Spiritualität Extrem: Das Unmögliche machen

14,95

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Beschreibung

von Tolly Burkan

160 S., 22 Abb. ,Format: 14,8 x 21,0 cm, Broschur, ISBN 3-935581-36-X

Mit diesem Buch stellt Tolly Burkan ein ganz anderes Konzept von Spiritualität vor: ein extremes. Der Begründer der amerikanischen Feuerlaufbewegung beschreibt, wie man mittels extremer Techniken sein Bewußtsein erweitern und zu spirituellem Wachstum gelangen kann.

Vor allen Dingen Selbstreflexion und eine große Aufmerksamkeit auf sich selbst und auf die eigene Wahrnehmung von der Welt und sind immer wieder Grundvoraussetzungen für die angepriesenen Übungen. Wo kommt meine Angst her? Diese Frage gilt es vordergründig zu beantworten.

Nach und nach wird immer deutlicher, daß ein jeder Mensch selbst für die Welt verantwortlich ist, die er erlebt. Er selbst kann entscheiden, was er glauben, sehen und letztendlich wahrnehmen will. Folglich liegt es an jedem selbst, ob er ein glückliches Leben führt und ein zufriedener Mensch ist.

Extreme Praktiken, wie der Feuerlauf, lange Nadeln durch Hände stechen, über Glasscherben laufen oder aber seine Feinde lieben zu lernen, machen eines deutlich: das Unmögliche ist möglich! Gilt es dann nicht, auch die eigenen Sichtweisen zu überdenken?

Aus dem Inhalt:

Vorwort

Einleitung

Was ist extreme Spiritualität?

2

Der Feuerlauf

Wachsam bleiben, das Beste erwarten, und dann los!

3

Fallschirmspringen

… und hopp!

4

Objekte durch den Körper stoßen

Das Mögliche neu definieren

5

Spielautomaten als Bioresonanz

Erwachen durch das Ungewöhnliche

6

Bretter und Steine mit bloßen Händen zertrümmern

Die Grenzen des Egos überschreiten

7

Üble Gerüche

Sich von Meinungen befreien

8

Pfeile mit dem Hals zerbrechen

Das Paradoxe widerlegen

9

Streben nach Hochleistung

Arbeit als spiritueller Weg

10

Schwitzen

Freude an der Verwundbarkeit

11

Barfuß über Glasscherben

Bewußte Momente erschaffen

12

Den Körper heilen

Das Geheimnis der Spontanheilung

13

Fasten:

Hausputz für den Geist

14

Haare ab

Den Preis des Wandels zahlen

15

Fußwaschung

Menschlichkeit als Lebensart

16

Die Feinde lieben

Mehr als nur Vergeben

17

Aktives Leiden

Das Unakzeptable akzeptieren

18

Unsichtbare Führung

Ein inneres Pendel erwecken

19

Der Wille zur Schlichtheit

Ein Leben jenseits Deiner Ansprüche

20

Sieh Dich als göttliches Wesen

Entdecke Gott in Dir

21

Aus spiritueller Sicht…

ist das Universum perfekt

Anhang:

Tollys Feuerlauf-Theorie

Der Feuerlauf
>p>Wachsam bleiben, das Beste erwarten, und dann los!

Ich bat um Stärke,

und Gott schickte mir Schwierigkeiten,

die mich stärken sollten.

Ich bat um Weisheit,

und Gott stellte mich vor viele Herausforderungen.

– Anonym –

Der Feuerlauf als Mittel zum Wachstum

Bis zum Jahre 1492 waren die Menschen der Überzeugung, dass die Erde flach sei. Wenn einer zu weit hinaus segelte, würde er an ihrem Rand herunter fallen. Christopher Columbus wollte diese Überzeugung auflösen, und durch seine unmittelbare Erfahrung konnte er feststellen, dass die Erde tatsächlich nicht flach war. Als er von seinen Reisen zurückkehrte, verschwand diese alte Überzeugung auf immer.

