Beschreibung
DVD ca. 88 Minuten + interessantes Belegmaterial, ob dieser „Niemand“ nicht doch ein „Jemand“ ist.
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“ – so beteuerte der damalige DDR-Staatschef Walter Ulbricht noch am 15. Juni 1961. Nur zwei Monate später, am 13. August, wurde mit dem Bau begonnen…
Auch heute hat, so heißt es, „niemand die Absicht“, „Deutschland abzuschaffen“, und den Bevölkerungsaustausch in Europa voranzutreiben. Die Wirklichkeit aber sieht anders aus – und man beginnt sich zu fragen, ob dieser „Niemand“ nicht vielleicht doch eher ein „Jemand“ ist wie seinerzeit bei der Mauer…
Die Berliner Schauspielerin und Sängerin Imke Barnstedt hat in einem ebenso außergewöhnlichen wie unterhaltsamen Programm die „Abschaffung“ Deutschlands und Europas, sei sie absichtlich oder unabsichtlich, bereits im Jahre 2003 beschrieben, besungen, kritisiert und glossiert. Vor dreizehn Jahren von der Presse geflissentlich übersehen, liegen Imke Barnstedts Kassandra-Rufe von 2003 nun als Mitschnitt von damals auf DVD vor. Angereichert und ergänzt durch aktuelles Material zeigen sie, daß an ihren „Visionen“ doch wohl etwas dran war.
Der einem Bonmot Michael Wulffs entlehnte Titel: „Lieb Vaterland magst ruhig sein… du könntest dich verplappern und ganz schön eine reingesemmelt kriegen…“ deutet an, was wir von Imke Barnstedt erwarten dürfen: Kritik, Biß, Nachdenklichkeit und Witz!
Texte bekannter Dichter und Satiriker aus Vergangenheit und Gegenwart – Hoffmann von Fallersleben, Heinrich Heine, Kurt Tucholskys und Wolf Martin, der Wiener Satiriker, kongenial vertont von dem Liedermacher und Jazzpianist Fritz Maldener. Das Ergebnis sind nicht alltägliche, treffende Chansons – ganz das also, wofür Imke Barnstedt steht.
Friedrich Hebbel:
„Es ist möglich, daß der Deutsche noch einmal von der Weltbühne verschwindet,
denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige,
sich auf Erden zu behaupten, und alle Nationen hassen ihn wie die Bösen den
Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen, wird ein
Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen
möchten.“
Kyffhäuser-Faksimile-Verlag, Mengerskirchen, Dezember 2016