Ein Überblick über die Grauzone in der Wissenschaft

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Artikelnummer: Manuskript Kategorie:

Beschreibung

von Lars Jörgenson (pseud.)

366 Seiten, Manuskript des Autors

Jörgenson, Lars: Ein Überblick über die Grauzone in der Wissenschaft“

Der Autor hat wenig bekannte Experimente und Theorien von Außenseitern der Wissenschaft (Reichenbach, Fortin, Reich, Schauberger u.a.) zu einer gut recherchierten Monographie zusammengefaßt, deren zentrales Thema die Existenz einer "Lebenskraft" ist, die von der Erscheinung her der Elektrizität nahesteht. Behandelt wird u.a. Reichenbachs Odlehre, Zieglers Atonizität/Zoozität, das Magnetometer Fortin, W.Reichs Orgontheorie und -forschung und Blondlot’s N-Strahlung. Viele Experimente und Aufbauten werden exakt und nachvollziehbar beschrieben, die Darstellung der einzelnen Themen erfolgt nur sparsam kommentiert, um eine Verfälschung zu vermeiden.

(N-Strahlen, Orgon, DOR, Od, Prana, usw.), Berlin 1997;

"Der Mensch – ein elektrisches Wesen ?"

(Dieser Bericht von elektroNICK erschien in der Damokles 1/93.)

Ist der Mensch ein elektrisches Wesen, wie es die Esoterik schon immer behauptete? In der Damokles 4’92 wurde im Artikel "Die enträtselte Kirlianfotografie" u.a. ein Einblick in die elektrischen Phänomene des menschlichen Körpers gegeben. Dieser 2. Teil soll tiefergehende Grundlagen für das Verständnis legen und eine Annäherung zwischen Esoterik und Parapsychologie ermöglichen.

Durch diesen Artikel wird ersichtlich, warum das Phänomen der Elektrizität viele Paranormale Phänomene erklären kann.

Inhalt:

1.0 Warum ist das Thema interessant?

2.0 Was sagt die Medizin?

2.1 Die Funktion der menschlichen Zelle

2.2 Medizinische Therapien, die elektrische Phänomene nutzen (7 elektrische Behandlungsmethoden)

3.0 Was sagt die Parapsychologie? (13 "parapsychologische" Meinungen zur Elektrizität des Menschen)

4.0 Zusammenfassung

5.0 Literatur

1.0 Warum ist das Thema interessant?
Zu allen Zeiten der Menschen fanden sich Beschreibungen des menschlichen Körpers, die letztlich auf elektrische Phänome zurücklaufen. Während die Naturwissenschaft zunächst darüber lächelte, stellt man zunehmend fest, daß die elektrochemischen Vorgänge in den Zellen des Körpers einen großen (wenn nicht entscheidenden) Einfluß auf die Gesundheit haben. Wir werden uns dem Thema nähern, in dem wir uns zunächst biologische und medizinische Grundlagen anschauen, um anschließend die esoterischen und parapsychologischen Aussagen besser beurteilen zu können.

2.0 Was sagt die Medizin?
2.1 Die Funktion der menschlichen Zelle {3, 60-75}
Die menschliche Zelle ist definiert als ein von der Zellwand abgeschlossener Raum (Abbildung 1). Die Zellwand ist eine millionstel Millimeter dünne Schicht aus Fetten und Eiweißen, deren Eigenschaften maßgeblich die elektrischen Erscheinungen bei der Erregung bestimmen. Man kann diese Membran als eine Trennschicht zweier wässriger Lösungen von sehr unterschiedlicher Ionenzusammensetzung ansehen. Die Trennung ist aber keine absolute, da die Membran eine selektive Durchlässigkeit für Ionen besitzt; sie läßt z.B. Kalium- und Chlorionen leichter passieren als Natriumionen. Bei Messungen der Ionenkonzentrationen wird man feststellen, daß im Inneren der Zelle ein Natrium- und Kaliummangel herrscht (beide sind positiv geladen), dafür aber ein Chlorüberschuß (negativ geladen), siehe Abbildung 1. Genau diese Verhältnisse finden sich auch an der Innen- und Außenseite der Zellwand. Zwischen dem Übermaß der positiven Ionen (Na = Natrium, K = Kalium) an der äußeren Zellenwand und dem Übermaß der negativen Ionen an der inneren Zellenwand
(Cl = Chlor) besteht ein elektrisches Spannungsgefälle von durchschnittlich 0,07 Volt = 70 mV.

Nun ist das elektrochemische Verhalten der Zelle und ihrer Wand aber nicht statisch, sondern es besteht ein ständiger Ladungstransport zwischen der Zelle und ihrer Außenwelt. Während sich Kalium und Chlor elektrochemisch in einem stabilen Gleichgewicht halten, ist den Zustand für die Natriumionen instabiler. In einem ständiges Zyklus diffundiert das Natrium in die Zelle hinein und wird über einen noch nicht näher bekannten Mechanismus wieder heraustransportiert. Diesen Vorgang nennt man "Natrium-Kalium-Pumpe". Dieser aktive Transport ist an eine gesunde Zelle gebunden und verbraucht 30-70% des Energiebedarfes der Zelle. Eine Zelle, die durch Stoffwechselhemmer vergiftet ist oder an Energiemangel leidet, hat diese Transportfähigkeit verloren.

Wird eine Zelle über das Nervensystem gereizt, so strömen sehr viele Natriumionen in das Zellinnere, was eine Drehung der Zellenspannung bewirkt (Depolarisation). Im Zeitpunkt der akuten Reizung beträgt das Zellenpotential nicht mehr 70 mV, sondern -40 mV. Nach einer Zeit von 1 Millisekunde (1ms) wird die Depolarisation von der Zelle wieder aufgehoben. Für spätere Betrachtungen ist es wichtig, daß die Regenerationszeit der Zelle nicht dauerhaft 1 ms beträgt, sondern bei wiederholter Reizung auf 100 ms ansteigt. Welche Rolle spielt die elektrisch funktionierende Zelle im Organismus? Die Übermittlung von Informationen im menschlichen Körper läuft zu großen Teilen über die Weiterleitung von elektrischen Impulsen innerhalb von Nervenfasern (desweiteren sind natürlich auch chemische Botenstoffe wie Hormone sehr wichtig; neuere Forschungen entdecken auch die Wichtigkeit von Lichtimpulsen zwischen den Zellen). Die Ausbreitung über die Nerven kann man sich so vorstellen, daß ein elektrisches Potential von Zelle zu Zelle weitergeleitet wird. Es fließt also kein durchgehender Strom durch die Nervenfasern, sondern eine Zelle depolarisiert die nächste. Sollten Zellenverbände aber durch irgendwelche Störungen ihre Fähigkeit der Reizweiterleitung verloren haben, so liegt dies daran, daß zum Beispiel die Natrium-Kalium-Pumpe der Zellen nicht mehr funktioniert. Das Zellenpotential von 70 mV ist dann auf 0 V abgefallen und die Informationskette ist unterbrochen. Nach {4, 158} ist festgestellt worden, daß Krebszellen einen gestörten elektrischen Haushalt aufweisen, da ihre Zellmembranspannung weit unter den sonst üblichen 70 mV liegt.