Den größten Teil meines Lebens war ich der Ansicht, dass ich mir die Füße verbrennen würde, wenn ich über einen Teppich aus glühenden Kohlen von 650°C laufen würde. Nachdem ich allerdings das erste Mal über das Feuer gegangen war, konnte ich zu meinem alten Glauben nie wieder zurückkehren. Aufgrund meiner unmittelbaren Erfahrung war dieser Glaube auf immer aus meinem Leben verschwunden. Solche Glaubensmuster sind vorgefasste Gedanken, durch welche wir unsere alltägliche Wirklichkeit filtern. Damit erlauben wir ihnen, das Bild unserer Wirklichkeit zu bestimmen. Und damit wird das, was wir vom Leben glauben, zu unserer tatsächlichen Erfahrung von Leben. Der Glaube ist die Software für diesen Bio-Computer, den wir Gehirn nennen. Das Glaubenssystem des Gehirns nennt man Retikuläres Aktivierungssystem (RAS). Von ihm werden unsere Reaktionen auf alle möglichen Situationen geregelt. Unser RAS entsteht durch den Einfluss unserer Religionen, unserer Lehrer, unserer Eltern und Partner. Noch ehe wir fünf Jahre alt sind, ist es so weit entwickelt, dass der Mensch, zu dem wir einmal werden sollen, bereits vorprogrammiert ist. Anatomisch gesehen ist das RAS ein Netzwerk aus Nerven, die vom Stammhirn ausgehend im ganzen Körper verlaufen. Das RAS gehört zu den wichtigsten Systemen unseres Gehirns, denn es bestimmt darüber, was nun eigentlich in unser Bewusstsein gelangt. Es übernimmt sozusagen die Rolle des Wächters am Schlosstor. Dieser Wächter hält unwichtige, störende Eindringlinge vom König fern. Auf dieselbe Weise hält das RAS, je nachdem, wie es programmiert ist, die meisten Eindrücke, die auf Deine Sinne einstürmen, davon ab, in Dein Bewusstsein vorzudringen. Viele Psychologen bezeichnen diese Aktivitäten des RAS mit dem Begriff Ego. Das spiegelt sich in Sätzen wider wie: „Du wirst nur das hören, was Dein Ego Dich hören lassen will.“ Ein eingrenzendes Glaubenssystem bedeutet jedoch auch eine eingegrenzte Lebenserfahrung. Natürlich kann man Glaubensvorstellungen und Gedanken nicht einfach aus einem Körper nehmen und untersuchen, wie man es mit Organen tun kann. Doch so unberührbar der Geist auch sein mag, so hat er doch eine physische Realität. In Büchern wie diesem hier werden Glaubensvorstellungen, Gedanken und Entscheidungen nämlich durchaus greifbar. Wenn Du Dir einen Gruselfilm ansiehst, kommst Du vielleicht richtig ins Schwitzen – obwohl doch eigentlich rein körperlich gar nichts geschehen ist. Wenn Dir sexuelle Phantasien durch den Kopf gehen, beschleunigt sich Dein Herzschlag, Du beginnst zu schwitzen, der Blutdruck und Deine Körpertemperatur steigen an. Deine Gedanken, Dein RAS kreieren Empfindungen und Wahrnehmungen. Der Geist, so unsichtbar er auch ist, beeinflusst das Gehirn und verändert seine Elektrochemie. Diese elektrochemische Veränderung wird dann durch unzählige Nervenstränge in den Körper weitergeleitet, welcher sich daraufhin seiner ihm eigenen elektrochemischen Veränderung unterzieht.

Wenn wir uns klar machen, dass jede einzelne Zelle unseres Körpers mit einem Nerv verbunden ist und jeder Nerv mit dem Gehirn, und dass das Gehirn vom Geist beeinflusst wird, dann ist es nicht mehr allzu schwer zu begreifen, wie wir uns selbst durch unsere Glaubenssvorstellungen und Gedanken unsere eigene Wirklichkeit erschaffen.

