Über das Aussterben der Naturvölker

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Beschreibung

Über das Aussterben der Naturvölker

von Dr. Georg Gerland

ISBN 978-3-89094-539-2 (ISBN10 3-89094-539-2),
128 Seiten, Softcover, Format DIN-A5

 

Buchbeschreibung:

Unmenschlich,
mordgierig und brutal bekriegten die Europäer seit jeher die
Naturvölker und übertraf deren Rohheit meist bei weitem.
Oft genug hat man sogar den Schluss gezogen, dass sie von geringerer
Organisation und Befähigung wären. Wie will man das aber aufrecht
erhalten, wenn die sogenannten "zivilisierten Völker" von einer viel
wilderen und grauenvolleren Blutgier besessen sind, die um so
schrecklicher erscheint, wenn sie unvermittelt neben so hoch
entwickelten kulturellen und intellektuellen Fähigkeiten steht?
Wenn die größten und bedeutendsten Männer dieser zivilisierten Völker
dieselbe Blutgier teilen, wie Columbus, welcher die auf Menschenhatz
dressierten Hunde einführte und der Königin Isabella riet, die Kosten
seiner Fahrten durch Menschenraub zu decken, Diebstähle mit grausamen
Verstümmelungen strafte und Hinterlist und gemeinen Verrat gegen die
Indianer für erlaubt hielt?

Wenn diese blutgierigen und rohen "Anführer", wohl noch wegen ihrer
grauenvollen Bestialität als besonders hervorragend gepriesen werden,
wie die "Pioniere des Westens", oder die "Helden von Old-Kentucky", die
nebenbei gesagt, trotz der intellektuellen Vorzüge der Kultur ebenso
abergläubisch wie die Indianer wurden und deren "kultivierte"
Lebensweise, Vergnügungen und Skalpierungen sich bald nur noch durch
noch größere Rohheit von den Indianern unterschied. So sollen sogar
einzelne Weiße auf den Fidschi- und Tonga-Inseln, neben den
grässlichsten Verbrechen aller Art, sogar den Kannibalismus der
Eingeborenen mitgemacht haben! Weitere Beispiele von Spaniern und
Portugiesen, welche unter die Bildungsstufe der Eingeborenen
Südamerikas herabgesunken sind, findet man reichlich an verschiedenen
Orten.
Ehrlichkeit, Treue, Vertrauen, Anstand, Gastfreundschaft,
Menschlichkeit, reine Religiosität, die besseren moralischen
Eigenschaften findet man meist nicht auf Seiten der Europäer, sondern
bei den so tief verachteten Naturvölkern. Man sollte sich auch nicht
der Illusion hingeben, dass die von den Europäern verübten Gewalttaten
nur von einzelnen Individuen verübt wurden. Sie wurden so ziemlich
gleichmäßig von der gesamten Kolonistenbevölkerung ausgeführt oder
wenigstens von ihr auf jeden Fall gebilligt.
Letztlich zeigt sich, wie ungeheuer langsam die Menschheit moralisch
fortschreitet und wie wenig durch intellektuelle Entwicklung ein
Fortschritt nach jener Seite bedingt wird. Blickt man aber auf die
Kulturvölker des 19. Jahrhunderts – man denke an die Engländer in
Tasmanien, Neuholland, Nordamerika, die Portugiesen und Spanier in
Südamerika – so wird man von einem moralischen Fortschritt sehr wenig
bemerken. Selbst heute noch, im 21. Jahrhundert, benehmen sich die
sogenannten "Kulturvölker", wenn allerdings nicht mehr in solcher
Allgemeinheit, gerade ebenso brutal und unmenschlich, wie die Spanier
im 16. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis:

  • Vorwort
  • 1. Einleitung – Umfang des Aussterbens
  • 2. Empfänglichkeit der Naturvölker für Miasmen und Krankheiten, welche
    spontan bei der Zusammenkunft der Natur- und Kulturvölker entstehen
  • 3. Direkt eingeschleppte Krankheiten
  • 4. Behandlung der Kranken bei den Naturvölkern
  • 5. Geringe Sorgfalt der Naturvölker für ihr leibliches Wohl
  • 6. Charakter der Naturvölker
  • 7. Ausschweifungen der Naturvölker
  • 8. Unfruchtbarkeit. Künstlicher Abortus. Kindermord
  • 9. Krieg und Kannibalismus
  • 10. Menschenopfer
  • 11. Verfassung und Recht
  • 12. Natureinflüsse
  • 13. Äußere Einflüsse der höheren Kultur auf die Naturvölker
  • 14. Psychische Einwirkungen der Kultur
  • 15. Schwierigkeit für die Naturvölker, sich die moderne Kultur anzueignen
  • 16. Behandlung der Naturvölker durch die Weißen – Afrika und Amerika
  • 17. Fortsetzung – Der Stille Ozean
  • 18. Geographische Verteilung der einzelnen Gründe für das Aussterben
    der Naturvölker und der Vergleich dieser Gründe in Bezug auf ihr Gewicht
  • 19. Vergleich der Natur- und Kulturvölker in Bezug auf ihre Lebenskraft
  • 20. Aussterbende und ausdauernde Naturvölker
  • 21. Die afrikanischen Neger
  • 22. Folgerungen aus der Art, wie die Naturvölker von den Kulturvölkern behandelt wurden
  • 23. Zukunft der Naturvölker – Mittel, sie zu heben
  • 24. Schlussworte – Wert der Naturvölker für die Menschheit und ihre Entwicklung
  • Bibliographie
  • ISBN 978-3-89094-539-2, 128 Seiten, Softcover, Format DIN-A5