2.2 Medizinische Therapien, die elektrische Phänomene nutzen
Es werden nun einige medizinische Behandlungsmethoden folgen, die als gemeinsames Merkmal eine (elektrische) Behandlung der menschlichen Zellen haben, um Krankheiten zu kurieren. Dies ist wichtig zu wissen, denn aus dieser Aufzählung wird die zentrale Bedeutung elektrischer Phänomene im Menschen deutlich.
2.2.1. Galvanisierungstherapien
Die moderne Medizin kennt einige Verfahren, um mit der Wirkung des elektrischen Stromes positive Heilerfolge bei vielen Krankheiten zu erzielen. Die Wirkung des Stromes auf den menschlichen Körper ist möglich, weil der Körper elektrisch leitfähig ist. Man unterscheidet zwischen Gleichstromtherapien und Wechselstromtherapien (mit verschiedensten Frequenzen und Impulsformen). Ausdrücklich soll an dieser Stelle vor unüberlegten Selbstversuchen gewarnt werden, da zu hohe Spannungen am Körper schnell zum Tod führen können. Schon 0,5 Volt können genügen, um ein unangenehmes Kribbeln zu erzeugen, also sollte man sehr vorsichtig sein.
– In der Gleichstromtherapie löst der Strom keine zelluläre Erregung aus, aber er erhöht die Ansprechbarkeit der Nerven und der Muskeln; die Muskeln sprechen besser auf thermische und mechanische Reize und auf bewußte Willensimpulse an. Elektrischer Strom wirkt auch entzündungshemmend. Abhängig von der Stromflußrichtung (Kopfwärts oder Fußwärts) treten verschiedene Effekte im zentralen Nervensystem auf: Ein zum Kopf fließender Strom hat betäubende Wirkung, ein zu den Füßen fließender Strom wirkt belebend. Fische drehen sich im elektrischen Strom übrigens mit dem Kopf zum Pluspol. Neuerdings gibt es auch Methoden der Gewichtsabnahme, die den Stoffwechsel der problematischen Zonen durch elektrischen Strom erhöhen. Dadurch soll überschüssiges Gewebe abgebaut werden (inwieweit dies tatsächlich funktioniert, ist nicht so genau bekannt). (Im Jahre 1979 hat Dr. Fresenius nach eigenen Angaben z.B. mit 20 Elektrotherapien eine Krebsmetastase geheilt {4, 158}, indem er ihren elektrischen Haushalt durch die Behandlungen wieder normalisierte.)

– In der Wechselstromtherapie wird mit Strömen verschiedenster Frequenzen gearbeitet. Es stellte sich heraus, daß Frequenzen zwischen 50 und 100 Hertz die beste Wirkung zeigten, höhere Frequenzen dagegen nur das Gewebe erwärmen (Grund: siehe Funktion der Zelle). Interessant ist die 50 Hertz Frequenz auch deswegen, weil das öffentliche Spannungsnetz ebenfalls mit dieser Frequenz arbeitet und somit bei der schädlichen Wirkung auf den Menschen den maximalen Schaden anrichten kann. Mit der Wechselstromtherapie lassen sich Lähmungen häufig erfolgreich behandeln. {3, 81-121}.

2.2.2. Neuraltherapie
1925 fand der Arzt Dr. Huneke heraus, daß die Injektion von Procain (ein starkes Schmerzmittel) und Coffein gegen Migräne hervorragend half. Allerdings konnte die heilende Wirkung nicht durch den schmerzlindernden Effekt des Procains ausgelöst worden sein, da die Injektion des Mittels in der Kniegegend erfolgte und die Heilung einige Sekunden nach der Injektion einsetzte. Vertreter dieser Therapieform erklären die fast sensationellen Heilerfolge mit dem elektrischen Verhalten der Zellen. Sie nehmen an, daß Zellen, deren Grundpotential auf 0V gefallen ist, durch die Procain-Injektion wieder elektrisch angeregt werden. Der Umstand, daß z.B. ein gestörtes Areal im Knie der Patientin die Migräne im Kopf ausgelöst haben könnte, wird damit erklärt, daß dauerhaft gestörte Zellen auch keine Bedeutung in der Filterung störender und krankheitserregender Impulse mehr haben; dadurch wird das gesunde Regulations-Gleichgewicht des Körpers durcheinandergebracht. {1, 15-26}.

2.2.3. Akupunktur
Die aus China kommende Heilmethode ist seit 300 Jahren in Europa bekannt. Die Technik besteht darin, daß der Therapeut an bestimmten Stellen des Körpers Nadeln einsticht, oder mit spitzen Elektroden elektrische Impulse in das Gewebe einleitet. Interessant hierbei ist, daß die Wirkungsweise ebenfalls über das Nervensystem zu erklären ist. So sind Behandlungen an narkotisierten Stellen wirkungslos und bei halbseitig gelämten Patienten tritt lediglich auf der gesunden Seite eine Wirkung auf. Akupunkteure gehen davon aus, daß die Nervenbahnen durch die Nadeln oder den elektrischen Strom extrem gereizt werden und so ihre Funktion auch wiedererlangen können. Nach chinesischer Auffassung ist der Mensch durchdrungen von Kanälen, in denen das "Chi" – die Lebensenergie – fließen kann. So nimmt beispielsweise der Herzmeridian genau den Verlauf, der vom Angina-pectoris-Erkrankten (Herz-Probleme) als Schmerzausbreitung bei einem schweren Anfall exakt angegeben wird. Außerdem ist erwiesen, daß die Meridiane der Akupunktur aus einer speziellen Zellenart besteht. Für unsere Überlegungen über das elektrische Wesen der Menschen ist der Zusammenhang mit der Elektrizität sehr wichtig: Die Akupunkturpunkte lassen sich elektrisch feststellen, da sie eine bessere elektrische Leitfähigkeit haben. Nähere Informationen über die Akupunktur und die Besonderheit der Meridiane sind in der Quelle 13 sehr ausführlich und aufschlußreich angegeben. Es lohnt sich, dort nachzulesen. {1, 27-39 13, 16-22}.

2.2.4. Elektro-Neural-Therapie
Die Elektroneuraltherapie nutzt, ähnlich der Elektroakupunktur, den veränderten Gleich- und Wechselstromwiderstand bestimmter Hautareale. Anhand von Abweichungen der Widerstandswerte an diesen Punkten können Krankheitsherde herausgefunden und durch anregende elektrische Impulse normalisiert werden. Der Londoner Arzt H. Head hat an der Auffindung dieser Punkte in der Zeit um die Jahundertwende mitgearbeitet. In dem Gebiet der ehemaligen UdSSR sind seit längerem schon kleine Geräte in Gebrauch, die den Hautwiderstand an bestimmten Punkten messen können, und so eine grobe Diagnose einer möglicherweise aufkommenden Krankheit geben. Es sollte nicht überraschen, daß die meisten der gefundenen Punkte sehr stark mit den Akupunkturpunkten korrelieren. {1, 99-103}.

