Sonnenwacht, Rüdiger Sünner, Emil Rüdiger, Hans Jürgen Lange und der ganze Ärger um Wiligut…

0,00

Nicht vorrätig

Kategorie:

Beschreibung

Interessante Bücher
von Emil Rüdiger jetzt bei uns!
 
 

Betreff: Buchpreise Rüdiger

Sehr geehrte(r)
Interessent(in)

 

Bisherige Veröffentlichungen
von Emil Rüdiger, Innsbruck

"Die Kraft der zwei
Sonnen" Artikel Nr: 2001   

  20,45

 

Das Grundwerk einer Reihe
von Veröffentlichungen

Von Dipl. Ing. Emil Rüdiger,
einer uns unbekannten

Atomlehre.

 

"Die kosmischen Zahlen der
Cheops-Pyramide" Artikel Nr: 2002  

 20,45

 

Die mathematischen
Zusammenhänge von dynamischen

Erreger- und statischen
Gestaltungskräften. Wurzel 6

* sin Alpha, und die
Mathematik des Rosenkreuzes.

 

"Die eddische Eugenik" Artikel Nr: 2003   

 35,79

 

Deutung und Schlüssel des
Skirnismal, sowie der Epen:

Grimnismal und Grogaldr.
Alte Weiheiten nordischer Völker

Eine Sammlung reichhaltiger
Schriften.

 

 

"Tyrkreis und Tattwas  Extrakt 4 Elemente" Artikel Nr:
2004  

 8,69

 

Das einzige von Dipl. Ing.
Emil Rüdiger veröffentlichte

Werk über die
Tattwazusammenhänge. Extrakt der 4 Elemente

Ein Auszug aus dem
Werk.

 

 

"Die Offenbarung der 4
Elemente" Artikel Nr: 2005  

 32,47

 

Die Offenbarung der
Zusammenhänge von Dynamik

und Statik, Hyperbel und
Parabelfunktionen sowie die

Bildung des rauhen Steines.
Darstellungen der Odhinns-

Kurvengleichungen. Eine
Atomlehre der Goslarer

Schöpfungstechnikerschule,
die Wihinei.

 

 

 

"Das Gericht" Artikel Nr: 2006   

 25,56

 

Die Kröung der kosmischen
Zusammenhänge, die die

Lebewesen der Erde
bestimmen. Die Schöpfung

bestimmt den Werdegang des Seins.

 

"Wasserstoff" Artikel Nr: 2010   

 35,79

 

Nach reichhaltiger
Erkenntnis alter Überlieferungen

schrieb Rüdiger die
Zusammenhänge und Wirkweisen

des Wasserstoffatoms. Eine
der grandiosesten Erkenntnisse

die weitere Schlüsse auf
andere Elemente zulassen.

 

"Maerchen 1 und 2" Artikel Nr: 2012   

 21,47

 

Maerchen und ihre Bedeutung
aus eddischer Sicht. Eine

Betrachtungsweise, wie man
sie kaum vermutet. Tiefen-

Psychologische
Betrachtungen.

 

"Die Halgarita" Artikel Nr: 2013   

 51,13

 

Die Kennsprüche und ihre
Bedeutungen. Interpretationen

von Dipl. Ing. Emil Rüdiger. Alte
Überlieferungen, wie

sie uns nie gelehrt wurden.
Inhalte, die uns auf unserem

weiteren Weg Führung sein
sollten.

 

"Der Kristurplan" Artikel Nr: 2014   

 23,01

Betrachtungen einer uns
überlieferten Religio.

 

„Ist die Mythologie eine
Formelsprache“

Neuerscheinung

 17,90

Alte Überlieferungen
sprechen eindeutig von der statischen Kraft.

 

 
Zusätzliche Infos zum obigen Thema
für Interessierte:
 

"Unser Leben geht dahin wie ein Geschwätz", – diese Erkenntnis
findet sich – in Abwandlung eines Verses aus dem  "Menschlichen Elende" des
Barockdichters Andreas Gryphius – auf  dem Friedhof in Arolsen in den Grabstein
Wiliguts gemeißelt. Die Mahnung und den wahren Sinn dieser Worte freilich
scheint kaum jemand zu verstehen. Allenfalls auf Wiligut selbst, den
"bedeutungslosen Schwätzer", werden sie mitunter mit "überlegenem Lächeln"
angewandt. Denen, die die Auseinandersetzung mit Wiligut und anderen, die sich
auf die Irminische Tradition beziehen oder damit in Berührung kamen, für
interessant und in Teilen sogar wertvoll erachten, wird meist entsprechend
begegnet.

