Die Vorgeschichte des deutschen Volkes: Indogermanen – Germanen – ›Slawen‹

39,90

Artikelnummer: Grabert Kategorie:

Beschreibung

Indogermanen – Germanen – ›Slawen‹

936 Seiten (früher 816 Seiten)
gebunden
Leinen
474 s/w- und 30 farb. Abbildungen
ISBN 978-3-89180-146-8

Überarbeitete und stark erweiterte Neuauflage

Kurztext:

In diesem Werk zu 7000 Jahren der Ur- und Frühgeschichte Deutschlands
behandelt Helmut Schröcke die Entstehung und Entwicklung der
Indogermanen, Germanen, der deutschen Stämme und der Slawen, ihre
Kultur, Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte und Kunst nach der
wissenschaftlichen Originalliteratur bis 1000 n. d. Zt. Das deutsche
Volk ist das einzige große Volk der gesamten indogermanischen
Völkerfamilie, das bis heute überlebte. Um ein Drittel erweiterte
Neuauflage des 2003 unter demselben Titel erschienenen Buches.

Langtext:

Nach Jahrzehnten erfolgreicher Ausgrabungen und der überaus
ertragreichen Anwendung moderner archäologischer Methoden liegt hiermit
eine zusammenfassende Darstellung der mittel- und osteuropäischen Vor-
und Frühgeschichte vor, die viele neue Erkenntnisse vermittelt und mit
alten Vorurteilen – zum Beispiel der Meinung des ›ex oriente lux‹ –
aufräumt. Insbesondere lassen statistische Auswertungen aus großen
Gräberfeldern Änderungen in der Zusammensetzung der jeweiligen
Bevölkerung erkennen. Seit den Zeiten der Indogermanen läßt sich damit
für Mitteleuropa eine in ihrer Art gleichbleibende Bevölkerung
feststellen.

Die Geschichte der einzelnen aufeinander folgenden Kulturen wird über
mehr als 7000 Jahre ebenso ausführlich dargestellt wie das spätere
Schicksal der einzelnen Germanenstämme von der römischen Zeit bis ins
Mittelalter. Kunst und Religion, Waffentechnik und Führungshierarchien,
Siedlungsformen und Wirtschaftsarten werden behandelt, wobei viele
Abbildungen – auch in Farbe – die Beschreibung ergänzen. Das deutsche
Volk erweist sich als einziges großes Volk Europas, das in seiner
Geschichte nie biologisch überfremdet wurde und seine Sprache aus dem
Indogermanischen über das Germanische zur deutschen Hochsprache ohne
Bruch entwickeln konnte.

Klappentext:

Seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts haben moderne
archäologische Forschungsweisen wie die Radiocarbon- und
Lumineszenz-Methode, die Dendrochronologie oder die statistische
Anthropologie unser Bild von der Vor- und Frühzeit Mitteleuropas
wesentlich erweitert. Viele neue Ausgrabungen in Rußland und im übrigen
Osteuropa brachten wertvolle Funde. Zusammen haben sie überraschende
Ergebnisse gebracht, zum Beispiel: Die Großsteingräber Nordwesteuropas
haben sich als viel älter als die des Vorderen Orients erwiesen, die
ältesten Wagen und Räder sind in Norddeutschland gefunden worden, und
die früher nach dem Motto ›Ex oriente lux‹ angenommenen
Kulturübermittlungen aus Vorderasien nach Mitteleuropa haben ihre
Richtung gewechselt.

Das vorliegende Werk des Münchener Ordinarius faßt aus den
verschiedenen Wissenschaftsbereichen die neuen Ergebnisse zur Vor- und
Frühgeschichte Mit- tel- und Osteuropas, zu denen wesentlich auch die
Sprachforschung gehört, in umfassender Weise zusammen. Dabei werden auch
eingehend die aussagekräftigen Meßergebnisse aus der vor allem von der
Arbeitsgruppe um die verdiente Anthropologin Ilse Schwidetzky erstellten
Mainzer anthropologischen Datei statistisch ausgewertet. Auf
überzeugende Weise kann dadurch mit Methoden der exakten
Naturwissenschaften nachgewiesen werden, daß seit dem Ende der jüngeren
Steinzeit die Landschaften zwischen Rhein und Oder, die Urheimat der
Indogermanen, stets von artgleichen Menschen besiedelt wurden, daß also
insbesondere für das Gebiet Deutschlands seit den Zeiten der
Ur-Indogermanen Bevölkerungskontinuität bestand.

