Sonnenwende in Thule: Der Endkampf beginnt…

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Beschreibung

Der Endkampf beginnt …!

Sonnenwende in Thule
Roman von Hagen Nordhoff

ISBN 978-3-00-024184-0 

Vor mehr als 1.000.000 Jahren kamen Menschen aus einem weit entfernten Sonnensystem nach Cydon und
siedelten sich dort an. Der Planet war fruchtbar und bot für dieses Unternehmen die besten Voraussetzungen.
Doch
Cydon lag weit entfernt von ihrer Heimatwelt Aldebaran und die
Verbindungen zum aldebaranischen Reich waren nur dürftig. Als der Krieg
gegen die Annunaki (eine annähernd menschenähnliche Rasse) ausbrach,
konnte Cydon nicht ausreichend geschützt werden.
Die Annunaki verwandelten Cydon in eine tote Welt und jene Menschen,
die sich von Cydon auf den bewohnbaren Nachbarplaneten Gaya retten
konnten, gründeten dort, vergessen von ihren aldebaranischen Wurzeln
und auch den annunakischen Feinden, neue Kulturen.
Über viele
Jahrtausende lebten die Menschen dort, fernab vom galaktischen Ringen
der Großmächte, im Gleichgewicht mit der Natur und horteten Schätze an
Weisheit und Spirit.
450.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung
geriet der Spirit von Nibiru, dem zwölften Planeten dieses
Gaya-Sonnensystems, verloren und Alalu, der Herrscher der Annunaki
wurde durch seinen Gegner Anu entthront und von Nibiru verbannt.
Um sein Leben zu retten, floh Alalu in seinem „Feurigen Himmelswagen“
(Vimana) und kam in unsere Welt – nach Gaya. Hier fand er etwas, um die
Strahlen der Schwarzen Sonne (den Spirit) einzufangen: „GOLD“ und nicht
zu vergessen einen verlorengegangenen Ableger der aldebaranischen
Menschenrasse.
Alalu enthüllte Anu seine Entdeckung und als Belohnung durfte er zu seinem Heimatplaneten Nibiru zurückkehren …

*

18. Julmond 3812n.St.
Was diese Welt zur Zeit durchmachte war ein Umbruch. Die Staaten waren
ruiniert und von heute auf morgen schlossen auch die Geldinstitute, was
den Zerfall der Infrastruktur nach sich zog.
Die wenigen Menschen, die überhaupt noch Arbeit hatten, konnten nicht
mehr bezahlt werden, da der Geldfluß durch den Staatsbankrott und die
Schließung aller Geldinstitute gestoppt wurde.
Dies geschah vor 2 Wochen. Die Infrastruktur war jetzt fast völlig zum Erliegen gekommen.
Einzig
der Militärapparat funktionierte noch. Was aber nicht bedeutete, daß es
beim Militär besser aussah. Denn alles, auf das die Armee zurückgreifen
konnte, war eine noch funktionierende Befehlskette, sowie die letzten
Vorräte an Treibstoff, Munition und Lebensmittelkonserven für Notfälle.
Selbst die zivilen Sicherheitskräfte, die schon vor fünf Jahren damit
begonnen hatten, zur Unterstützung der Polizei Sicherheitsaufgaben in
allen Bereichen zu übernehmen, weil es der Polizei an Personal und
Ausrüstung fehlte, waren zum Teil schon in Auflösung begriffen.
Ragnar hatte es sich bereits schon vor einigen Stunden auf dem Dach der
alten Feuerwache bequem gemacht. Er lag unter einer Wolldecke auf einer
Isomatte und hatte seinen Oberkörper auf ein bequemes Kopfkissen
gebettet.
Er lag leicht auf der Seite, das rechte Bein angewinkelt, so daß sein
Bauch frei durchhing. Er trug den gefütterten Flecktarnparka der
Allianz und eine schwarze Militärhose, wie sie hierzulande von den
zivilen Sicherheitsdiensten getragen wurde.
Nur wenige Minuten, nachdem er hier
oben Stellung bezogen hatte, waren die Soldaten der Allianz aufgetaucht
und hatten sich mit einem dreiachsigen Radpanzer direkt vor dem
geschlossenen Supermarkt postiert.
Durch das Zielfernrohr seines
Selbstladegewehres, das auf einem Zweibein ruhte, beobachtete Ragnar
das Geschehen vor dem Einkaufszentrum.
Das mit den Soldaten gefiel Ragnar überhaupt nicht, hatten Hagen und er
doch einen Plan ausgetüftelt, um an die Lebensmittelvorräte des
geschlossenen und verbarrikadierten Supermarktes zu gelangen. Gerade
als sie loslegen wollten, tauchten die Soldaten auf. So lag Ragnar nun
schon seit einigen Stunden naß und durchgefroren auf dem Dach und
beobachtete das Geschehen um den Schützenpanzer.
Er dachte voller Neid an Hagen, der sich dort unten wenigstens vor
Nässe und Kälte schützen konnte. Sein einziger Trost – und auch eine
Sorge – war, dass man Hagen wesentlich leichter entdecken konnte als
ihn. Doch das war ein unsinniger Trost, denn bei Entdeckung waren ihre
Pläne gefährdet.
Die Soldaten trugen blaue Helme!
Ragnar beobachtete durch sein Zielfernrohr, daß es einige Spannungen unter den Soldaten gab. Offenbar
befeindeten die Übel die einheimischen Soldaten oder grenzten sie aus, was Ragnar nicht genau erkennen konnte.
Eines
jedoch wußte er, sie waren da, um die Lebensmittel des Supermarktes vor
den Plünderern zu schützen. Die Leute dort unten hatten Hunger und sie
wollten an die Lebensmittelvorräte, die überwiegend in Form von
Konserven im Supermarkt lagerten.
Plötzlich fielen unten auf dem Platz Schüsse und die Menschenmenge
geriet in Panik. Ragnar hatte fassungslos mit angesehen, wie die
Soldaten der Übel auf ihre Thulekameraden schossen …