Hans Jürgen-Lange war es, der den vergessen geglaubten
"Rasputin Himmlers" für ein Buchprojekt wieder ausgrub und im Ergebnis zu recht
ernüchternden Ergebnissen kam. Die jüngst in unseren "Anmerkungen zu Betha,
Wiligut und dem Phänomen ‚Erberinnerung’" dargelegte Kritik an seiner vorwiegend
"biographischen Methode", die sich mythologischer oder gar esoterischer Ansätze
weitgehend enthält, hat Herrn Lange zu einer Erwiderung im Ketzerrundbrief
SONNENWACHT veranlaßt, wobei er sich zunächst auf die genüßliche Schilderung
weiterer eher unwesentlicher Anekdoten konzentriert, die Wiliguts
"Glaubwürdigkeit als Mensch und Persönlichkeit auf sehr wackligen Beinen"
stehend erscheinen lassen, aber zumindest diejenigen Leser kaum "schockieren"
dürften, die darum wissen, daß Wiligut – im Umfeld des Reichsführers SS
besonderen Belastungen ausgesetzt – gerade im betreffenden Zeitraum zu
Alkoholexzessen neigte. Daß Wiligut zudem – zumindest zeitweise – unter  dem
Einfluß von Drogen stand,  darf  nach Veröffentlichung der entsprechend
nüchternen Schilderung eines glaubhaften Zeitzeugen durch Rüdiger Sünner als
gesichert gelten, auch wenn Herr Lange – dem dies natürlich ebenso bekannt ist,
wie Rudolf Munds Hinweis, daß sogar versucht worden sein soll, das
"Erberinnerungsvermögen" Wiliguts durch Aufputschmittel und Drogen zu steigern –
scheinbar meint, er dürfe dies unerwähnt lassen, ohne Zweifel an der
Objektivität seiner Haltung zu provozieren.

Entsprechend leichtherzig spielt der Biograph des
"Erberinnerers" dann auch einen besonderen "Trumpf"  aus, indem er auf  Wiliguts
"verdächtige" Vornamen "Karl Maria" verweist, die nicht eben gut zu einem
"völkischen Überlieferungsträger" zu passen scheinen. Wer freilich mit kalischer
Symbolik vertraut ist, weiß, daß der Name "Maria" durchaus nicht zwingend
"katholische" Inhalte transportieren muß, sondern im Gegenteil gerade auch
"heidnische" bergen kann, da in ihm schließlich Begriffe wie "Meer" und
"Mehrerin" anklingen. Ein altes Kirchenlied nennt "Maria" noch den "Meerstern",
was verdeutlicht, daß hier eigentlich eine Erdmuttergöttin (Ma-te-ria)
angesprochen wird, die Trägerin der Meere, des Wassers, aus dem sich das
irdische Leben erhob. Wer daran denkt, daß Wiligut sich als Sproß einer
"Asa-Uana"-Sippe bezeichnete, folglich als Glied einer Kette, die aus der
Vereinigung von Asen und Wanen (!) hervorging, sieht  diesen "katholischen"
Vornamen wohl zumindest im Falle Wiliguts in besonderem Licht. Zumal wenn er
weiß, WER mit dem "Großen Karl" der alten Volkssagen in Wahrheit verherrlicht
werden sollte –  der "Sachsenschlächter" nämlich gerade nicht, was den an
anderer Stelle über Gestalt und Sinngehalt des "Mythenkaisers Karl" informierten
SONNENWACHT-Lesern durchaus bekannt sein dürfte… – Schließlich werden durch
Herrn Lange auch noch anti-freimaurerische Ressentiments gegen Wiligut
bemüht.