2.2.5. Luftionisation
Technisch besteht die Möglichkeit, sehr hohe Spannungen zu erzeugen. So ist es ohne großen Aufwand möglich, die 220 Volt der Steckdose auf 7500 Volt zu erhöhen. Solche Spannungen sind naturgemäß sehr gefährlich, und niemand sollte sich zu Experimenten hinreißen lassen, wenn er nicht genau weiß, was er tut. Hat man diese hohe Spannung erzeugt, so leitet man sie auf einen spitzen Gegenstand; dies ist erforderlich, da unser Ziel (die Luft zu ionisieren) davon abhängt, wie gut es uns gelingt, die hohe Energie der Spannung auf die Luft zu übertragen. Spitze Gegenstände leiten die Energie sehr gut ab. Wenn dann die Luft in die Nähe der Nadel kommt, werden einzelne Elektronen von der Nadel auf die Luftmoleküle übertragen und so im ganzen Raum verteilt. Über die Atmung und über die Haut können diese Ionen nun auf Lebewesen wirken. Eine sehr wichtige Wirkung ist zum Beispiel, daß die Ausscheidung des Neurotransmitters Serotonin vermindert wird, was unter anderem eine Beruhigung zur Folge hat. Auch bei Ratten konnte dies festgestellt werden. Sie waren allgemein ruhiger, und in streßerzeugenden Situationen reagierten sie belastbarer. In ionisierter Luft sinkt auch die Pulsfrequenz bei menschlichen Testpersonen signifikant ab und bei höheren Raumtemperaturen ist ein Ansteigen des subjektiven Wohlbefindens festzustellen. Viele Forschungen beschäftigen sich mit der Frage, ob negative oder positive Ionen einen besseren Einfluß auf die Leistungsfähigkeit oder das Wohlbefinden haben. Die Resultate sind schwer zu vereinheitlichen, da die Ergebnisse nicht homogen ausfallen. Sicher ist: Je höher ein Lebewesen im Stammbaum der Arten entwickelt ist, um so wichtiger scheint für sein Befinden der Unterschied zwischen den positiven und negativen Teilchen zu werden. Ganz generell läßt sich feststellen, daß beim Menschen die negativen Ionen eher eine Verbesserung des Wohlbefindens auslöst, wohingegen positive Ionen eher das Gegenteil bewirken. Ein wichtiger Punkt ist die Wahl der Ionenkonzentration pro Volumen Luft. Zu geringe Konzentrationen können ohne Wirkungen sein, zu hohe können das Lebewesen schädigen. Interessant ist der Nebeneffekt der Luftionisation in geschlossenen Räumen: die Luftreinigung. Die freien Ionen in der Luft ziehen feine Staubpartikel und Pollen an, die im gesammelten "Klumpen" immer schwerer werden und deswegen zum Boden sinken. Die Luft wird sauberer. Wo spielt ionisierte Luft außerhalb des Labors eine Rolle? Im Grunde überall in der Natur, denn die normale Luft in der Natur ist immer mehr oder weniger ionisiert. Lediglich in Wohngebäuden der Menschen ist ein starker Luftionenmangel festzustellen, da sie von der normalen Luftzirkulation der Natur ausgeschlossen sind. Darüber hinaus neutralisieren sich die Luftionen im geschlossenen Raum zu schnell.
Inzwischen ist man dem Phänomen der Unruhe von Lebewesen vor einem Erdbeben auf die Spur gekommen {10} : Schon bevor das Erdbeben richtig anfängt, entstehen kleine Mikrorisse im Erdboden, die über den Piezo-Effekt (siehe Polwende-Manuskript) zur positiven Ionisation kleiner Gasblasen führt. Diese positiven Ionen wirken auf alle Lebewesen beunruhigend und schlafstörend, besonders in geschlossenen Gebäuden, da sich die positiven Ionen dort konzentrieren. Auch Wetterumschwünge sollen auf diese Art und Weise auf sensible Menschen einwirken: Da der veränderte Luftdruck aus dem Boden aufsteigende Gase beeinflußt, können positive Ionen mehr oder weniger austreten, um so das Wohlbefinden der Menschen zu verändern. {5, 63-69 9, 184-189}

2.2.6. Elektrische Felder
Auch elektrische Felder haben einen großen Einfluß auf das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen. Man nutzt diesen Effekt, indem man künstlich ein starkes elektrisches Feld erzeugt, und sich ihm aussetzt. Genau wie bei der Luftionisation wird eine hohe Spannung (2000 Volt) erzeugt, die aber nicht auf eine spitze Nadel geleitet wird, sondern auf eine große Metallfläche. Der elektrisch aufgeladene Pol wird an der Zimmerdecke befestigt, der zweite Pol ist die Erde, die wahlweise auch aus einer Metallfläche bestehen kann, die an der Hauserdung angeschlossen ist. Der Mensch, der sich zwischen den beiden Polen befindet, ist also diesem Feld ausgesetzt. Der positiv-belebende Effekt dieser Technik ist auf zwei Wirkungsmechanismen zurückzuführen: zum einen werden an der geladenen Metallfläche Ionen erzeugt, die wie im obigen Kapitel beschrieben auf den Menschen wirken. Der zweite Effekt basiert darauf, das das elektrische Feld das Nervensystem als Ganzes anregt (siehe Gleichstromtherapie), indem die Nervenimpulse durch das elektrische Feld quasi unterstützt werden. Statt, wie in der Gleichstromtherapie, im Wasser zu liegen, befindet man sich hier im Elektronenstrom in der Luft. Die Forschung setzt sich sehr ausführlich mit der Wirkung statischer elektrischer Felder auf Lebewesen auseinander. So untersuchte man Bakterienkulturen, Pflanzen, allgemein Säugetiere und speziell den Menschen. Es konnte festgestellt werden, daß Bakterienkulturen und Bäume schneller wachsen und Bienen aktiver werden. Ferner steigt im elektrischen Feld der Sauerstoffverbrauch bei Säugetieren an und Ratten machen in Labyrinth-Experimenten wesentlich weniger Fehler. Darüber hinaus stieg bei Ratten die Laufaktivität um 55%, der Futterverbrauch um 19% und die o Körpertemperatur um 0,3 C an. Die Kehrseite dieses Erfolges war die durchgängige Beobachtung, daß bei allen Lebewesen die Lebenserwartung sank. Ofensichtlich verbraucht sich der Körper schneller, was die Theorie der maximalen Zellenreproduktionszahl bestätigt. Wichtig war auch die Beobachtung, daß das Immunsystem der Ratten auffällig gesteigert wurde. Die Wirkungen auf den Menschen wurden natürlich ebenfalls erforscht. So ließ sich z.B. in Dauerrechentests (Pauli-Test) eine Rechensteigerung von 18 – 25% ermitteln und Fragen nach dem subjektiven Wohlbefinden wurden in den Testgruppen, die einem elektrischen Feld ausgesetzt waren, durchweg positiver beantwortet, als von den Kontrollgruppen (siehe Abb. 2). Ein generelles Problem der Wirkungsforschung liegt in der richtigen Stärke des elektrischen Feldes. Abbildung 2 zeigt sehr deutlich, daß eine Steigerung der Feldstärke über 1000 Volt pro Meter die Rechenleistung stört. Trotz der oben genannten Erfolge bei der Erforschung zeigten viele andere Testergebnisse folgende Struktur: Zwar stellten die Forscher im elektrischen Feld bei Menschen ungewöhnliche Veränderungen fest, aber der Durchschnitt der Ergebnisse lag häufig nahe am Durchschnitt der Kontrollgruppen. Erst eine Differenzierung der Testpersonen nach bestimmten Persönlichkeitstypen (introvertiert-extravertiert, stabil-labil) erbrachte interessante Zusammenhänge: Die Untersuchung der Pulsveränderung im elektrischen Feld brachte insgesamt ein neutrales Ergebnis, aber wenn die Probanten beispielsweise in Extravertiert-Labile und Introvertiert-Labile unterteilt wurden, stellte sich heraus, das erstere eine Pulsverlangsamung zeigten, letztere eine Pulsbeschleunigung. Die differenzierten Reaktionen zeigten sich bei vielen Aspekten, so daß eine persönlichkeitsspezifische Beobachtung der Testergebnisse sehr wichtig ist.