*

Hagen
war ein zwei Meter großer, glatzköpfiger Hüne und trug die Uniform
eines zivilen Sicherheitsdienstes. Schwarze Jacke, schwarze
Militärhose, Schirmmütze und Kampfstiefel. Er kauerte etwas abseits des
Parkplatzes in einem dichten Gebüsch und beobachtete gespannt das
Geschehen. Doch durch die Schießerei geriet alles außer Kontrolle. Ihr
Plan, unbemerkt an die Lebensmittel zu kommen, war zunichte, als Ragnar
zum Schutz der Bevölkerung das Feuer auf die Soldaten eröffnete. Nun
griff auch Hagen ein.
Hagen, der eigentlich gedeckt von Ragnar in den Supermarkt vordringen sollte, trat aus seinem Versteck.
Sein großkalibriger Revolver richtete verheerenden Schaden an …

*

„Ich für meinen Teil werde nach Hause gehen. Ich nehme meine Waffe und einen Rucksack voller Vorräte und mache
mich auf den Heimweg um meine Familie zu beschützen“, warf Sven ein.
„Werd’ ich auch machen“, erwiderte Holger, worauf Ragnar sagte: „Wir können doch jeden Einzelnen mit dem
Panzer heimfahren. Der transportiert mehr Vorräte als so ein Militärrucksack.“
„Können wir nicht“, kam es vom Fahrersitz. „Der Tank ist fast leer und die öffentlichen Tankstellen haben bereits vor
einer Woche dichtgemacht.“
„Scheiße“,
stöhnten die fünf anderen wie aus einem Mund. „Und ob das Scheiße ist“,
sagte Klaus völlig niedergeschlagen. „Meine Familie wohnt in der
Nördlichen Hauptstadt, 120 Straßenkilometer von hier. Der Radpanzer
braucht 50 Liter auf 100 Kilometer über Alsphalt. Querfeldein sogar 100
Liter. Und bei der
momentanen Treibstoffknappheit bekommen wir wahrscheinlich nicht einmal
die 60 Liter Diesel um auch nur eine Strecke zurückzulegen.“
„Bei den ganzen Straßensperren und Barrikaden werden wir mit Sicherheit
mehrfach quer durch die Pampa fahren müssen, um zumindest einigem Ärger
auszuweichen“, warf Frank ein.
„Ich hab’ einen Verwandten hier in der südlichen Vorstadt,
Schützenstraße. Vielleicht könnt ihr uns dort absetzen? Sven und ich
kommen dann schon irgendwie zurecht“, meinte Holger.
„Alles klar, Holger. Sag mir nur die Adresse und ich bringe dich hin“,
erwiderte Hagen. Weniger Leute – weniger abweichende Meinungen und
Ziele. Also sollen die Jungs dorthin, wohin sie wollten. Wenn es ging.
Nur ein harter Kern wurde jetzt benötigt.
Als Sie in die
Schützenstraße einbogen brannte dort bereits eine Barrikade. Doch auf
der Straße war kein Mensch zu sehen. Scheinbar wurde hier noch vor
wenigen Stunden heftig gekämpft. Mülltonnen waren umgeworfen, geparkte
Autos ausgebrannt oder brannten immer noch. Und im Vorbeifahren konnte
Klaus einen abgerissenen Arm am Straßenrand liegen sehen.
„Das Hochhaus da vorne mit den Barrikaden. Fahr’ zwischen die Bäume, ich renne rüber und sehe nach dem Rechten.“
Hagen hielt an wie Holger es wünschte. Dieser sprang, sein Gewehr im
Anschlag, aus dem Panzer und eilte zum Haus hinüber. Klaus wollte
Holger mit dem Bord-MG Deckung geben, doch Hagen hielt ihn zurück.
„Nein, nicht! Das Hochhaus hat zu viele Fenster. Wer auch immer da drin
ist, kann zwei Straßen vollständig überblicken.“
Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als Holger zurückkam.
„Alles klar, Jungs. Gebt mir meinen Anteil an Lebensmitteln. Sven! Du kannst auch mitkommen. – Danke euch, Freunde!“
„Hast du was von deiner Familie zu Hause gehört?“ wollte Frank wissen.
„Nein! Mein Onkel hat gesagt, daß die privaten
Telekommunikationsverbindungen über Cortex abgeschaltet wurden. Nur die
Massenverdummung läuft noch.“ …

