Sie tragen den Himmel: Die Dichter und Denker unseres Volkes

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Artikelnummer: Goden, S Kategorie:

Beschreibung

Sie
tragen den Himmel

Wohin wir auch schauen, in
heutiger Zeit zerfällt alles, was den Völkern
unseres Kulturkreises einst Halt und Orientierung gab.
Unsere Dichter
und Denker sind es, die uns sagen, daß wir schon mit dem Verlust unserer Götter auch unsere Lebens-
und Gestaltungskraft verloren haben. Demgegenüber sind es die Dichter und
Denker unseres Volkes, die alles, was wir mit Gott und Göttlichem, mit dem
Himmlischen verbinden, bis in die Zeit des Deutschen Idealismus hinein der Menschheit
gegeben. Sie tragen den Himmel.

Wenn das, was
unser Volk in seinem tiefsten Wesen ist, nicht durch unsere Dichter und Denker
spricht, durch wen dann sonst? Dies verdeutlicht die vorliegende Schrift
herausgehoben am Leben und Werk Hölderlins.
Ihm ist die Natur nicht nur Natur, der Mensch nicht nur Mensch. Erst in Beidem
sind sie eins, vereint im Göttlichen, wie der Mensch auch Natur ist, weil ihm
Naturhaftes anhaftet.
In seiner Dichtung hat sich die Tiefe des
Weltseins eine Stimme gegeben, das Aufkommende in Worte zu fassen und zu der
Menschheit zu sprechen. Alles Werden und
Wirken hier auf Erden beginnt im Wort, wird durch das
Wort „angestoßen“. Es gibt kein
Vergangenes. Alles ist ein Ewiges, und das Ewige ist immerwährende Gegenwart.

Hölderlin wußte
sich tief in die Mitte unseres Volkes gestellt und nur in dieser den Göttern
nahe
. Denn sie sind es, die die Menschen gleicher Geistes- und Seelenart
zur Gemeinschaft fügen und so die Völker
bauen. In den Völkern bereiten sie
den Acker, sich selbst hier auf
Er-den zu leben und zu verwirklichen. Sind sie doch deren Lebens- und Gestaltungskraft. So sah Hölderlin in die Wirkstätte der Götter, in die Seelentiefe
des Volkes, von der die Mythe erzählt und versuchte, sie uns wieder
nahezubringen.

Kaum ein anderer unserer Dichter hat die
menschlichen Lebensäußerungen so vorbehaltlos und uneingeschränkt auf das
Göttliche bezogen wie Hölderlin. Das
Göttliche erwacht im Innern jener Menschen, die sich des
sen wieder voll
bewußt. Auch sie werden zu Trägern des Göttlichen, des Himmels.

 

30 Seiten, A5, geheftet