Wo spielen elektrische Felder außerhalb des Labors eine Rolle? Elektrische Felder gibt es nicht nur im Labor, sondern natürlich auch in der Natur. Während sich in einer Höhe von 0 m über NN (Normal Null = Höhe des Ozeanspiegels) eine elektrische Feldstärke von 100 bis 200 Volt pro Meter messen läßt, so sind es auf hohen Bergen bis zu 5000 Volt pro Meter. Nicht umsonst brachten die alten Römer ihre erkrankten Mitmenschen auf die Berge; sie wußten um die gesundheitsfördende Wirkung und werden sich die Höhenlagen mit den positivsten Auswirkungen ausgesucht haben. {9, 184-189 5, 51-68 6}

2.2.7. Wetterempfindlichkeit
Nur am Rande erwähnt wird hier der elektrische Einfluß des Wetters auf das Wohlbefinden des Menschen. Mittlerweile ist man sich schon recht sicher, wie das Wetter über elektrische und elektromagnetische Einflüsse die Gesundheit der Menschen beeinflußt. In der Schweiz wird bei der Beurteilung von Verbrechern angeblich untersucht, ob zur Zeit der Straftat der Fön herrschte, oder nicht. Ärzte in München versuchen Operationen zu Zeiten des Föns zu vermeiden, da das Blut der Patienten schlechter gerinnt. Allein zu diesem Thema ließe sich ein ganzer Artikel schreiben, aber aus Platzgründen soll dies verschoben werden. {5,15}.
ZUSAMMENFASSUNG DER MEDIZINISCHEN ASPEKTE Die Kenntnis und der richtige Umgang mit Elektrizität ist elementar wichtig. Vielleicht kommt der Leser auch zu dem Schluß, daß diese Richtung der Medizin es wert ist, noch tiefer erforscht zu werden. Der eigentliche Grund dieses medizinischen Abschnittes lag aber darin, dem Verstand einige Fakten an die Hand zu geben, bevor er in dem folgenden Kapitel mit Esoterik, Parapsychologie und Wunderheilern konfrontiert wird.

3.0 Was sagt die Parapsychologie?
Angenommen, wir befänden uns in einer früheren Zeit und hätten Einblick in die obigen Kenntnisse der elektrischen Natur des Menschen. Wie würden wir unser Wissen ausdrücken? Angenommen, unsere Vorstellung vom Menschen findet ihren Ausdruck darin, daß es zum einen das reine Fleisch des Körpers gibt, darüber hinaus aber auch die (Nerven-) Bahnen im Körper, die eine essentielle vitale Bedeutung haben. Das Fleisch des Körpers ist also ein (isoliert betrachtet) totes Stück Materie, das durch die (elektrischen) Impulse des Nervensystems belebt wird. Da die Mikroströme des Nervensystems an sich keinen unmittelbaren materiellen Charakter haben, könnte man den Eindruck haben, der grobstoffliche Körper sei durch einen feinstofflichen "Körper" belebt: Der Vitalkörper. Diese Vorstellung trifft man in vielen Okkulten Schriften an und kann im Grunde genommen als eine kollektive Beschreibung der meisten Mystiker gelten. Um diese Überlegung zu untermauern, sollen nun verschiedene mystische Ansichten in bezug auf das elektrische Wesen des Menschen beschrieben werden.

3.1 Das chinesische Chi
Wären wir Taoisten, so hätten wir in der Elektrizität der Nerven vielleicht eine Energie gesehen, die wir Chi nennen würden (übersetzt "Vitalkraft", "Lebenskraft"). Sie flöße durch festgelegte Bahnen (die uns bekannten Nervenstränge) und ist durch Akupunkturnadeln zu beeinflußen. {8, 14 2, 94}

3.2 Das hinduistische Prana
Wären wir Hinduisten, so würden wir es als Prana bezeichnen, wobei die physische Komponente eine Kraft ist, die jede Zelle eines Körpers durchdringt und sich nach dem Tod auflöst. {2, 108}
3.3 Die buddhistischen Chakras
Interessante Zusammenhänge bestehen auch zwischen den Chakras und dem Nervensystem. Die Chakras stellen nach der alten indischen Kultur Energiezentren dar, denen psychische, physiologische, emotionale und geistige Teile der Persönlichkeit zugeordnet werden. Nach der Aussage vieler Autoren hängen die Orte der spirituellen Kraftzentren sehr eng mit den Hauptverflechtungspunkten des Nervensystems zusammen, besonders intensiv am Sonnengeflecht. Eine genauere Betrachtung soll auf eine spätere Damokles verschoben werden. Zweifellos bestehen gewisse physiologische Effekte, wenn diese Chakras von einem Meditierenden geöffnet werden und auch das autogene Training arbeitet ganz gezielt mit mit diesem Nervengeflecht {11 2, 94}.

3.4 Der siderische Körper des Paracelsus

Paracelsus (1493-1541), ein weltbekannter Mystiker, befasste sich mit vielen esoterischen Fragen und definierte einen siederischen Körper, der, im Gegensatz zum fleischlichen Körper, aus feinstofflicheren Elementen besteht. {8, 380}

3.5 Der Astralkörper
Auch in der Beschreibung des Astralkörpers, Ätherleibes, feinstofflichen Körpers oder des Vitalkörpers findet sich der nun schon so häufig beschriebene Gedanke wieder. Diese Körper (alias Nervensystem) dienen als Mittler zwischen dem Geist (Gehirn) einerseits und dem Körper andererseits.
Nachdem wir einige der eher mystischen Beschreibungen des Nervensystems des Menschen betrachtet haben, wenden wir uns nun auch den modeneren Forschungen unserer Naturwissenschaft zu. Sie haben einige interessante Ergebnisse gebracht, die von orthodoxen Naturwissenschaftlern (noch?) als esoterisch abgetan werden:

3.6 Das Orgon des Wilhelm Reich
Wilhelm Reich (1897-1958) war ursprünglich ein Therapeut Freud’scher Schule, lenkte später aber all seine Tatkraft der Erforschung des Orgons. Er verstand darunter eine biophysikalische Allkraft, die als fundamentale Lebensenergie das ganze Weltall durchsetzt. Zuletzt entwickelte er ein Gerät, welches er Orgon-Box nannte (eine Konstruktion aus Holz und Metallblechen). In ihm versuchte er die Orgon-Energie anzuhäufen und zu konzentrieren, um es für therapeutische Zwecke zu nutzen. Trotz seiner später eventuell etwas entgleisten Vermutungen ist der Kern seiner Forschung sehr wertvoll, da er wahrscheinlich nichts anderes beschrieb, als was wir im medizinischen Kapitel schon kennengelernt haben: Demnach war die Orgon-Box ein Ionensammler, der durchaus für medizinische Anwendungen nützlich war. {2, 203}.

3.7 Das Wünschelruten-Gehen
In der Literatur finden sich auch Texte, die das Phänomen des Wünschelruten-Gehens interessant beschreiben. Der schweizer Elektroingenieur E.K. Müller beschäftigte sich mit dem elektrischen Wesen des Menschen und fand 1932 heraus, daß die Fähigkeit zum Wünschelruten-Gehen von einem Sensitiven auf einen nicht Sensitiven übertragen werden kann. Dies sei seinen Beobachtungen nach sowohl über direkten Körperkontakt möglich, als auch über eine Verbindung der beiden Personen über ein Kupferkabel (sollte das Kupferkabel den Boden berühren, verschwindet der Effekt). Die Hypothese, daß elektrische Vorgänge innerhalb des Menschen die Sensitivität für unterirdische Wasserläufe ermöglicht, bietet sich an. {14, 85-87}.
Des weiteren spielt für unsere Überlegungen ein Gerät eine Rolle, welches in den Jahren 1904 und 1907 zwei Patente zugesprochen bekam. Dieses einfach aufgebaute Gerät nannte sich Fortin’sches Magnetometer, bzw. Schmidt’scher Wassersucher und kann unterirdische Wasseradern aufspüren (es wurde beispielsweise in den englischen Kolonien erfolgreich angewandt). Grob beschrieben handelt es sich um eine (einem Kompaß ähnlich) aufgehängte, leicht magnetisierte Kupfelnadel, die über einer Spule schwebt. Die ganze Apparatur wurde unter einer großen Glasglocke vor Luftströmungen geschützt. Über Wasseradern schlug die Kupfernadel aus und konnte so unterirdische Wasserläufe anzeigen. Die Gebrauchsanleitung empfiehlt, nicht im Wald zu messen (weil dort kein luftelektrisches Feld ist, die Bäume leiten jede Spannungsdifferenz ab) und möglichst nicht bei Nebel zu messen (dort vermindern die Wasserteilchen in der Luft das luftelektrische Feld, da sie Ausgleichsströme ermöglichen). Zu erklären wäre dieser Effekt damit, daß über den zu suchenden Wasseradern die elektrische Feldstärke erhöht ist und somit die in dem Gerät enthaltene Spule ein Magnetfeld erzeugt, welches die Kupfernadel von der Nord- Süd-Richtung ablenkt. {14, 69-84}.

