Kein Mensch wird als Mosaist, Christ oder Moslem geboren (Islam)

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Artikelnummer: Klosterhaus Schmitt Kategorie:

Beschreibung

brosch., 2007

Günter Stemberger, Professor für Judaistik,
in „Jüdische Religion“:
„Der Begriff „Religion“ ist auf das Judentum nur mit Vorbehalt anzuwenden. Die hebräische Sprache hat gar kein Wort für Religion – das heute dafür verwendete Wort dat, ein Lehnwort aus dem Persischen, bedeutet eigentlich „Gesetz, Anordnung“. Anders als etwa im Christentum läßt sich nicht zwischen religiösen und profanen Bereichen des Lebens unterscheiden. Das sieht man schon daran, daß das traditionelle Judentum keinen Religionsunterricht kannte: Das ganze Leben ist Religion. Das Aufwachsen in einem jüdischen Haus ist ebenso Religionsunterricht, Einübung in das Judesein, wie auch schon das Lernen des hebräischen Alphabets Einführung in die Sprache der Bibel und damit der Verständigung Gottes mit seinem Volk ist. Wie man sich kleidet, was man ißt, gehört ebenso zur „Religion“ wie Gebet und Gottesdienst der Synagoge. Im jüdischen Leben ist nichts wirklich profan; alles ist Religion. Die Geschichtserfahrung von der Schöpfung über die Zeit der Erzväter und die Offenbarung am Sinai bis hin zu Holocaust und den Ereignissen der Gegenwart ist Teil der religiösen Wirklichkeit. (Fett v. E.G.)
Nachdruck