Mamady Keita

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Beschreibung

Ein Leben für die Djémbe

von Uschi Billmeier

2. Auflage! Buch mit 168 Seiten, 40 s/w Abb., Begleit- und Lern-CD mit 21 Rhythmen, Broschur, 21 x 29,7 cm, ISBN 3-927940-61-5

“Drei göttliche Wesen nahmen uns die Sorge ab, es waren Trommel, Tanz und Gesang.” (Amos Tutuola)

Mamady Keita, ein Meistertrommler vom westafrikanischen Stamm der Malinke, sprach über die Rhythmen und die musikalische Tradition seines Volkes. Und Uschi Billmeier hat gut zugehört und die mündliche Überlieferung festgehalten. Herausgekommen ist eine gefühlvolle Liebeserklärung an die Malinke und ein praktischer Ratgeber für Djembé-Begeisterte: "Die Faszination der Djembé ist die Entdeckung der eigenen Persönlichkeit. Wer Djembé spielt erlebt eine Explosion an Freude und Energie. Da die Djembé mit der bloßen Hand gespielt wird, ermöglicht uns das einen Zugang zur eigenen Kraft und zur Lebensfreude im Spiel und Tanz der Rhythmen… Viele spüren insgeheim, daß hinter dieser Musik eine interessante, lebendige Geschichte steckt. Die Rhythmen der Malinke erzählen von einer sehr alten Tradition. Als Djembéspieler werden wir zum Bindeglied der Tradition zwischen der Geschichte und der Gegenwart."

Der Schwerpunkt des Buches liegt ganz eindeutig auf den Trommelrhythmen für Djembé und Begleitinstrumente. Mamady Keita erklärt die kultisch-spirituelle sowie die gesellschaftliche Bedeutung von über 60 traditionellen und modernen Rhythmen. Gleichzeitig gibt er praxisbezogene Ratschläge zum Lehren und Lernen der Rhythmen. Uschi Billmeier hat aus ihrer langjährigen musikpädagogischen Erfahrung eine ebenso einfache wie geniale Notation entwickelt. Die Praxis zeigt: Einsteiger haben schon nach kurzer Zeit erste ermutigende Erfolgserlebnisse, erfahrene Trommler können die Rhythmen auf mehreren Instrumenten spielen.

Im Anhang findet sich ein Verzeichnis empfehlenswerter Djembé-Lehrer, eine Discographie, die Mythe von Mande sowie eine Begleit-CD, auf der Mamady Keita die wichtigsten Rhythmen zum Mitspielen vorstellt.

TEIL I – Einleitung

Zur Entstehung und Zielsetzung dieses Buches; Faszination afrikanischer Rhythmen; Die Geschichte der Malinke; Guinea heute; Gesellschaftsform und Religion; Afrikanische Musik und Rhythmus;Die Instrumente: Djembe und Baßtrommeln

TEIL II – Mamady Keïta, ein Meistertrommler der Malinketradition

Musikalische Biographie; Mamady und das Djoliba Nationalballett; Der Unterschied zwischen Tradition und Ballett;

Die Rhythmen und ihre Bedeutungen: -Initiation und Beschneidung, – Dununba, – Mädchen und Frauen, – Masken, – Berufsgruppen, Kasten und Vereinigungen – Besondere Tänze, – Sehr alte Rhythmen, – Populäre Rhythmen, – Moderne Rhythmen

Über den Djembeunterricht in Afrika und im Westen, Mamadys Ratschläge zum Lehren und Lernen

TEIL III

Musikalische Fachbegriffe, Erläuterung der Notation, Alphabetisches Verzeichnis der Rhythmen, Der Schöpfungsmythos der Malinke: “Die Mythe von Mande”, Danksagung, Verzeichnis der Lehrer und Adressen, Discographie, Literaturliste, Bildnachweis, Hinweis zur Nutzung der CD

Die Instrumente:

1) Die Djembé

Die Djembé ist eine kelchförmige Trommel, die in einem Stück aus einem ausgehöhlten Baumstamm gefertigt wird. Sie wird mit einem geschorenen Ziegenfell bespannt. Der Grad der Spannung durch die Schnüre bestimmt die Tonhöhe, wobei die Djembé des Solospielers meist deutlich höher gespannt ist, als die Begleitdjembén. Die Djembé wird mit den Händen gespielt, eine Differenzierung der Klänge wird durch verschiedene Anschlagsarten und die Handstellungen erreicht. Ihr Klangspektrum ist vielfältig und reicht von einem tiefen Baß (in der Mitte ) zum mittleren “Tom” oder “Open” bis zu hellen, metallischen “Slaps” am Rand. Jeder Djembésolist prägt seine eigene, virtuose Spielweise aus und fügt den drei Grundklängen weitere Klangfarben hinzu. Am Fellrand werden bis zu drei aus Blech und Draht gefertigte Rasseln (“Ohren”, oder “Sèssè” ) angebracht, die entweder durch die Erschütterung mitschwingen oder auch direkt mit den Händen angespielt werden. Für Mamady ist die Djembé ein Instrument der Freude, für alle Zeiten und für immer und alles. Die Djembé ist in Guinea allbekannt. Die Djembé provoziert Freundschaft und Liebe, sie unterstützt und ermutigt die Arbeiter auf dem Feld. Sie ist ein Instrument das spricht: zu Männern, Frauen, Kindern, Jugendlichen und Alten. Sie ist ein Instrument der Kommunikation, zwischen Dörfern, Regionen, Ländern, ja sogar Kontinenten. Die Djembé ist universell. Sie spricht jede Sprache und sie spricht zu jedem in seiner Sprache, weil alle Menschen auf Rhythmus reagieren. Die heutige Form der Djembé hat sich wahrscheinlich aus dem Mörser entwickelt, das sagen jedenfalls die alten Leute und mein Lehrer aus Balandougou. Mamady erinnert sich an folgende Szenen: Früher haben die Schmiede die Trommeln gebaut. Die Zeremonien, die mit dem Bau einer Djembé einhergingen, wurden noch bis vor etwa 20 Jahren durchgeführt. Da wurde die Djembé nur für den eigenen Gebrauch gebaut. Es gab kein kommerzielles Interesse wie heute. Es wäre nie jemand auf die Idee gekommen für den Bau einer Djembé Geld zu nehmen. Der Dorftrommler ging zum Schmied, überreichte ihm zehn Kolanüsse und bat ihn um eine neue Djembé. Der Bau einer Djembé war Ehrensache. Zunächst einmal wurde vor dem Baum, der gefällt werden sollte, getrommelt, getanzt und gesungen. In Guinea ist das meistens der Lenkebaum. Der Schmied und seine Begleiter bringen dem Baum Kolanüsse, um dem Geist des Baumes zu sagen, daß er auserwählt wurde, und um sich gleichzeitig zu entschuldigen. Wenn der Baum gefällt ist, wird die äußere grobe Form herausgearbeitet, danach der Körper ausgehöhlt. Eine weitere Zeremonie gibt der Djembé ihre Stimme: wenn alle Holzarbeiten fertig sind und das erste Fell aufgezogen wird. Ganz früher war es das Fell der Antilope, später wurden Ziegenfelle genommen. Zum Schluß wird die Djembé gespannt, und wenn sie dann zum erstenmal gespielt wird, gibt es wieder eine Zeremonie, die ihr die Sprache verleiht. Es ist auch heute noch üblich, daß Djembéspieler ihrer Djembé Kolanüsse geben um beschützt zu sein, z.B. vor der Konkurrenz zwischen Spielern aus verschiedenen Dörfern.

Literatur: Serge Blanc: Le tambour Djembé, 1992

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