Wenn Du eine Entscheidung triffst, dann programmierst Du Deinen Bio-computer – und das wortwörtlich! Wenn Du also eine bedeutsame Veränderung in Deinem Leben hervorrufen willst, solltest Du einen Blick auf die Entscheidungen werfen, die Du bislang getroffen hast. Wenn Du feststellst, dass diese Deine Wahrnehmung begrenzen, solltest Du sie überdenken und eventuell neu entscheiden. Mit anderen Worten: Du musst Dich neu darauf programmieren, wie Du das Leben wahrnehmen willst. Hundert Jahre bevor die Körper-Geist-Verbindung populär wurde, hat Mark Twain bereits beobachtet: „Die meisten Menschen sind nur so glücklich, wie sie ihrem Geist auftragen zu sein.“

Die Angst überwinden

Im Grunde genommen ist es nichts Anderes als das, worum es beim Feuerlauf geht. Das Feuer steht sinnbildlich für all die Herausforderungen im Leben, vor denen wir für gewöhnlich zurückweichen. Wenn man während eines Feuerlaufs lernt, wie man unbeschadet über einen glühenden Kohlenteppich gehen kann, lernt man gleichzeitig, wie man seine Angst besiegt. Wir erkennen, dass die Angst ein Glaube ist. Tatsächlich ist sie aber ein Hindernis, das sich zwischen uns und unserem Ziel breit macht. Sobald wir unseren Fuß auf die glühenden Kohlen setzen, durchbrechen wir die Membran der Angst. Dadurch lernen wir, wie wir die Angst zu unserem Diener machen, anstatt zu unserem Meister.

Das Feuer hat die Aufgabe, Angst hervorzurufen. Entscheidend ist dann, die Angst nicht zu verleugnen, sondern ihr so nah zu kommen, wie nur irgend möglich, sie als etwas zu begreifen, was einen daran hindert, sein Ziel zu erreichen. Anstatt über unsere Ängste und Probleme zu heulen, anderen die Schuld daran zu geben, sich zu entschuldigen, in Verneinung zu flüchten oder immerfort von ihnen zu reden, werden wir durch eine extreme Spiritualität dazu gezwungen, uns eindringlich mit dem zu beschäftigen, was in unserem Leben negativ ist. Durch diese wache Aufmerksamkeit wirst Du die Einblicke erhalten, die nötig sind, um Dich davon zu befreien.

Sei wachsam!

Das Erste, was ich meinen Feuerlauf-Seminarteilnehmern beibringe, ist eine neue Art der Wachsamkeit. Denn die Kohlen sind schließlich wirklich heiß, und zwar sehr, sehr heiß! Setzt man den ersten Schritt auf diesen glühenden Teppich und achtet dabei darauf, was einem im Kopf herum geht, dann könnte man vielleicht eine Stimme kreischen hören: „Mein Gott, Deine Füße werden bis auf die Knochen verbrennen!“ Um in diesem Moment eine Panik zu vermeiden, muss man auf seine Füße achten, nicht auf seinen Kopf. Die Füße sagen etwas ganz anderes: „Es ist zwar heiß, aber es wird nichts verletzt. Es fühlt sich an, als liefen wir im Sommer über eine heiße Straße.“ Denk einmal darüber nach, was Du aus dieser Geschichte lernen kannst:

Ein Mönch wurde von einem Tiger gejagt. Um ihm zu entkommen, hielt er sich lange Zeit an einer Liane über einer Klippe fest. Doch unter ihm näherte sich ein weiterer Tiger. Als er so zwischen dem zweifachen Tod fest hing, begannen ein paar Mäuse, die Liane durchzunagen, an der sich der Mönch festhielt.

