr 1916 erblich freiherrlich gewordenen Familie derer von Weizsäcker, Sohn Richard, am 15. April 1920 inmitten blühender und gepflegter Blumenbeete im Stuttgarter Neuen Schloß mit dem sprichwörtlichen silbernen Löffel im Munde. Gleich nebenan in der Unterkunft lebt Opa Fritz von Graevenitz, Vater der Mutter, vor eineinhalb Jahren noch schärpengeschmückter Generaladjutant des württembergischen Königs. Der Vater Ernst von Weizsäcker, vor dem Ersten Weltkriege beim Flottenchef von Holtzendorff verantwortlich für Essen, Trinken und Musik bei Empfängen und Kaiserbesuchen und am Ende des Unternehmens Verbindungsoffizier der Kriegsmarine im Hauptquartier der Obersten Heeresleitung, bereitet sich fernab in Berlin gerade auf seine neue Karriere in der höheren Laufbahn des Auswärtigen Amtes vor. In der Reichshauptstadt putscht im Augenblick der ostpreußische Generallandschaftsdirektor Kapp, will den alten nach Holland verdufteten Kaiser Wilhelm wiederhaben. Die Reichsregierung flieht vorsichtshalber ins barocke und ruhig gebliebene Stuttgart. Arbeiter bilden im Ruhrpott eine “Rote Armee”, Senegalesen der französischen Streitkräfte marschieren mit Mauleseln in Frankfurt am Main herum. Die soziale Frage wird im Schwabenland nur hinter vorgehaltener Hand gestellt, hier ist gut sein. Im Ländle stützen Kapital und Kirche die Systeme alter Art wie nirgends sonst in deutschen Landen. Die Gnade der hohen Geburt in würdigen Gemächern, – ein Werdender wird immer dankbar sein.