Warum sind diese beiden Beschreibungen so interessant? In beiden Fällen wird ein Zusammenhang zwischen unterirdischen Wasserläufen und elektrischen Phänomenen berichtet. Wünschelruten-Gehen ließe sich also möglicherweise dadurch erklären, daß die Wasserader die elektrische Feldstärke über der Erde erhöht (Indiz ist der Wassersucher), und daß diese Veränderung auf das Nervensystem des Menschen einwirkt (Indiz ist die Übertragbarkeit der Wünschelruten-Fähigheit über ein Kupferkabel). Zugegebenermaßen ist dieser Erklärungsansatz unbewiesen, bietet aber ein weites Feld für die Experimente der NGFG.

3.8 Der Mesmerische Magnetismus,
Reiki
Großes Aufsehen erregte der später als Scharlatan abgestempelte Arzt Mesmer (1734-1815) mit seiner Idee des "animalischen Magnetismus". Dieser Begriff wirkt auf den ersten Blick sehr verwunderlich, aber es war früher üblich, unbekannte Fernwirkungen als magnetisch zu bezeichen; da sich dieser "Magnetismus" auf Lebewesen bezog, ergänzte man ihn um das "Animalische". Es ging um die Ursache von Krankheiten, die Mesmer in einer ungleichgewichtigen Verteilung feinstofflicher Energie im menschlichen Körper sah (meinte er einen gestörten Fluß elektrischer Energie im Nervensystem?). Durch geeignete Mehoden sollte dieses Ungleichgewicht wieder ausgeglichen werden und so zur Gesundung führen. Eine Therapieform sah zum Beispiel folgendermaßen aus: Die Patienten mußten einen Eisenstab in den Händen halten, der in ein mit Wasser und Eisenspäne gefülltes Becken gehalten werden sollte. Es ist schwer zu beurteilen, wie dieses Verfahren genau funktioniert haben soll, es ist aber beispielsweise denkbar, daß auf irgendeine Art und Weise eine elektrische Spannung erzeugt wurde, die über die Arme abfließen konnte. Das Nervensystem kann auf diesem Wege durchaus belebt werden {8, 334}. Die andere Form der Mesmerischen Behandlungen waren die Bestreichungen des erkrankten Körpers durch die Hände des Heilers, ohne daß eine gegenseitige Berührung stattfindet. So wurde beispielsweise herausgefunden, daß Bestreichungen körperabwärts als angenehm und einschläfernd empfunden werden, Bestreichungen zum Kopf hin werden dagegen als störend und aufweckend empfunden. Die Parallelen zu den Erkenntnissen der Galvanisierungstherapie sind offensichtlich, da dort die verschiedenen Stomflußrichtungen ebenfalls in dieser Form subjektiv empfunden werden. {14, 23} Nebenbei sei an dieser Stelle noch angemerkt, daß gerade in der heutigen Zeit alte Heilmethoden immer beliebter werden. So feiert die jahrtausend alte fernöstliche Heilmethode Reiki in esoterischen Kreisen Hochkonjunktur. Auch dort besteht der Heilvorgang aus einer Bestreichung des erkrankten Körpers.

3.9 Das Od des Karl von Reichenbach
Sehr interessante Experimente sind auch von dem schwäbischen Freiherr Karl von Reichenbach (1789-1869) zu berichten. Dieser zunächst sehr angesehene Chemiker beschäftigte sich seit 1844 mit dem von ihm benannten Od. In seinen Forschungen stellte er zunächst fest, daß medial begabte Menschen an Magneten in abgedunkelten Räumen schwache Lichterscheinungen sehen konnten (diese Dinge strahlten seiner Meinung nach Od aus). Später beobachtete er auch Änderungen des Wohlbefindens der Medien, wenn er sie mit verschiedenen Ausprägungen des Ods in Kontakt brachte. Für unsere Betrachtungen ist seine Forschung insofern, als daß die Elektrizität eine große Rolle spielt. So macht sich beispielsweise ein fließender elektrischer Strom durch eine intensive Od-Strahlung bemerkbar und Medien konnten ihre seherischen Fähigkeiten durch eine elektrostatische Aufladung ihres Körpers erhöhen. Die Experimente des Herrn Reichenbach waren sehr detailliert und werden eventuell zukünftig noch ihre naturwissenschaftliche Bestätigung erlangen. {14, 5-34}.

3.10 Die Kirlianfotografie
Als in den 40-er Jahren die Kirlianfotografie entdeckt und entwickelt wurde, war erstmals eine für jedermann sichtbare Möglichkeit geschaffen, dieses ominöse Gebilde des menschlichen Energiekörpers darzustellen. Die Kirlianfotografie arbeitet mit hohen elektrischen Spannungen und bildet das elektrische Verhalten der zu fotografierenden Objekte ab. Die auf den Fotopapier sichtbaren Leuchterscheinungen sind Hochspannungsentladungen (Blitze), die beim menschlichen Körper Rückschlüsse über seinen momentanen elektrischen Zustand zulassen. Krankheiten werden von geeigneten Žrzten durch das elektrische Verhalten der bereits bekannten Akupunktur-Punkte diagnostiziert. Hier wird auf eine eindrucksvolle Art und Weise die Elektrizität im Menschen sichtbar. Wer sich näher für die Kirlian-Fotografie interessiert, schaue in die Quelle {12} .

3.11 Das Bioplasma
In den 60-er Jahren berichteten die sowjetische Biophysiker Grischenko und Inyushin über ihre Forschungen, in denen sie den Begriff Bioplasma prägten. Ihre Experimente deuteten darauf hin, daß "das Bioplasma aus Elektronen und Protonen besteht. Physische Körper besitzen "Biofelder", diese bestehen aus bioplasmischen Teilchen, die vom Körper ausgesendet werden und eine Art Hülle um den physischen Körper bilden. Diese Energie soll in Form von "Bioplasoiden" oder "Mikroströmen" ausstrahlen. Die Experimente hätten gezeigt, daß sich das Bioplasma in den Nervenzellen konzentriert und daß die Hauptzentren der Aktivität im Körper das Hirn und das Zentrum des Rückenmarks im Bereich des Solarplexus sind. Gesundheitszustände und sogar Stimmungen spiegeln sich in dem Fluß dieser Energie wieder." {2, 162}.

 

3.12 Die Lebensfelder
Als der amerikanische Arzt Harold Saxton Burr (1898-1975) im Jahr 1972 elektrodynamische Felder (Lebensfelder) in Verbindung mit lebenden Organismen brachte, basierte dies auf seiner 30 jährigen Forschung. Er zeigte, daß überall da, wo Leben ist, auch elektrische Felder existieren. Einige seiner Entdeckungen waren durchaus von praktischem Wert: Er konnte anhand eines drastischen Anstiegs der Lebensfelder den Eisprung der Frau meßtechnisch ermitteln. Desweiteren konnte er bösartige Erkrankungen im Körper lokalisieren und die Heilungsgeschwindigkeit innerer Wunden nach Operationen feststellen. Die Lebensfelder haben eine elektrische Natur und sind durch den einleitenden medizinischen Teil wohl ausreichend erklärt {2, 70}.