*

20. Julmond 3812n.St.
Karina stand in der Küche und half Karolina, ihrer Mutter, beim
Abwasch. Sie war gerade 17 Jahre alt und bereits selbst Mutter eines 4
Monate alten Jungen.
„Karina. Deine Verabredung kommt!“
„Ja ich weiß. Geh’ du doch bitte schon mal zur Tür und bitte unseren Gast herein. Ich mach’ mich schnell fertig.“
Die beiden Frauen hatten weder auf die Uhr gesehen noch eine Klingel
gehört. Sie wußten es einfach. Das Haus, in dem sie lebten war im alten
rustikalen Stil eingerichtet. Die Decke des Hauses erzeugte eigenes
Licht. Sonnenlichtimitat, wobei jedoch die gesundheitsschädlichen
Strahlungen unterblieben.
Karolina öffnete die Haustüre. Vor ihren Füßen breitete sich ein kleiner Gemüsegarten aus, der von einem kleinen,
fünf Meter langen Weg geteilt wurde.
Nach
einer Minute trat ein Mann in ihr Blickfeld. Er trug die schwarze
Uniform des Sonnensturmes und hatte seine Schirmmütze unter den Arm
geklemmt.
„Ah! Wie sich sehe, werde ich schon erwartet.“
„Aber ja, mein Herr. Kommen Sie herein, der Kaffee ist schon aufgesetzt.“
Er lenkte seine Schritte durch den Gemüsegarten und begrüßte Karolina mit einem Handkuß.
„Karina Baumann? Wenn ich mich Ihnen vorstellen darf, Wilhelm Richter. Der Kommandant der Skorzeny.“
„Ich bin Karina!“
Mit diesen Worten drückte sich Karina an ihrer Mutter vorbei durch die
Eingangstür. Beide sahen aus wie Zwillingsschwestern. Karolina wirkte
mit einundvierzig Jahren immer noch wie ein junges Mädchen und ähnelte
Karina zum verwechseln. Beide Frauen hatten schulterlange, rotblonde
Haare und smaragdgrüne Augen, waren einsfünfundachzig groß und wirkten
auf den ersten Blick sehr sportlich …

