Runen im Leben der Völker

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Beschreibung

von Harry Radegeis

Kartoniert, DIN A4, 197 Seiten, ISBN 3-900589-18-6, ca. 120 Abbildung(en) und Tafeln – 25 × 18 cm,

Eine ausgezeichnete Übersicht über alle vorhandenen Runenschriften, mit Vergleich zu verwandten Sprachdenkmälern; zahlreiche Einzeldarstellungen sind wiedergegeben. Für den, der selbständig forschen will, unentbehrlich.

„Runa“ ist das germanische Wort für „Geheimnis, Geraune, Zauberzeichen“, zugleich auch für „Gelehrsamkeit, Dichtkunst“ und im Konkreten für „Buchstabe“. Im Althochdeutsche bedeutet es Rätsel und Geheimnis. „Runar“ im Altnordischen war ein magisches Zeichen. Die Urbedeutung dürfte wohl bei „dumpfes, heimliches Gemurmel, Geheimnis“ liegen. Die Entstehung der Runen ist bis heute nicht eindeutig geklärt worden. In der „klassischen“ Wissenschaft, die den Runen lediglich ein Alter von etwa 2000 Jahren zugesteht, werden auch weiterhin eine Reihe von Theorien vertreten. Sie gehen einhellig davon aus, dass vor etwa 6000 Jahren im vorderen Orient die ersten Hochkulturen gegründet wurden. Zur gleichen Zeit liefen die Menschen in unseren Breiten angeblich noch „mit dem Faustkeil durch den Wald“, d. h. sie waren primitive Barbaren 1. Gleichwohl können diese Theorien als widerlegt gelten: In neuester Zeit tauchen immer wieder Funde auf, die die Existenz runenähnlicher Zeichen bei den Germanen bereits in vorrömischer Zeit belegen. So sind die ersten Runen, die Jar-, Wenne-, Man-, Kaun-, Yr- und Odal-Rune sind bereits auf archäologischen Funden aus der Steinzeit nachgewiesen worden; z. B. ähneln Teile der haellristningar, der Felszeichnungen in Schweden, und ebenso Höhlenzeichnungen aus der Steinzeit den späteren Runen. Seit dem Ende des 2. Jahrhunderts sind Runeninschriften in großer Zahl auf Fibeln, Anhänger, Gürteln und Waffen die hauptsächliche aus Gräbern und Mooren stammen, erhalten. Die Materialien sind vor allem (Edel-)Metall, aber auch Holz und Stein. In aller Welt, ob in Frankreich, Spanien, Südamerika, Nordafrika oder anderswo finden sich Inschriften, die eine unübersehbare Ähnlichkeit mit den Runen Europas aufweisen. Fast unverändert überdauern die Runen die Zeit aber nur in Mittel- und Nordeuropa. Deshalb kann heute als sicher gelten, dass die Runen schon vor tausenden Jahren in Mitteleuropa entstanden sind und durch die Völkerwanderung der Indogermanen in der gesamten Alten Welt Verbreitung fanden.

Zunächst gab es ein am Mondzyklus ausgerichtetes Kerben- und Rillensystem, bei dem 29 oder 30 Kerben in zeitlicher Aufeinanderfolge und mit verschieden Werkzeugen in Knochen und Steine geritzt wurden. Es könnte sich um Mondkalender, Vorformen von Schrift oder kultische Zeichen handeln; jedenfalls ist anzunehmen, dass es sich um Aufzeichnungen im Zusammenhang mit zeitlichen Abläufen handelt. Die Runen selbst entstanden als Dingsymbole und verlangten somit ein Mindestmaß an geistigem Abstraktionsvermögen. Sie dienten anfangs allein der Erforschung des Götterwillens und waren für eine nicht-religiöse Verwendung nicht vorgesehen. Wissen wurde nicht aufgezeichnet, sondern mittels auswendig gelernten Stabreim-Versen von Generation zu Generation weitergegeben. Im Gegensatz dazu wurden die lateinische Schrift und die übrigen orientalisch-mediterranen Schriften stets nur allein zum Schreiben verwendet. Konkret könnten sie in etwa so entstanden sein: Die Menschen hatten erkannt, dass die Natur und die menschliche Gesellschaft von einer Reihe von komplexen Vorstellungen geprägt ist, wie z. B. Ehre, Geburt, Sieg, Tod, Fruchtbarkeit, die zugleich Gottheiten waren.

