Hermanns Befreiungskriege gegen Rom

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Beschreibung

Hermann Kreye: Hermanns Befreiungskriege gegen Rom

Den Lesern dieses Buches möchte ich über die Gedanken, die mich bei der
Arbeit leiteten, einiges mitteilen.

Mein Buch hat den Zweck, die Streitfrage über die Örtlichkeit der
Hermannsschlacht der Lösung näher zu führen. Dieses kann nur in
Anlehnung an die Überlieferungend er alten Schriftsteller geschehen, die
einzigen Quellen, die uns zu Gebote stehen. Nur wenn deren Angaben in
allen Einzelheiten mit dem angenommenen Gelände übereinstimmen, ist die
Grundlage gegeben. Die Archäologie kann zur weiteren Beweisführung mit
herangezogen werden, scharfe Abschlüsse kann uns diese aus den älteren
Epochen der deutschen Geschichte nicht liefern. Schon der Beginn der
La-Téne Zeit in dem nordwestlichen Deutschland läßt sich auf hundert und
mehr Jahre für die Wende unserer Zeitrechnung kaum feststellen. Es ist
Übergangszeit.

Das Eisen verdrängte die Bronze als Waffe und Werkzeug, für Schmuck
blieb sie in ununterbrochener Folge bestehen und nahm immer größere
Verwendungsmöglichkeiten an (Kirchenglocken). Sie erreichte ihre
großartige Höhe nach dem Kriege von 1870-71 in der Schöpfung der
Siegesdenkmäler, ich erinner an die Siegessäule in Berlin, an das
Niederwalddenkmal und andere.

Ich sah mich genötigt, meine Arbeit in zwei Teile zu zerlegen.
Voraussetzung war, daß die Züge des Germanicus in den Kreis der
Betrachtungen geführt wurden; sie sollten zur Vernichtung der Cherusker
und ihres Fürsten Herrmann dienen und führen uns hierdurch in das Gebiet
der Hermannsschlacht.

Ich entschied mich, den ersten Teil meiner Arbeit in Form einer
Erzählung zu geben, in der aus Dichtung und Überlieferungen ein
Lebensbild Hermanns entstehen sollte. Wir kennen nicht den deutschen
Namen unseres größten Volkshelden, nur sein römischer Name Arminius ist
uns überliefert. Unser Volk hat ihn Hermann genannt, und dieser Name ist
so im Volk verwachsen, ist so untrennbar mit der Gestalt des Befreiers
verwebt, daß ich ihn in der Erzählung beibehalten habe. Wir brauchen ein
vorbild für unser Volk, das in großen Teilen sittlich verkommen, nur
den Genüssen lebt, während auf der anderen Seite verarmte, darbende
Volksgenossen stehen. In größter Schmach verkommend wird unser Volk von
unseren Feinden ausgeplündert, große Teile stehen unter fremder
Herrschaft und verlieren dort ihr Volkstum.

Hermann ist als Feldherr und Staatsmann viel zu sehr unterschätzt, genau
so unser damaliges Volk. Die Hermannsschlacht war nur der Auftakt zur
Befreiung Deutschlands, erst die Kämpfe gegen Germanicus zeigen die
Feldherrngröße Hermanns. Er führte das deutsche Volk so geschickt, daß
es in dem großen Schlußkampf des Jahres 16 den 14 Legionen des
Germanicus und dessen zahlreichen Hilfsvölkern den größten Widerstand
leistete, und die Römer schließlich zwang, den Kampf abzubrechen und
Deutschland für immer zu räumen.

Die Schlacht am Angrivarierwall
gab den Deutschen die Befreiung

Ich führe den Leser in der Erzählung durch die Schlachtgefilde. Die
Überlieferungen der alten Schriftsteller habe ich wortgetreu
eingeflochten und durch Anführungszeichen „" kenntlich gemacht, sie
geben dem Forscher und Wanderer die Möglichkeit, an den betreffenden
Stellen die Richtigkeit meiner Angaben nachzuprüfen, und ich hoffe, daß
mein Buch diesen ein treuer Begleiter in dem landschaftlich so
herrlichen Deister-Süntelgebiet sein möge und daß es der ernsten
Forschung vergönnt sei, auf diesem für die Freiheitskämpfe unseres
Volkes klassischen Boden zum Segen unseres Volkes Erfolge zu erzielen.

46 Jahre habe ich allein gearbeitet, mich fern von allen geschichtlichen
Vereinen gehalten, weil ich erkannte, daß zu einer derartigen Arbeit
eine innere Sammlung gehörte, die durch nichts gestört und abgelenkt
werden durfte. Erst in den letzten 10 Jahren teilte ich meine Ansicht
einigen Herren mit, knüpfte hieran die Bitte, über die ganze Sache zu
schweigen, bis ich sie als reif zur Veröffentlichung ansähe. Ich war 63
Jahre alt, als ich mit einem unserer besten Dichter, Eberhard König,
über meine Arbeit sprach, und diese Unterredung, in der Eberhard König
äußerte, daß ich wohl Recht haben möchte, gab den Anstoß, daß ich die
Durcharbeitung begann, und nun, im 69. Jahre stehend, an die
Öffentlichkeit trete.

Der zweite Teil dient ausschließlich zur Beweisführung meiner Ansicht
über die Örtlichkeit der Hermannsschlacht und der Kampfgebiete während
der Züge des Germanicus, die ich im Sünteltal, zwischen Hildesheim und
Rinteln lokalisiert habe. Nachdruck von 1925 in neuer Schrift (Books
Antiqua) 82 Seiten, mehrere Abbildungen,. 3 Karten