3.13 Die Wunderheiler
Schließlich gibt es auch noch das Gebiet der Wunderheiler, von denen behauptet wird, sie können hoffnungslose Fälle der klassischen Medizin noch heilen. Was die jetzige Betrachtung ganz bewußt außer acht lassen will, sind alle Formen von induzierter Selbstheilung. Viele Heilungen sind sicherlich darauf zurückzuführen, daß die Patienten durch die Wunderbehandlung einen stärkeren Glauben an die eigene Gesundung bekommen, worauf sie oft auch prompt eintritt. Selbst wenn ein Wunderheiler nur mit dieser Kraft heilt, muß man ihn nicht direkt als Scharlatan abtun, denn irgendwie gibt der Erfolg doch recht. In der nun folgenden Betrachtung sollen aber Wunderheiler beschrieben werden, die nicht ausschließlich die Selbstheilungskräfte mobilisieren, sondern auch selbständig einen wirklichen medizinischen Eingriff vornehmen. Als Einführung dient ein Beispiel: Dr. Leonhard Hochenegg ist ein Wunderheiler, "berühmt machten ihn die Heilkraft seiner Hände, die er täglich dutzendfach einsetzt: Er hält seine Hände einige Minuten schweigend über den Kopf seines Patienten. Die Bahandelten berichten daraufhin von einem schlagartigen Gefühl von Wärme, Ruhe und Frieden. Jetzt führt Hochenegg seine Hände zu einer bestimmten Körperstelle, so als suche er den genauen Punkt, an dem er ansetzten muß. Dann streckt er unvermittelt einen Finger aus und konzentriert sich. Plötzlich ist ein scharfes Knistern zu hören. Sofort reagiert der Patient darauf: ‚Es kam mir so vor, als hätte mich ein Blitz getroffen, es durchfuhr mich wie ein elektrischer Schlag‘ … Topfpflanzen neigen ihre Blätter Hocheneggs ausgestreckem Finger entgegen. Neonröhen leuchten auf, wenn er sie anfaßt." {7, 213} Mit Kenntnis der bisher genannten Fakten fällt es nicht schwer, diese Beschreibung teilweise zu verstehen. Zwar ist unklar, wie Hochenegg die genannten Stellen fand und wie er es schaffte, ohne irgendwelche technischen Hilfen hohe Spannungen zu erzeugen, aber es sollte uns nicht überraschen, wenn mittels elektrischer Spannung Krankheiten geheilt werden können. Schaut man sich in der parapsychologischen Forschung um, so trifft man auf eine recht große Anzahl von Fällen, wo Menschen es mit hohen Spannungen zu tun haben. Ein bekanntes Beispiel war Pauline Shaw im Jahre 1988, die jahrelang große Probleme hatte, weil manchmal aus ihren Fingern zentimeterlange Blitze zuckten. Dies tat ihr nicht nur weh, sondern sie legte auf diese Art und Weise sehr viele elektrische Geräte lahm. {7, 215}

Zwar ist es sehr ungewöhlich, wenn Spannungen in diesem hohen Maße auftreten, aber die grundsätzliche Fähigkeit steckt in jedem von uns, da wir alle elektrisch funktionieren. Hinter diesem Kontext kann das Handauflegen "heiliger" Menschen eine ganz neue Wirklichkeit werden.

4.0 Zusammenfassung
Was können wir kurz gesagt aus diesem Artikel schließen?
a) Die biologische Zellenfunktion und damit die menschliche Gesundheit ist wesentlich von einem gesunden elektrischen Haushalt der Körperzellen abhängig.

b) Das elektrische Verhalten der Zellen kann man heute zu Heilungen von Krankheiten nutzen. Die heutige Medizin nutzt diese Therapien noch nicht konsequent genug.

c) Alte mystische Systeme kannten diese Zusammenhänge ebenfalls und beschrieben das fein verästelte elektrische Nervensystem als einen feinstofflichen Körper, der dem reinen Fleisch erst das Leben gibt.

d) Geistheiler können möglicherweise das extreme elektrische Verhalten des eigenen Körpers nutzen, um Heilerfolge zu erzielen. Geistheilung muß also nicht immer Scharlatanerie sein.

Es liegt in der Hoffnung des Autors, daß es gelungen ist, die Grenze zwischen Medizin und Geistheilern, zwischen der naturwissenschaftlichen und mystischen Beschreibung des menschlichen Körpers etwas zu verwischen, damit die unüberbrückbar erscheinenden Verschiedenheiten dieser Denksysteme immer kleiner werden. Es hat sich gezeigt, daß man nur innere Flexibilität braucht und den Willen, die alten Texte der Mystiker mit unserem heutigen Denken aufzunehmen. Statt in naturwissenschaftlicher Selbstzufriedenheit zu verharren, sollte sich der heutige Mensch vielmehr auch mit noch unüberprüften Aussagen früherer Meister beschäftigen. Es gibt sicherlich noch viel über den Menschen zu erfahren, doch durch die kategorische Ausklammerung früheren Wissens nehmen wir uns viele hoffnungsvolle Ansätze. Es ist ein Dilemma, daß in unserer heutigen Zeit sich die Naturwissenschaftler einer Selbstzensur unterwerfen: Denn wer nicht einwandfrei statistisch nachweisbare Erkenntnisse bietet, wird von seinen "Kollegen" sofort ausgelacht und diskreditiert. Dies ist die denkbar schlechteste Ausgangsposition für eine schnelle Vergrößerung unseres Wissens. Wenn wir das Wissen der damaligen Mystiker heute schon nicht konkret anwenden wollen (oder können), so sollten wir aber doch eingestehen können, daß sie durchaus richtige Stukturen erkannten und die auf diesen Erkenntnissen aufbauenden philosophischen Gebäude eine gewisse Berechtigung haben.

In der nächsten Damokles hofft der Autor nähere Angaben über das menschliche Nervensystem machen zu können, da (wie auch in diesem Text) immer wieder behauptet wird, daß die feinstofflichen Energiezentren (Chakras) deckungsgleich sind mit den zentralen Knoten des Nervensystems.

Auf das wir schließlich beide Seiten der Medaille in unseren Köpfen vereinen können.

5.0 LITERATUR
1 "Heilmethoden der Außenseiter" von Rudolf Schwarz, Bertelsmann Verlag

2 "Wörterbuch der neuen Perspektiven" von Stuart Holroyd, 2001 Verlag

3 "Elektrotherapie" von Otto Gillert, Pflaum Verlag
4 "Bio-Elektrizität" von Alfred Bierach, Heyne Verlag
5 "Wetterfühligkeit, Feldkräfte, Wünschelruteneffekt" von Herbert L. König, Moos & Partner Verlag
6 Fernsehsendung von Kurt Felix im Schweizer Fernsehen
7 "Die Jagd nach PSI" von H. Wiesendanger, Aurum Verlag
8 "Lexikon der Parapsychologie" von W. F. Bonin, Orbis Verlag
9 "Die manipulierte Seele" von Theo Löbsack, dtv Verlag
10 Vortrag in der VHS Krefeld über Erdbeben von Herrn Klostermann (Leiter geologisches Landesamt in Krefeld) im Oktober 1992
11 Damokles 3/92 "Tantra – der Weg zu sich selbst" von Nicholas Vollmer
12 Damokles 4/92 "Die enträtselte Kirlianfotografie" von Nicholas Vollmer

13 Damokles 8/89 "Akupunktur" von Thomas Froese

14 "Ein Überblick über die Grauzone in der Wissenschaft" von Lars Jörgenson, WDB-Verlag
15 Informationsblatt der Firma W. Bangert in Mössingen

http://www.vkdnet.de/website/news/texte/on_arti12.htm schreibt über das Buch:

