Rudi Dutschke – Revolutionär im geteilten Deutschland

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Bernd Rabehl
Rudi Dutschke – Revolutionär im geteilten Deutschland

132 Seiten, broschiert, 12,00 €
Edition Antaios, 2002
 

ISBN: 3-935063-06-7

 

Bernd Rabehl, langjähriger Freund und Mitstreiter Rudi Dutschkes,
gilt als Abtrünniger auf dem langen Marsch zu den Fleischtöpfen der
Republik. Nicht deshalb, weil er nichts aus sich gemacht hätte, sondern
weil er nicht aufhört zu behaupten, daß zwei Dinge nicht
zusammenpassen: Mythisierung der eigenen Herkunft aus dem
revolutionären Milieu der Studentenbewegung bei längst erfolgter,
lückenloser Arriviertheit.

Bernd Rabehl, heute Professor an der Freien Universität Berlin,
hatte über lange Jahre mit jedweder Art von Revolution und
Radikalopposition abgeschlossen und sich selbst den zugleich bitteren
und realistischen Titel eines "Intellektuellen Mittelständlers"
gegeben. Jedoch trieb nicht nur ihn der Regierungswechsel 1998 zu einer
erneuten Ergründung der eigenen Wurzeln.

"Personen, die ich gut kannte, spielten nun Macht in Ministerjobs:
Josef Fischer, Gerhard Schröder, Hertha Däubler-Gmelin, Rudolf
Scharping. Sie waren eingetaucht in die Nachkriegsordnung und
bereiteten sich auf Kriege und Interventionen vor".

Hatte Dutschke zuletzt, in der Gründungsphase der Grünen, nicht auf
ganz andere Köpfe gesetzt? Auf Nationalökologen wie Herbert Gruhl oder
Baldur Springmann? Auf Konservative, bei denen er Substanz und
Stehvermögen gesucht und gefunden hatte? Und: Hätte sich Dutschke nicht
mit Händen und Füßen gewehrt gegen die Oligarchisierung eines vormals
revolutionären Aufbruchs? Überlegungen wie diese trug Rabehl vor und
geriet damit in ein politisches Kesseltreiben.

"Jede Besinnung auf die Dialektik der Freiheit sollte unterbunden
werden. Es bestanden also Ängste, daß das Kartell der Lügen
zusammenbrechen könnte, und daß jenseits der Staatsparteien
Alternativen entstehen könnten. Plötzlich wurde ich von außen in das
Denken von Dutschke gestoßen und erst jetzt begriff ich seinen
revolutionären Ansatz."

In diesem Sinn ist Rabehls Dutschke eine Vereinnahmung oder: eine Perspektive.