Im Schattenreich des Untersberges: Von Kaisern, Zwergen, Riesen und Wildfrauen

20,00

Artikelnummer: BoD Kategorie:

Beschreibung

 

Im Schattenreich des Untersberges: Von Kaisern, Zwergen, Riesen und Wildfrauen [Taschenbuch]

Christian F. Uhlir (Autor)

 

  • Taschenbuch: 120 Seiten
  • Verlag: Books on Demand Gmbh; Auflage: 1 (Dezember 2004)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3833421185
  • ISBN-13: 978-3833421181

Um den Untersberg ranken sich viele
Sagen, die von Zwergen erzählen, welche in Höhlen im Inneren des Berges leben. Sie
bewachen einen Schatz von überaus großem Ausmaß und scheuen meist den Kontakt zu den
Menschen. In manchen Nächten feiern die „Untersberger Manndln“, wie sie im
Volksmund genannt werden, eine heilige Messe in Maria Ettenberg.
 

Auch Kaiser Karl der Große soll den Untersberg
bewohnen. Die Sage erzählt, er sitze mit seinem gesamten Hofstaat in einem großen Saal
im Inneren des Berges. Alle miteinander schlafen einen tiefen, todesähnlichen Schlaf. Der
Kaiser trägt einen langen weißen Bart, der schon zweimal um den Tisch, der vor ihm
steht, herumgewachsen ist. Wenn der Bart dreimal um den Tisch gewachsen ist, bricht das
Ende der Welt herein.

Wenn vierundzwanzig Raben dreimal um den Berg herumfliegen, so
erwacht der Kaiser ebenfalls, muss aber dann noch so lange im Berg bleiben, bis der
berühmte Zwergenstein gefunden ist, der alle Zwerge, die den Untersberg bewohnen, in
Menschen verwandelt. Dann kehrt der Kaiser zu den Lebendigen zurück.

 

Im Jahre 1713 trieb ein Hirte von Grödig in der Nacht seine Herde nach Hause, da trat
ein kleines Männlein aus dem Wunderberg und winkte. Unverzagt folgte ihm der Hirte in das
Innere des Berges. Sie kamen in einen weiten, erleuteten Raum. Da saß Kaiser Karl mit
anderen Fürsten und Helden um einen Marmortisch und schlummerte. Als der Hirte eintrat,
erwachte der Kaiser und fragte: „Fliegen die Raben noch um den Berg?“
„Jawohl, und zwar in Mengen“, entgegnete der Hirte, und schwer seufzend der
Kaiser: „Dann müssen wir noch hundert Jahre warten!“ Sodann war alles
verschwunden und zerstoben, der Hirte plötzlich außerhalb des Berges und auf seinen
Heimweg entrückt.