*

Wilhelm
war erst 31 Jahre alt und schon SoS-Oberstleutnant der als Sonnensturm
bezeichneten Eliteeinheit der königlichen Raumwaffe. In dieser Einheit
mußte man sich seinen Dienstgrad noch durch herausragende Leistungen
verdienen. Um seinen Hals hing das Ehrenkreuz mit Eichenlaub. An seiner
Uniform trug er weitere Verdienstabzeichen, die Karolina aber nicht
kannte. Wilhelm nahm Platz und sah sich im Wohnzimmer um. Es war sehr
gemütlich eingerichtet. An den Wänden hingen Familienfotos und ein
übergroßes Ölgemälde des Königs, der eine Schirmmütze trug. Karolina
eröffnete das Gespräch:
„Mein
Mann und mein Schwiegersohn sind bei einem Angriff des Westblocks auf
unseren Südpolstützpunkt ums Leben gekommen. Max ist alles, was meiner
Tochter von ihrem Mann noch geblieben ist. Sie müssen gut auf Karina
aufpassen, sie ist ein echter Wildfang und probiert grundsätzlich
Sachen aus, von denen andere lieber ihre Finger lassen.“
„Das ist versprochen! Die Zeit ist nun
gekommen, in der wir hier auf Cydon vor Angriffen der annunakischen
Handlanger nicht mehr sicher sein können. Ihre Technik entwickelt sich
immer weiter und schon bald werden sie in der Lage sein, uns hier
anzugreifen. Das Königreich konnten sie stürzen. Doch zum Glück hatten
wir auf Gaya schon lange vor Kriegsbeginn damit begonnen, Stützpunkte
in aller Welt einzurichten und die Produktion von Hochtechnologie
auszulagern. Wir planten damals schon für den Krieg nach dem Krieg.
So hatte auch der König und sein Letztes Bataillon sichere
Zufluchtsorte, als die Alte Heimat vom Feind überrannt wurde. Unsere
Gruppe in der Alten Heimat wäre bereits völlig ausgelöscht worden, wenn
wir den Feind nicht immer in Schach gehalten hätten.“
Karina betrat mit einem vollen Tablett das Wohnzimmer.
„Milch und Zucker, Herr Richter?“
„Ja bitte! Ach, nennen Sie mich doch Wilhelm, solange wir noch nicht auf der Skorzeny sind.“
Karina lächelte ihm zu. Sie wußte, daß dies nur ein freundliches
Angebot war. Der Ehering an seinem Finger war ihr bisher aber noch
nicht aufgefallen …

*

Dann
machte sich Karina auf zur Skorzeny. Als sie den Hangar 19 betrat,
erblickte sie ein riesiges Raumschiff. Es sah aus wie ein umgestülpter
Suppenteller und hatte einen Durchmesser von mindestens 300 Metern. Die
Höhe der Mittelachse maß etwa die Hälfte des Durchmessers. Obwohl das
Raumschiff sein eigenes Landewerk hatte, ruhte es zum Beladen auf einer
Rampe.
Unter dem Raumschiff
waren einige b.h.Ds (biologisch-humanoide-Drohnen) damit beschäftigt
die letzten Verladearbeiten durchzuführen und da stand auch jemand, der
auf Karina zu warten schien. Er trug ebenfalls die Uniform des
Sonnensturmes, hatte kurze, dunkelblonde Haare und winkte ihr zu. Als
Karina zu ihm kam, stellte er sich ihr eilig vor.
„Guten Tag. Mein Name ist Elmar Schmidt, ich bin der Waffenoffizier der Skorzeny. Sie müssen Frau Baumann sein.
Bitte kommen Sie mit, ich bringe Sie in die Kommandozentrale. In der Fünfer-Haunebu kann man sich leicht verlaufen.“
Sie
stiegen über eine angeschobene Metalltreppe in das Innere des
Raumschiffs. Direkt gegenüber des Mannschaftseinganges befand sich eine
Metalltafel mit einem Abbild des Namensgebers der Skorzeny und darunter
standen außer dem Namen, Geburts- und Todestag auch noch die
wichtigsten Heldentaten dieses verdienten Kriegsveteranen. Sie blieben
davor stehen.
„Skorzeny
wurde im letzten Krieg immer mit den schwierigsten Sonderaufgaben
betraut. Ein außergewöhnlicher Mann mit außergewöhnlichen Methoden.“
Sie gingen weiter und kamen an einer Schiffsgraphik vorbei, auf der die
einzelnen Decks und Abteilungen der Skorzeny schematisch dargestellt
waren. Schmidt deutete mit dem Finger auf eine Stelle.
„In unseren bordeigenen Hangars führen wir 18 einsitzige HORTEN-Jäger
mit. Außerdem haben wir auch noch Platz für zwei leichte VRIL-Zerstörer
mit jeweils vier Mann Besatzung.“
Er blickte sie etwas verstört an und meinte dann:
„Ich
langweile Sie bestimmt mit meinen Ausführungen. Sicherlich interessiert
es Sie nicht besonders. – Das kann ich schon verstehen.“
„Nein! Machen Sie ruhig weiter. Ich möchte soviel Informationen wie möglich erhalten.“
„Also,
die Haunebu V-Baureihe ist die letzte mit dieser äußeren Form. Der
Haunebu VI-Typ ist schon kugelförmig. Und dann gibt es die riesigen
ANDROMEDA-Geräte des Baumusters THOR. Die sehen wie Zigarren aus. Aber
Zigarren mit einer Länge von 1,5 Kilometern.“ …