Unter dem Namen "Lobesam" sei Wiligut von 1889 bis 1909
Mitglied in der "Schlaraffia" gewesen. Mund hat diesen "Skandal" bereits in den
"Fragmenten einer verschollenen Religion" angesprochen. Daß es sich bei der
"Schlaraffia" um eine Gemeinschaft handelt, die mit der regulären Freimaurerei
"in keinem Zusammenhang steht", wie von Seiten der Freimaurer selbst behauptet
wird, stünde u.a. nachzulesen im "Internationalen Freimaurer-Lexikon".  Daß die
Bräuche der Schlaraffen jene der Freimaurerei – oft sogar despektierlich –
geradezu karikieren, erklärt sich aus den Gründungsumständen des ehemaligen
"Künstler-Vereins". Interessierte mögen diesbezüglich einen Blick in Miers’
"Lexikon des Geheimwissens" werfen. Wer den Film-Klassiker "Die Wüstensöhne" mit
Stan Laurel und Oliver Hardy kennt, kann sich ohnehin ein recht plastisches Bild
vom Treiben derartiger Gemeinschaften machen – cinematographisch weniger
bewanderte Zeitgenossen können eine amüsante Charakterisierung der "Schlaraffia"
auch in der "Weltbühne" (1. Halbjahr 1921, S. 289) nachlesen,  um besser zu
verstehen, wem Wiligut "vier Jahre länger"  als Himmler "diente" – und welche
Tragweite diese Feststellung des Wiligut-Biographen folglich besitzt. Daß das
Thema "Freimaurerei" im Zusammenhang mit Wiliguts Überlieferung fruchtbarer in
ganz andere Richtung zu verfolgen wäre, sei darüber hinaus angedeutet in dem
Hinweis, daß der berüchtigte Br:. Köthner Ende der 20er Jahre im Rahmen seiner
"Hermetischen Lehrbriefe" ausführte: "Mit Hilfe der Runenkunde eröffneten wir
wichtige altnordische Handschriften, insbesondere die ergreifende
Leidensgeschichte der Lichtlinder – Arier – von König Frodis Gesetzgebung um
14600 an bis zur Balders neunnächtigem Hang am Kreuze 9600 vor Christus…." –
Man vergleiche  hier besonders auch die gemachten Zeitangaben mit jenen
Wiliguts!

Lange versäumt es nicht, abschließend darauf hinzuweisen, daß
Wiliguts "Anleihen bei Ernst Betha" nur die "Spitze des Eisberges" bedeuten
würden. Möglicherweise heißt das, daß Lange, der – wie man hört – gerade eine
Neuausgabe seines "Weisthor"-Buches vorbereitet, weiteres Schrifttum
präsentieren will, das Parallelen oder Entsprechungen zur  Irmintradition
aufweist bzw. – in seiner Sicht der Dinge – als "Quelle" dafür "ausgebeutet"
wurde. Ein unter Günther Kirchhoffs werktätiger Mitarbeit entstandenes, 1932
unter dem Titel "Das Spiegelbild der Weltgeschichte" veröffentlichtes Buch des
Lebensreformers, Rohköstlers und Germanenforschers Walter Sommer könnte derart
vielleicht aus der Versenkung gehoben und einer neuen Leserschaft zugeführt
werden. Tatsächlich finden sich darin viele kryptohistorische Details, die, zum
Teil anders interpretiert, auch in der Irmintradition eine Rolle spielen.
Allenfalls über den Umstand, daß in dem Werk bereits von "Willigoten" die Rede
ist, obwohl Kirchhoff mit Wiligut der "Aktenlage" nach erst 1934
zusammengekommen sein soll, könnte stolpern, wer nicht weiß, daß Kirchhoff
zumindest mit dem Wiligut-"Schüler" E. Rüdiger spätestens seit 1926 in
Korrespondenz stand. Sommer selbst dürfte später ebenfalls Kontakte zum
Innsbrucker-Kreis um Rüdiger gepflegt haben. Übrigens enthält das heute sehr
seltene, weil 1937 beschlagnahmte und eingestampfte Buch den wohl frühesten
Nachweis über Kirchhoffs Ortungsversuche im Murgtal; Wiligut folgte im Rahmen
einer Dienstreise Jahre später dessen Spuren und glaubte bekanntlich aufgrund
seiner leicht von Kirchhoff abweichenden Mutungen auf eine Verschiebung der
Erdachse schließen zu dürfen. Im Hinblick auf Wiliguts Disen-Begeisterung könnte
freilich auch erneut auf die Ura-Linda-Chronik und den Romantiker Friedrich
Fouqué verwiesen werden, dessen "Zauberring" man bereits als eine der Vorlagen
jener "Fälschung" nachzuweisen suchte, für deren "Quellenechtheit" Herman Wirth
bis zuletzt eintrat. Wir werden sehen!

 

Hupp und Hüpper!