Karl Freiherr von Reichenbach (1789-1869), Od; Martin Ziegler (1818-1893), Atonizität und Zoozität; Abbé Fortin (um 1820-1890), das atmosphärische Fluidum "Magnetismus"; E.K. Müller (erste Beobachtung 1882 – Buch 1932), objektiver Nachweis einer biologischen Emanation; Wilhelm Reich (1897-1957), Orgon; Andrew Crosse und seine "künstlichen Insekten" (1837): Oskar Korschelt (1840?-1935?), Entwicklung von Äther-"Lebensstrahlern"; Franz Dyonis Rychnowski (1850-1930?), der ätherische Stoff "Elektroid"; René Blondlot (1849-1930; Veröffentlichung 1903), N-Strahlen (mit denen später der russische Nervenarzt Naum W. Kotik in Odessa bei der Untersuchung der psycho-physischen Energie arbeitete); die Parapsychologie und Esoterik und ihr Konzept vom Fluidalkörper des Menschen; Viktor Schauberger (1885-1958), "Implosion und Spiralbewegung", "Frucht und Befruchtungsstoffe"; "Panspermie, Gene und Archetypen".
Das ist der Inhalt des Buches, das einen hervorragenden Überblick über die Erforschung der kosmischen Lebensenergie bietet. Nebenbei werden kurz angeschnitten: Franz Anton Mesmers (1734-1815) "Animalischer Magnetismus" und sein "Baquet", Samuel Hahnemanns (1755-1843) Homöopathie, Radiästhesie, Akupunktur, Georges Lakhowsky (1870-1942) und sein "Universion", Jagadis Chandra Bose (1858-1937) und seine Arbeit zur Pflanzenphysiologie (die in vielem Reichs bioelektrischen Experimenten am Menschen entspricht – siehe auch den "Backster-Effekt"), Kirlianphotographie und die von Jörgenson im Anschluß an F.A. Popp selbst vorgenommenen Untersuchungen der Biostrahlung mit dem Photomultiplier.
Dem Leser fällt sicherlich noch weiteres ein: das "Mana" und der ganze Animismus der Naturvölker, der "Große Geist" der Indianer, das "Prana" und die "Gunas"***** des Yoga, das "Brahman" des Vedanta, das "Akasha" (Äther) der materialistischen indischen Schulen, das "Chi" des Taoismus, der "Heilige Geist" des Christentums, die "Quintessence" der Alchimie, die Metaphysik von Heraklit bis Heidegger, die naturphilosophische Linie Bruno, Goethe, Schelling und alles was dazugehört z.B. die Arbeit von Theodor Schwenk und anderer "Goetheisten" und Anthroposophen. Schelling beeinflusste mit seinem Konzept der "einen schöpferischen kosmischen Urkraft" Physiker wie Christian Oersted und seine Begründung der elektromagnetischen Theorie. Der zentrale Begriff der Geistes- und Willensphilosophie von Hegel bis Nietzsche verstanden als potentia und dynamis der klassischen griechischen Philosophie: Hegel, Schopenhauer (der einen Aufsatz über den Animalischen Magnetismus geschrieben hat) und Nietzsche sprachen von Reichs OrgonENERGEIA.
Luigi Galvanis (1737-98) "animalische Elektrizität" zusammen mit der ganzen frühen Erforschung der Elektrizität, die in Wirklichkeit mit der Orgonenergie identisch war. Zum Beispiel stimulierten die beiden französischen Abbés Jean Antoine Nollet und Pierre Bertholon de Saint Lazare in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Wachstum von Pflanzen. Bertholon erfand zu diesem Zweck 1783 sein "Elektrovegetometer". Robert O. Becker (1977) hat daran wieder angeknüpft mit seiner Regeneration von tierischem Gewebe durch elektrische Felder.
Weitere Stichworte: die "elektrizitäts-ähnliche Beseelung" der Natur des "romantischen Physikers" Johann Wilhelm Ritter (1776-1810) und sein "Siderismus"; Robert Fitzroys "Sturmglas" Anfang des 19. Jahrhunderts; William Crookes (1832-1919) allseits bekanntes "Radiometer" als erster "Orgonmotor"; Rutters "Magnetoskop" zur Registrierung der von chemischen Stoffen ausgehenden "magnetischen Ströme" (ca. 1850); Hippolyte Barducs (1850-1909) und Emile Boiracs (1851-1917) "Biometer" sowie Paul Joires (geb. 1856) "Stenometer" zum Nachweis des menschlichen Energiefeldes; Sydney Gustaf Alrutz (1868-1925) wies "Nervenstrahlung" nach, die er mit seinem "Volometer" maß; die "dynamische Aktivität" des Dresdener Chemieprofessors Johann Karl Bähr (1861); der Naturwissenschaftler Marc Thury (1822-1905) sprach von einer "ektenischen Kraft" die Psyche und Materie verband; George Starr Whites "kosmoelektrische Energie-Kollektoren", die das Wachstum von Pflanzen unterstützen und auf Tiere und Menschen therapeutisch wirkten; L.E. Eemans Verbindung zwischen Körperstellen durch Kupferkabel zur Auf- und Entladung mit Lebensenergie; Walter Kilner (1847-1920), der mit Dicyanid-Schirmen die menschliche Aura sichtbar machte; Alexander G. Gurwitsch, der 1923 die "mitogenetische Strahlung" entdeckte; Albert Abrams (1863-1924) "Radionik" und sein "Reflexophon"; der französische Ingenieur Givelet stellte 1935 auf dem parapsychologischen Kongress in Oslo einen Apparat vor, mit dem er über ein Galvanometer die menschliche Aura messen konnte (in die gleiche Zeit fallen Reichs bioelektrische Experimente); P. Cody ; die "Bioenergotherapie" des tschechischen Heilers Josef Zezulka (geb. 1912); der japanische Physiologe Hiroshi Motoyama (geb. 1925), der experimentell Fernwirkungen zwischen Menschen nachwies, obwohl diese sich jeweils in einem Faradayschen Käfig befanden und auch sonst vollkommen voneinander abgeschirmt waren; Nikola Teslas (1856-1943) Arbeit nach 1910; die "Pyramiden- Energie"; "Geomantie", "Feng Shui" und die Energie Heiliger Orte; "Psychic Healing"; bionöser Heilschlamm und praktisch das ganze traditionelle Heilbäderwesen und Kneipp-Kuren; die beiden Physiker Joseph Wüst und Joseph Wimmer, die zur Nazi-Zeit die Wünschelrute erforschten und dabei die "W-Strahlung" (die sich mit 42 bis 45 m/sec fortbewegt) und den "Magnetoismus" identifizierten; Viktor M. Injuschins "Bioplasma" und die ganze sowjetisch-tschechische "Psychotronik", z.B. Robert Pavlitas "Psychotroner Generator", der die "bioplasmatische Energie" speichert; Hideo Uchidas Aura-Meßapparat; Michel Gauquelins Untersuchung der psycho-physiologischen Auswirkungen von kosmischen Rhythmen; der Philosoph F.S.C. Northrop (der auch in Äther, Gott und Teufel, S. 91 auftaucht) und der Anatom Harold Saxton Burr (1935) sowie der Psychiater Leonard J. Ravitz (1962) und ihre Entdeckung der "elektrodynamischen Lebensfelder"; Ion Dumitrescus "Elektrographie"; die "morphogenetischen Felder" Rupert Sheldrakes (der wie vor ihm Reich von Bergson beeinflusst wurde); Wladimir Wernadski (1863-1945) und seine Entdeckung eines negentropischen Faktors in der Natur; James E. Lovelocks "Gaia-Theorie"; Johannes Keplers (1571-1630) "vis animalis" neben Immanuel Velikovsky (1895-1979) und der Rolle der elektrostatischen Energie in der Himmelsmechanik; Georgio Piccardis (1960) Arbeit mit orgonakkumulator-ähnlichen Gehäusen; H. Bortels (1951) und seine "H und T-Strahlung" zusammen mit Hans Baumers ganzem Buch über die "Wetterstrahlung" (Sferics, Hamburg 1987)******; T. Henry Morays "Radiant Energy" und Niepers ganzes Buch über die Konversion von Schwerkraftfeldenergie (Hannover 1981); der klassische Äther des 19. Jahrhunderts, von dem man übrigens auch ganz selbstverständlich als von einem "Lebensäther" sprach, so wie wir heute von "Atemluft" reden; die modernen Formulierungen des Äthers von Paul Dirac (1951), Louis de Broglie und sein "Neutrino-Meer" (1959), H. Dudley (1976) und E.W. Silvertooth (1986, experimenteller Nachweis des Äthers); die kosmische Hintergrundstrahlung und in ihr die "neue Ätherdrift"; der Biologielehrer Reichs Paul Kammerer (1880-1926) und seine Vorstellung einer Lebensenergie, sein Lamarckismus und sein Konzept der Serialität (die später C.G. Jung und Wolfgang Pauli als "Synchronizität" plagiierten); der Deutsche Monistenbund von 1911 (wobei Paul Kammerer zu dem Hauptaktivisten gehörte) und Wilhelm Ostwalds (1853-1932) "Energetik" sowie Hans Hass‘ (Jahrgang 1919) "Energon-Theorie".