In diesem Moment entdeckte der Mönch eine wilde Erdbeerpflanze, die am Rande der Klippe wuchs. Er pflückte eine Erdbeere und steckte sie sich in den Mund. Als die Liane schließlich zerriss und ihn seinem Tod entgegen trug, da galt seine Aufmerksamkeit zu hundert Prozent dem Geschmack und der Süße der Erdbeere in seinem Mund. Indem er sich ausschließlich auf die Erdbeere konzentrierte, vermied er, dass seine Aufmerksamkeit sich den Fängen und Pranken zuwandte, die sich nun in seinen Körper schlugen. Ja, er musste sterben; aber gelitten hat er nicht.

Das Leben konfrontiert uns ständig mit Tigern. Und wir müssen lernen, wie man die Erdbeeren findet.

Stell Dir einmal vor, Du sitzt in einem vollkommen verrauchten Restaurant. Du könntest Dich nun selbst um den Genuss Deines Essens bringen, wenn Du Dich über die schlechte Luft aufregst. Der Rauch ist hier der Tiger. Such lieber eine Erdbeere. Vielleicht siehst Du ja gerade draußen die Sonne
ganz atemberaubend untergehen. Konzentriere Dich also auf den Sonnenuntergang anstatt auf den Rauch, dann wandelt sich Dein Empfinden von Ärger zu Freude. Denn in Wirklichkeit bist nur Du selbst das, was Dir Ärger bereitet, und Du bist auch das, was in Dir Freude aufkommen lässt.

Es kommt nur darauf an, wie Du Dein Bewusstsein lenkst. Achte darauf, was Du mit Deinem Geist tust, und Du wirst schnell erkennen, wie Du Dir selbst Deine Wirklichkeit erschaffst – wie Du selbst Deine Lebenserfahrungen beeinflusst. Einige Menschen, die das Bewusst-Sein lehren, sind der Ansicht, dass die größte und wichtigste Herausforderung die Festigung eines wachen Bewusstseins ist. Dieses eine Mittel kann die Wahrnehmung eines Menschen von seiner eigenen Lebendigkeit dramatisch verändern. Es macht den Unterschied zwischen einem wundervollen und einem elenden Leben. Deine Wahrnehmung vom Leben hängt einzig davon ab, worauf Du Deine Aufmerksamkeit richtest. Du kannst Dich entscheiden, ob Du ein Leben voller Erdbeeren führen willst oder ob Du es vorziehst, ewig in der Falle des Tigers sitzen zu bleiben.

Wie oft sitzt Du eigentlich am Tisch und liest oder siehst fern, ohne den Geschmack Deines Essens überhaupt wahrzunehmen? Wie oft redest Du mit Deinen Kindern oder Deinen Freunden, während Du im Hinterkopf schon Deine Checkliste für den nächsten Tag schreibst oder Dich um irgendwelche Rechnungen sorgst? Wir alle machen uns irgendwo einer solchen Unaufmerksamkeit schuldig. In unserer Kultur gibt es dafür sogar eine Bezeichnung: Multitasking. Leider aber ist Multitasking das genaue Gegenteil von wirklicher Aufmerksamkeit. Nur dann, wenn Du Dich nicht ablenken lässt, kannst Du die Herrlichkeit des Essens in Deinem Mund oder die Gesellschaft von anderen vollständig auskosten.

Diese bewusste Aufmerksamkeit ist kein normaler Geisteszustand. Wenn sie Dir helfen soll, persönliche Macht aufzubauen, musst Du dem jeweiligen Gegenstand Deiner Aufmerksamkeit auch wirklich hundert Prozent derselben zukommen lassen. Wenn Du das tust, wird sich Dein Leben verändern. Wenn Du Dich hundertprozentig auf den Duft einer Blume konzentrierst, wirst Du selbst zum Duft dieser Blume. Wenn Du Deinem Abendessen hundert Prozent Deiner Aufmerksamkeit schenkst, dann wirst Du selbst zum Geschmack der köstlichen Speisen in Deinem Mund. Seit Jahrhunderten verwenden tantrische Buddhisten diese Technik beim Geschlechtsakt, um die Ekstase des Höhepunktes noch zu verstärken.

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