Wenn es am Anfang nur ein einziges Runenalphabet gegeben hat, so muss es gleichzeitig auch eine einzige Urkultur, ein Urvolk, eine Ursprache gegeben haben. Wo lebte dieses Volk? Im Norden? In Asien? Hieß ihr Land Atlantis? Oder Thule? Seine Angehörigen müssten dann im Laufe der Zeit in all die Teile der Welt vorgedrungen sein, in denen es Schriften gibt, die ihren Ursprung in eben den Runen haben. Das dieses Volk im Norden – später vermutlich an der nordatlantischen Küste – ansässig war, liegt auf der Hand, man denke nur an die Vorstellungen der Griechen vom Volk der Hyperboreer im äußersten Norden, den ebenfalls im äußersten Norden gelegenen Götterberg – den selbst der jüdische Prophet Jesaja (14, 13) erwähnt-, die Vorstellungen verschiedener Völker über blonde, hellhäutige Götter. Jedenfalls war das Land Thule/Atlantis war Ort einer Hochkultur. Seine Bewohner begannen vor etwa 25000 Jahren, die übrige Welt zu besiedeln und haben schließlich vor etwa 12000 bis 15000 Jahren (vor etwa 13000 Jahren werden Norddeutschland und Dänemark eisfrei) die Runen in alle Welt verteilt, wo sie jeweils den örtlichen Gegebenheiten, wie Sprache, Volk, Religion und Kultur angepasst wurden und ihre Reinheit mit der Zeit genauso verloren wie sich das Blut des Nordvolkes mit dem der Einheimischen vermischte. Sie mögen in vielen Fällen gar Führer dieser Völker geworden sein… Das geheimnisvolle Land Thule, zu dem der Grieche Pytheas von Massilia noch um 340 v. u. Z. gesegelt sein will, ist später aus irgendeinem unbekannten Grunde vom Parkett der Weltgeschichte verschwunden, aber die hauptsächlich in Nord- und Mitteleuropa ansässigen Angehörigen seines Volkes bewahrten sein kulturelles Erbe in mannigfacher Weise. Eines sollte man aber trotz aller Spekulationen festhalten: Diese Hyperboreer waren nicht die primitiven Barbaren als die sie leider von der „klassischen“ Wissenschaft hingestellt werden. Nicht ihnen wurde die Kultur gebracht, sie brachten der Menschheit die Kultur. Infolge von Nord-Süd-Wanderbewegungen nordischer Völker wurde das Runenwissen über die gesamte bewohnte Welt verbreitet, und zwar schon in vorgeschichtlicher Zeit bis nach Nordafrika, Amerika und Indien.

Die bekannten Funde von Runeninschriften lassen eine Einteilung der Runen im wesentlichen in vier Alphabete zu: Das Ältere Futhark (das gemeingermanische Alphabet), das Futhork (das angelsächsische Alphabet), das Friesische Futhark und das in Skandinavien und auch Dänemark gebräuchliche Alphabet der Wikinger (Jüngeres Futhark, Ursprung liegt in Südnorwegen oder Westgötland), welches im Gegensatz zu den ersten beiden Alphabeten statt 24 nur 16 Runen zählt. Es ist davon auszugehen, das sich sowohl das skandinavische als auch das angelsächsische Alphabet aus dem sog. Älteren Futhark entwickelt haben. Bei den durch die Runen des Älteren Futhark benannten Silben handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Ursilben und Urlaute der europäischen Ursprache. Aus ihnen wurden alle Wörter gebildet.

Alle Runenalphabet sind in Aettir, Achtergruppen unterteilt. Die erste Gruppe des Älteren Futhark wird Freyrs Aett, die zweite Hagalaz Aett und die dritte Tyrs Aett genannt.

Futhark Zahlensystem

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Armanenfuthark (in Deutschland stark verbreitet

eine der möglichen Theorien zur Entstehungsgeschichte der Runen bezieht sich auf die kosmologische Bedeutung:

Unoffenbarung

Offenbarung im Raum

Offenbarung in der Zeit

Kreuzung von Raum und Zeit (Sonnenrad)

Der Eine im All

Vermehrung durch Drechung von Raum und Zeit (Malkreuz)

Der Mensch im All (Sechseck im Kreis der Vollkommenheit)

Anmerkung:

Einige Elemente aus diesem Artikel sind dem Buch „Runen im Leben der Völker“ von Harry Radegeis entnommen

1) Barbar: das Wort „Barbar“ war die Bezeichnung der alten Griechen für „Fremde“ und hat sich in unseren Sprachgebrauch fälschlicherweise als Synonym für „brutalen Primitivling“ eingebürgert

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