Jeder einzelne Bauer und "Ureinwohner" könnte ganze Bände über die Funktionen der kosmischen Lebensenergie, wie er sie alltäglich in der Natur erfährt, zu Protokoll geben. Was könnten all die heute medikamentös "abgeschalteten" Schizophrenen dem geduldigen Psychiater über ihre orgonotischen Empfindungen sagen! Wie viele landen in der Psychiatrie, nur weil sie das "nichtexistente Orgon" sehen und spüren? Und schließlich braucht man nur eine beliebige naturwissenschaftliche Zeitschrift wie Spektrum der Wissenschaft aufschlagen, um ständig über das Orgon zu stolpern.
Man könnte endlos fortfahren. So finden sich etwa bei DeMeo Dutzende Namen. Hier das erste Dutzend: Hannes Alfren, Halton Arp, Jacques Benveniste, Frank A. Brown, F.W. Cope, Louis C. Kervran, Dayton Miller (der mit dem Michelson-Interferometer ganz klar einen orgonotischen Effekt nachwies), Thelma Moss, Bjorn Nordenstrom, John N. Ott, Royal Rife, O. Ed Wagner – ENDLOS: und man käme doch immer wieder zur Orgonomie Wilhelm Reichs zurück.
Nicht von ungefähr nimmt in Jörgensons Buch die Orgonphysik den bei weitem größten Raum ein (100 Seiten). Diese Darstellung ist, wenn man großzügig (mit dem Respekt, den der Autor für seine Leistung verdient) über kleinere Schnitzer hinwegliest, sicherlich die beste (und, ja, wohl ohnehin bis jetzt auch die einzige) Gesamtdarstellung der orgonomischen Physik. Diese Präsentation im Zusammenhang mit der Erläuterung von parallelen, aber vollständig unabhängigen, Forschungsansätzen macht dieses Buch für den an der Orgonomie Interessierten zu einem absoluten Muß.
Durch die Darstellung anderer Ansätze zur Erforschung der kosmischen Lebensenergie bekommt man für die Orgonomie ein ganz neues "umfassenderes" Gefühl. Die Beschäftigung mit anderen Sichtweisen kann dabei helfen, systematische Fehler, oder besser "systematische Blindheiten", aus der Orgonomie zu eliminieren. Jörgenson gelingt es besonders gut funktionelle, sich wechselseitig ergänzende, Zusammenhänge zwischen den teilweise extrem unterschiedlichen Herangehensweisen aufzuzeigen, ohne dass Jörgenson dem Leser eine harmonisierte Gesamtschau aufzwingt.
"Die zentrale Frage, um die es in dem Buch geht, heißt: Gibt es eine zweite Sorte von Elektrizität und wie wirkt diese auf verschiedene Stoffe und Lebewesen?" Hier wird also Reichs oft kritisierte Auseinandersetzung mit der statischen Elektrizität in einem sehr breiten Rahmen wieder aufgenommen. Zum Beispiel fand Reichenbach, dass Reibungselektrizität und Batterieelektrizität für seine Sensitiven vollkommen disparate Dinge waren. Während statische Elektrizität das größte Od-Licht überhaupt hervorrief, war es bei Batterieelektrizität nur gering und bei den Batterieelementen selbst fehlte jede odische Wirkung. Außerdem war positive statische Elektrizität od-negativ, während die entsprechende positive Elektrode einer Batterie verwirrenderweise od-positiv war (S. 13f). Fortin glaubte an ein Fluidum in der Natur, dessen freie Bewegung beim Durchgang durch Materie gebremst wird, wodurch sich das Fluidum in eine elektrostatische Aufladung umwandelt, die wiederum in einem Ausgleichstrom entladen werden kann (S. 69). Solche Ansätze aus der Frühzeit der Erforschung der Elektrizität müssen von der Orgonomie wieder aufgegriffen werden, um endlich eine befriedigende Verbindung zwischen Orgonenergie, statischer Elektrizität und "Batterieelektrizität" herzustellen.
Der Diplomphysiker Jörgenson zeigt in der heiklen Frage der statischen Elektrizität ein erstaunliches Maß an Feingefühl. Jeder andere Physiker hätte Reichs Arbeit z.B. mit der Bemerkung beiseite gewischt, dass Reich das Prinzip der Ladungstrennung nicht verstanden hätte. Andererseits hat Jörgenson offensichtlich Schwierigkeiten mit Reichs Energie-Begriff. "Ein Physiker würde Orgon vielleicht als Plasma bezeichnen" (S. 104). Jörgenson setzt dann auch an einer Stelle anstatt Orgonenergie "Orgonplasma" (S. 149). Wir werden also von einem Gas ionisierter Teilchen durchströmt *******? DeMeo spricht von der "(proto)plasmatischen kosmischen Lebensenergie" und der Ausdruck in der Klammer ist in diesem Zusammenhang das wichtigste. Immerhin gibt es auch in Äther, Gott und Teufel (S. 82) mit dem Rückverweis auf Demokrits "Seelenatome", die sich Demokrit als Feueratome ******** vorstellte, so etwas wie ein "orgonomisches Plasmakonzept".
Auf jeden Fall kann man Jörgenson gar nicht dankbar genug sein für die für einen Physiker wirklich außergewöhnliche Unvoreingenommenheit. Die weitaus meisten Physiker sind nämlich unendlich eingebildet und jede Generation erachtet die physikalische Theorie als prinzipiell abgeschlossen und deshalb die Einführung einer neuen Energie für von vornherein widersinnig. Das war schon vor hundert Jahren so. Zum Beispiel: mit dem Konzept der Ladungstrennung sind alle elektrostatischen Phänomene erklärt, basta! Die Physik, d.h. die Naturwissenschaft per se, hat die Tradition der mittelalterlichen Scholastik angetreten. Und ihre Inquisition ist nicht weniger antiwissenschaftlich. Nicht ohne Grund musste der Physiker, der dieses Buch schrieb, unter dem Pseudonym "Jörgenson" veröffentlichen.
Physik wird als Naturwissenschaft heute praktisch nicht mehr betrieben, vielmehr ist sie als schlechteres Ingenieurswesen zu einem Handlanger der Technik degradiert worden oder hat sich zur Erforschung der Platonischen Ideenwelt verflüchtigt, indem man in genauso teuren wie sinnlosen Großbeschleunigern nach "Symmetrien" sucht. Es gibt keine Physik mehr und jeder, der wie Jörgenson oder Reich Physik treiben will, muss sich entweder hinter einem Pseudonym verstecken oder das Ende seiner Laufbahn gegenwärtigen.

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