Hollywood greift an!: Kriegsfilme machen Politik

19,90

Artikelnummer: Ares/KNOE Kategorie:

Beschreibung

  • Gebundene Ausgabe: 184 Seiten
  • Verlag: Stocker; Auflage: 1., Auflage (November 2009)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3902475684
  • ISBN-13: 978-3902475688

Kurzbeschreibung

Ein Film ist oft mehr als ein Film. Anhand der Traumfabrik Hollywood
lässt sich die Instrumentalisierung des Mediums Film für politische
Zwecke ziemlich unverhüllt erkennen.Der Autor unternimmt einen
Streifzug durch die Geschichte des Kinos, genauer gesagt widmet er sich
der Traumfabrik und geht der Frage nach, inwieweit mit US-Kriegsfilmen
Politik gemacht wurde (und wird). Schon während des Ersten Weltkriegs
dienten Hollywood-Filme nämlich immer wieder auch dem Zweck, die
Bevölkerung auf den Krieg „einzustimmen“ und die staatliche Sicht der
Dinge via Film unter das Volk zu bringen. Daran änderte sich im
weiteren Verlauf der Geschichte wenig. Im Zweiten Weltkrieg wurde
Sergeant York instrumentalisiert, um im gleichnamigen Spielfilm,
dargestellt von Gary Cooper, Stimmung für den Krieg zu machen. Nach
Kriegsende trat die Sowjetunion als neuer „virtueller“ Feind an die
Stelle der Deutschen und sorgte für Politik an den Kinokassen. Es ging
aber nicht nur um Stimmungsmache. Auch Rechtfertigung und Revisionismus
waren Gegenstand unterschwelliger Hollywood-Politik. So transportierte
zum Beispiel der Kassenschlager „Top Gun“ eine neue Sicht des
Vietnamkrieges. Und nach 9/11 überschwemmte überhaupt eine Lawine an
Kriegsfilmen (naturgemäß mit mehr oder weniger einseitiger Botschaft)
die Kinos. Vor dem Hintergrund der „Machtübernahme“ Hollywoods im
internationalen Filmgeschäft beleuchtet der Autor in einem eigenen
Kapitel auch den Abstieg des deutschen Films in die Bedeutungslosigkeit
und schließt mit einem „Aufruf für ein deutsches Kino“.

Dieses Buch widmet sich der gewollten Geschichtsverfälschung und
ideologischen Beeinflussung, die Hollywoods Kriegsfilme seit ihren
Anfängen betreiben. Es richtet sein besonderes Augenmerk dabei auf jene
Kriegsfilme, die in historisch entscheidenden Momenten in die Kinos
gebracht wurden, um die US-Amerikaner auf bevorstehende Kriege
einzustimmen. Das Zusammenspiel zwischen Hollywood, dem Weißen Haus und
dem Pentagon hat bis auf wenige Einzelfälle perfekt funktioniert.“
Autor Stefan Hug ist es gelungen, in seiner Neuerscheinung „Hollywood
greift an!“ die „Traumfabrik“ schonungslos zu demaskieren. Sein
umfassender Streifzug durch die Geschichte des Kinos zeigt, inwieweit
mit US-Kriegsfilmen Politik gemacht wurde – und wird!

Durch die US-Filmindustrie sei schon in den
Anfangsjahren Hollywoods ein „Gefühl der ständigen Bedrohung der USA“
geweckt worden. Bemerkenswert bleibt auch der Blick auf die Jahre 1939
bis 1945, in der sich die Achse Hollywood-Washington als brauchbar und
überaus Propaganda tauglich erwies: „Die bereits traditionsreiche
Kooperation von Staat, Militär und privater Kulturindustrie findet in
der Kriegsfilmproduktion zu Strukturen, die ohne Verstaatlichung
funktionieren und im Grunde bis heute ihre Effektivität nicht eingebüßt
haben.“ Man denke nur an Filme wie „Der Soldat James Ryan“ oder
„Inglorious Basterds“.

Hugs Abhandlung bietet einen kenntnisreichen und aufklärenden Blick hinter die Kulissen der Glitzerwelt Hollywoods.

 

Über den Autor

Stefan Hug, M.A., Jahrgang 1968, Studium der Volkskunde und der
Politikwissenschaft in Kiel und Tübingen. Publizistische Tätigkeit in:
Frankfurter Rundschau, taz (Berlin), Stuttgarter Nachrichten,
Südwest-Presse, Rhein-Neckar-Zeitung u.a.