Diese frühe Entwicklung der aufeinanderfolgenden, heute greifbaren und
von ihren Nachbarn absetzbaren Kulturen wird im einzelnen geschildert,
insbesondere die kulturelle Revolution am Ende des Neolithikums mit dem
Beginn der Seßhaftigkeit und intensiver landwirtschaftlicher
Wirtschaftsmethoden. Schon vor der Bronzezeit, einem kulturellen
Höhepunkt für Nordeuropa, war mit der Bildung der Germanen und der
Abtrennung deren Sprache vom Indogermanischen ein weiterer wichtiger
Schritt getan.

In den Jahrhunderten v. d. Ztw. erfolgt dann die Ausbreitung der
Germanen nach Süden und Südosten bis zum Schwarzen Meer, die in die
eigentliche Völkerwanderung ab 375 n. d. Ztw. einmündet. Für diese
Zeiten werden die einzelnen germanischen Stämme auch namentlich und mit
ihren Anführern und Königen durch Überlieferung antiker Schriftsteller
greifbar. Wie diese Stämme – auch in Auseinandersetzungen mit Rom – zu
Völkern werden und Staaten gründen – zum Teil in der Fremde, wo sie nach
Jahrhunderten untergehen –, wird ausführlich beschrieben.

Insbesondere wird nach einer Darstellung der gesamten historischen
Entwicklung bis ins Mittelalter das Schicksal jedes einzelnen der dabei
auftretenden germanischen Stämme untersucht. Dabei ergeben sich neue
Erkenntnisse, etwa zur Bildung des späteren Stammes der Baiern oder zur
Herkunft der heute als ›Slawen‹ bezeichneten Völker. Mit den
anthropologischen Forschungsergebnissen aus der Auswertung von Funden
aus frühen Friedhöfen sowie aus der Betrachtung alter Schrift- Quellen
wird überzeugend bewiesen, daß die noch immer meist als eigene
Sprachgruppe neben den Germanen angesehenen ›Slawen‹ später nach Westen
eingedrungene Nachkommen der lange Zeit abgetrennt von der übrigen
germanischen Welt im Osten lebenden Ostvandalen sind.

Somit beruht der im vergangenen Jahrhundert zu den furchtbaren
Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und den Ostvölkern bis hin zur
Vertreibung der Deutschen aus Ostdeutschland führende Panslawismus mit
seinen Gegensätzen zwischen ›Slawen‹ und Germanen auf einem
geschichtlichen Irrtum über die Herkunft der Slawen. Für die Deutschen
ergibt sich unter anderem, daß sie mindestens bis 1945 das einzige große
Volk Europas waren, das sich jahrtausendelang ohne Überfremdung in
eigener Art erhalten und seine Sprache ohne Bruch weiterentwickeln
konnte.

Über den Autor:

Prof. Dr. rer. nat. HELMUT SCHRÖCKE, Dipl. Geologe, geb. 18. 6. 1922 in
Zwickau, Wandervogel, Kriegsdienst 1939–1945 bie Luftnachrichtentruppe,
Sommer 1945 Kriegsgefangenschaft. Studium der Geologie und Mineralogie
an Bergakademie Freiberg und in Göttingen, Diplom 1950, Promotion 1951
in Freiberg, dort bis 1954 mit Forschungsauftrag, 1954 bis 1961
Assistent am Mineralogischen Institut der Universität Heidelberg,
Zweitstudium der Physikalischen Chemie, 1958 venia legendi und
Privatdozent an der Universität Heidelberg, 1964 Konservator,
Wissenschaftlicher Rat, ab 1967 Professor an der Universität München.
Verheiratet, vier Kinder. Zahlreiche fachwissenschaftliche und
allgemeinwissenschaftliche Artikel. Bücher: Siebenbürgen. Menschen,
Kirchenburgen, Städte, München 1987, 2001; Sclavi, Slawen, Ostgermanen,
1995; Germanen–Slawen, Viöl 1996; Kriegsursachen und Kriegsschuld, Viöl
2001; Indogermanen, Germanen, Slawen, Kiel 2003; Das deutsche
Volksgesicht, Tübingen 2003; Der Jahrhundertkrieg 1939–1945, Inning
2005; Die Vorgeschichte des deutschen Volkes, Tübingen 2009; Der Zweite
Weltkrieg. Ursachen – Hintergründe – Kriegsschuld – Folgen, Tübingen
2009.