Hans-Jürgen Lange hat es sich nicht nehmen lassen, unseren für
die SONNENWACHT erweiterten Anmerkungen zu seinen jüngsten
"Wiligut-Enthüllungen" mit einer Erwiderung zu begegnen, die erneut Anlaß zu der
Vermutung gibt, daß ihm psychologisches und esoterisches Verständnis in Sachen
Wiligut weitgehend abgeht, was freilich kaum noch zu überraschen vermag. Daß
Lange inzwischen jedoch selbst auf seinem bevorzugten Terrain, dem der
"biographischen Fakten", nachlässig zu werden beginnt, stimmt allerdings
bedenklich. Vor allem die Tatsache, daß Wiligut Drogen konsumierte, scheint ihm
ein Dorn im Auge. Dieses "Märchen", so seine Vermutung,  diene Interessierten
offenbar nur dazu, den Wissensträger "zur Entlastung in einen fremdgesteuerten
Opiumrausch zu schicken". Der vielleicht wichtigste, jedenfalls
ernstzunehmendste Hinweis auf Wiliguts Drogenkonsum stammt jedoch von einem
"neutralen" Beobachter, dem Tibetforscher Schäfer, aus dessen Erinnerungen
Rüdiger Sünner in seinem Buch "Schwarze Sonne" zitiert.

Um den Schein der "Exaktheit" zu wahren, verfällt Lange darum
auf einen unerhört plumpen Trick: Er ruft Frau Gabriele Winckler-Dechend in den
Zeugenstand – die einen Drogenkonsum Wiliguts nun einmal nicht bestätigen könne.
Gehört die Angelegenheit damit folglich also doch ins Reich der vielen
Wiligut-Legenden, wie Lange suggeriert? Nicht unbedingt, denn der Tibetforscher
Schäfer besuchte Wiligut auf Wunsch Himmlers im Vorfeld der geplanten Expedition
im August 1936. Frau Winckler-Dechend hat Berlin und damit ihre Stellung bei
Wiligut jedoch nach eigenen Aussagen im Mai/Juni 1936 verlassen. Bezeichnend ist
nun, daß Lange diese Fakten kennt. Wir hatten sie ihm bereits mitgeteilt, bevor
sie in STURMGEWEIHT 2/1998 nachzulesen standen. Vor allem Rüdiger Sünner selbst
aber hat Lange eigenen Angaben zufolge anhand persönlicher Unterlagen
vorgerechnet, daß Frau Winckler-Dechend als Zeugin gegen den Schäfer-Bericht aus
rein chronologischen Gründen leider nicht zur Verfügung steht.

Daß Lange all dies im Vertrauen auf die Unkenntnis seiner Leser
unerwähnt läßt, wirft ein bezeichnendes Licht auf seine unermüdlich behauptete
"Aufrichtigkeit" sowie vor allem sein Verständnis von erkenntnisorientierter
"Objektivität". Weiterhin vielsagend ist es, in diesem Zusammenhang feststellen
zu müssen, wie Lange von diesen ihm unpassend erscheinenden Fakten abzulenken
versucht, indem er – wie häufig weniger vom Inhalt als von der Äußerlichkeit
einer Sache fasziniert – auf folgende Feststellung pocht:  "Daß aber gerade
Rüdiger Sünners Buch als ‚Schützenhilfe‘ dienen muß, wird Kenner der Materie
wohl mehr als wundern (gab es da nicht, ganz zu Recht, eine negative Erwähnung
in einem ‚Sturmgeweiht-Brief‘?)" – Als hätte es eines weiteren Beweises bedurft,
daß "Differenzierung" nicht eben zu Langes Talenten zählt und dieser darüber
hinaus mitunter dazu neigt, in seinem Streben nach "Erkenntnis durch Wissen" das
Kind mit dem Bade auszuschütten!

Tatsächlich verhält sich Lange hier ähnlich wie der Wappen- und
Weißwurstmaler Otto Hupp, dessen Schmähschriften gegen Runenforscher wie Guido
List und Bernhard Körner er den SONNENWACHT-Lesern dann auch als der Weisheit
letzten Schluß empfiehlt. Welch entlarvendes Selbstbekenntnis! Die Neigung, an
allem Ärgernis zu nehmen, was nicht gerichtsnotorisch, enzyklopädisch
nachweisbar oder sonst nicht recht in Einklang mit ihrem jeweiligen "Gesamtbild"
zu bringen ist, scheint schließlich beiden "Kritikern" gemeinsam. Ausgestattet
mit einem jeweils hervorragendem Wissen an Einzelheiten, aber feindselig gegen
jeden tieferen Gedanken wähnt Lange sich heute offenbar wie Hupp dereinst in
einem gerechten Kampf gegen krebsartig wuchernde Lügengespinste und Wahnideen
von Schwärmern und Spinnern. Hauend und stechend – und nicht selten mit bissiger
"Witzigkeit" – wird dagegen mit "hoher Überlegenheit" zu Felde gezogen. Das mag
gut gehen und aussehen, so lange es dem Angreifer erlaubt wird, sich allein auf
Attacke und Verächtlichmachung des Gegners zu beschränken, statt selbst Farbe zu
bekennen.

