Lebenserinnerungen 1877 – 1900: Kindheit und Jugend (Band 1)

39,90

Artikelnummer: HoheWarte 400 Kategorie:

Beschreibung

Mathilde Ludendorff: Lebenserinnerungen Band I
Hln., 246 Seiten, 8 Abbildungen, ISBN 3-88202-268-X, Hohe Warte

…Die damaligen Bemühungen amerikanischer Hochfinanzkreise, nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland bestimmenden politischen Einfluß zu gewinnen, werden in anschaulicher Weise durch eine Begebenheit bestätigt, die Dr. Mathilde Ludendorff in ihren Lebenserinnerungen schildert:

„Wie aus einer anderen Schöpfung mutete uns in solchem Leben und Erleben ein recht seltsamer Mensch an, der sich umständlich durch Empfehlungsschreiben einen Empfang erwirkt hatte. Wir haben nach mancherlei Erfahrungen daran festgehalten, Menschen, die wir nicht kannten, wegen der reichen Sagenbildung bei den erinnerten Gesprächsinhalten, nicht alleine zu empfangen. So hörten wir denn auch gemeinsam recht seltsame Dinge. Zunächst eine schon oft ausgesprochene Meinung, unser Kampf errege zwar sogar auch andere Länder, er sei aber nur zu gewinnen, wenn wir selbst einem Geheimorden angehörten, niemals aber ohne solche Hilfe. ‘Wenn Sie uns nur dies sagen wollten, hätten Sie wirklich nicht die weite Reise von Amerika zu machen brauchen; Sie verkennen uns gründlich. Wir bekämpfen die ungeheuere Unmoral, die im Wesen aller Geheimorden und ihrer eidlichen Verpflichtung zu blindem Gehorsam liegt, und werden daher diese Unmoral doch nicht selbst auf uns nehmen’, sagte mein Mann. Darauf erwiderte unser Besucher: ‘Es handelt sich ja nicht darum, einem Geheimorden zu gehorchen, nein, um Sie beide mit drei weiteren Weltlenkern den mächtigsten Geheimorden befehlen zu lassen.’ – ‘Na, die Mehrheit hätten die anderen Weltenlenker dann gesichert’, sagte lächelnd Ludendorff. ‘Es handelt sich nicht darum’, fuhr der Besuch fort, ‘daß Sie beide irgendeinem Ritual unterworfen würden. Die Macht in Deutschland wäre Ihnen in 2 Jahren, die Macht der Völker in kaum mehr als der doppelten Zahl der Jahre sicher in die Hände gespielt. Die wirtschaftlichen Mittel, um einen Wehrverband und alles sonst Nötige zu schaffen, würde Ihnen natürlich sofort zur Verfügung stehen, zunächst 10 Millionen Dollar.’ ‘Und in einem Jahr?’ fragte mein Mann und machte dazu ein ganz ernstes Gesicht.

Da antwortete der Besucher: ‘Für die Vermehrung Ihrer Anhängerschaft wird natürlich noch gesorgt. Entsprechend dem raschen Aufstieg und Anwachsen Ihrer nationalen Bewegung werden Ihnen nach einem weiteren Jahr 40 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt.’ – ‘So, so, was Sie da sagen: Solche Summen kann ja nur die Wallstreet anbieten; also, man will eine nationale Erhebung? Die Sache an sich wäre ja sehr einfach. Aber da wir keine Schurken sind, läßt sie sich leider nicht verwirklichen. Wir werden nun zur Höllengefahr.’ Bei diesen Worten hatte sich mein Mann erhoben. Da nickte der Bote – und sehr verblüfft war er entlassen.

Fortsetzung unter:
http://www.luebeck-kunterbunt.de/seite/aphorismen.htm

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