*

Sie
spürte ein Beben des Schiffes. Die Skorzeny baute ihr eigenes
Schwerkraftfeld auf und verließ die normale Raumzeit und die Welt der
darin geltenden Naturgesetze. Die Außenhülle der Skorzeny begann zu
verschwimmen. Es war dieser Effekt, der bei Dunkelheit für das typische
Leuchten der Reichsflugscheiben verantwortlich ist.
Über das Sternenechohologramm konnten Lenz und Karina sehen, daß die
Skorzeny sowie einhundertachtzig andere Raumschiffe, bereits gestartet
waren. Cydon ließen sie unter sich zurück und reihten sich in eine
Flotte von achthundert weiteren Raumschiffen des Königreiches ein, die
aus verschiedenen Haunebutypen, Vrilscheiben, Andromedageräten und
einigen neuartigen Modellen bestand.
Vor ihnen lag der weite Raum und irgendwo in der Dunkelheit als kleiner
Stern der Nachbarplanet Gaya, den es von der Fremdherrschaft zu
befreien galt.
Nach kurzer Zeit tauchte wie aus dem Nichts die gewaltige Flotte der
Annunaki auf. Die Schlacht begann!Die königliche Raumflotte teilte sich
in fünf Gruppen. Vier von ihnen griffen die Annunaki von den äußeren
Flanken her an. Die fünfte Gruppe, zu der auch die Skorzeny gehörte,
stürzte sich direkt auf die Angreifer und bildete das Zentrum der
Schlacht. Damit war es ausgeschlossen, daß sich die Skorzeny aus dem
Kampfgeschehen heraushielt. Nun wurden Tausende der HORTEN-Jäger
freigesetzt und stürzten sich in Rudeln auf den Feind …

*

20. Julmond 3812n.St.
Es war bereits hell, als Hagen seinen Kopf in den Mannschaftsraum des Panzers steckte und seine Freunde weckte.
„Aufwachen, wir sind da! Wir haben die Nördliche Hauptstadt erreicht.“
Frank hatte sich in einer Wolldecke auf den beiden freien Sitzen der
linken Seite des Mannschaftsraumes zum Schlafen ausgebreitet. Ragnar
lag in seinem Schlafsack auf dem Boden zwischen den Sitzreihen und
Klaus schlummerte auf den vier Sitzen der Beifahrerseite. Ragnar
fröstelte. Er streckte zuerst seine Nase, dann seinen Kopf aus der
völlig zugezogenen Kapuze seines Schlafsackes.
„Was? Wie? Sind wir schon da? Wie spät ist es?“ gähnte er und auch die
anderen beiden schienen noch zu leben, denn sie regten sich.
„Es ist bereits später Vormittag. Wir haben gerade die Nördliche Hauptstadt erreicht.“

„Ja, toll“, murmelte Klaus im Halbschlaf vor sich hin.
„Nein!
Überhaupt nicht toll!“ kam es von Hagen nervös zurück. „Wir treiben
immer noch im Großen Strom. Die ganze Stadt kann uns jetzt sehen!“
„Mist! Die Allianz sucht ihren Panzer und wir treiben in aller
Seelenruhe als Zielscheibe mitten auf dem Wasser! Ich hatte gehofft,
die Stadt noch bei Dunkelheit zu erreichen“, fuhr Ragnar wie der Blitz
aus seinem Schlafsack. Und bereits nach einer Minute waren alle auf den
Beinen.
Frank
öffnete eine der beiden Dachluken des Mannschaftsraumes, streckte
seinen Kopf hinaus und sah zu Hagen hinüber, der in der Dachluke der
Fahrerkabine stand.
„Wie weit noch?“ wollte Hagen von Frank wissen.
„Bei dem Tempo werden wir noch eine Stunde brauchen, bis wir die richtige Stelle zum Anlegen erreicht haben.“
Die dritte Dachluke wurde von Ragnar geöffnet, der auch sogleich aufs
Dach stieg und sich in das Gespräch einmischte.
„Wir können unmöglich noch eine ganze Stunde hier herumtreiben. Wir müssen die Schrauben anwerfen und mit
dem Strom schwimmen. Sonst laufen wir Gefahr, von der Allianz aufgegriffen zu werden.“ …