Denn auch die "Erkenntnistiefe" der beiden Forscher ähnelt
einander. Hupp etwa – der von Runen, wie der kundige Leser schnell bemerkt,
wenig Ahnung hat – enttarnte das Hakenkreuz dereinst zum Beispiel als eine Art
"Zunftmarke der Töpferinnung", exaktwissenschaftlich abgesichert durch den
empirischen Befund, daß es sich besonders häufig auf alten Tonscherben
nachweisen lasse, offenkundig etwas mit "Drehung" zu tun habe und also füglich
als Sinnbild einer sich drehenden Töpferscheibe gelten dürfe! Daß sich Lange zu
einem Mann derart tiefschürfender Einsicht in das Wesen der Dinge hingezogen
fühlt – erstaunt uns nicht.

Lassen wir ein weiteres kleines Beispiel von Hupps begnadeter
Erkenntnisfähigkeit zeugen:  Im vom Lange empfohlenen dritten Teil der
Schmähschriftenreihe "Wider die Schwarmgeister" erregt sich Hupp über Bernhard
Körners runische Lesung des Wappens einer Familie "Rauner". Hupp dazu: "Was
berechtigt denn Dr. Koerner, hinter: Rauner ein : (‚Runer‘) zu setzen? Wüßte er
etwas Urkundliches über die Familie, dann hätte er das sicher nicht
verschwiegen… Ist es nun bezüglich des Namens für den Besonnenen nicht
näherliegend: Rauner von einem der vielen Ortsnamen wie: Raun, Rauns, Raunau,
Raunergrund, Raunershof, Raunermühle, Raunstädt, als vom Namen einer längst
untergegangenen Schriftart abzuleiten? Sollte etwa der Familienname Schwabacher
auch von der gleichnamigen Schrift herkommen?" – Welch "edle" Einfalt, welch
"geistreicher" Witz, welch "tiefe" Einsichten des Herrn Hupp kommen hier zum
Ausdruck! Und spürt man nicht fast noch die Erschütterungen ausklingen, die
Lange zweifelsfrei bewirkt haben muß, als er dem Hupp beim Lesen dieser Zeilen
im Geiste auf die Schultern klopfte?

Die Frage, woher denn wohl die aufgezählten Ortsnamen kommen,
wenn nicht (überwiegend) vom "Raunen" oder eben "Runen", stellt sich solcher
Geistesgröße natürlich gar nicht erst. Darüber findet sich ja auch nichts in den
Urkunden! Und naheliegende Vermutungen auszusprechen, bewiese immerhin Verstand
und müßte folglich als "unwissenschaftlich" gelten. Ebenso wie die "absurde
Idee" von List, Stauff und Körner, neben den Wappen könnten am Ende auch
bestimmte Fachwerkhäuser verkalte Runenzeichen enthalten. Lange gibt sich einmal
mehr überlegen: "Wer die sehr lesenswerten Beiträge von Otto Hupp kennt, weiß
was er von dieser Art des ‚verkalten‘ Wissens zu halten hat." – Wer sich dem
Thema freilich mit offenem Auge und Geist nähert, muß über Hupp ebenso
schmunzeln, wie dieser weiland über die "Runenschwärmer" – nur eben mit mehr
Recht! Denn wirkliche Fachleute – so etwa M. Gerner in "Farbiges Fachwerk"
(1993) – wissen längst bzw. endlich wieder zu berichten:

"Die Kunstgeschichte hat sich bis in die jüngste Zeit dagegen
gewehrt anzuerkennen, daß eine Reihe von Fachwerkfiguren und -formen Runen als
Ursprung hat. Runen als Basis von Fachwerkformen, die weder konstruktiv noch
schmückend wirken, oder auch als geschnitzte Zeichen auf Fachwerkhäusern, sind
so eindeutig zu belegen, daß kein Zweifel mehr an Runen in und auf dem Fachwerk
besteht." – Vergleichbares läßt sich heute auch über die auf List zurückgehenden
runischen Wappenlesungen Bernhard Koerners feststellen. Und bei allen Fehlern,
bei allem gelegentlichen "Über-das-Ziel-hinausschießen" dieser Pioniere ist die
Auseinandersetzung mit ihrem Werk, so überholt und allzu zeitbedingt manches
darin uns heute scheinen mag, doch ungleich interessanter, erkenntnisreicher und
nebenbei auch noch weltanschaulich beglückender als die Lektüre von Hupp und
Hüpper, die statt flutender Tiefe auf reaktionäre Verflachung setzen!