Die machtvolle Religiosität der Deutschen vor 1945: Dokumente zur deutschen Religions- und Geistesgeschichte 1933-1945 – Kampf um die geistige Führung

33,00

Artikelnummer: Archiv Kategorie:

Beschreibung

Die machtvolle Religiosität der Deutschen vor 1945
Dokumente zur deutschen Religions- und Geistesgeschichte 1933-1945 –

Der
Kampf um die geistige Führung zwischen dem Haus Ludendorff, dem
Nationalsozialismus und den Kirchen

 

Erich und Mathilde Ludendorff / Erich Meinecke (Hrsg.)

 

Die machtvolle Religiosität der Deutschen vor 1945

 

Dokumente zur deutschen
Religions‑ und Geistesgeschichte 1933‑1945 ‑ Der Kampf um die
geistige Führung zwischen dem Haus Ludendorff, dem Nationalsozialismus und den
Kirchen

 

Schon lange vor der
Machtergreifung des Nationalsozialismus entwickelte sich eine tiefgreifende
Auseinandersetzung zwischen dem Haus Ludendorff einerseits und dem
Nationalsozialismus, den Kirchen, dem Mosaismus und deren Ablegern
andererseits. Von Seiten des Nationalsozialismus, der Kirchen und des Mosaismus
fürchtete man zusehends die Kritik aus dem Haus Ludendorff, die immer mehr die
wesentlichen Mängel bloßlegte. Als der Nationalsozialismus dann an die Macht
gekommen war, sorgte dieser sehr bald dafür, daß dem Wunsch aus den eigenen
Reihen und aus den Reihen der Kirchen entsprochen wurde: Die meisten Organe der
sog. Ludendorff­-Bewegung wurden verboten, insbesondere der Tannenbergbund, die philosophisch‑kulturelle
Vereinigung Deutschvolk und die
beiden Wochenzeitungen Ludendorffs
Volkswarte
und Vor\’m Volkgericht. Einige Mitglieder der
Bewegung kamen auch ins KZ. Hitler hatte jedoch das große Problem, daß viele
aus der damaligen Wehrmachtsführung Erich Ludendorff verehrten und seinen Rat
schätzten. Hitler fürchtete zu Recht, wie wir heute wissen, daß führende Kreise
in der Wehrmacht sich nicht an ihm sondern an Ludendorff orientieren und sich
in den Widerstand begeben könnten. Nach den Verbotsmaßnahmen entwickelten die
beiden Ludendorff die philosophische Beilage der verbotenen Volkswarte zu einer neuen eigenständigen Zeitschrift. Diese Zeitschrift begann
mit einer Auflage von wenigen tausend Exemplaren. Innerhalb kurzer Zeit wurde
sie zur führenden freiheitlich‑rechtsstaatlich‑völkisch
orientierten, dem Nationalsozialismus weitgehend fernstehenden Zeitschrift, die
sich von philosophischer und kulturkritischer Warte aus mit dem Zeitgeschehen
auseinandersetzte. Bis 1939, als man der Zeitschrift dann einfach das Papier
entzog, erlangte sie eine Auflage von rund 90.000 Stück. Für eine auf einem
hohen intellektuellen und moralischen Niveau stehende, halbmonatlich
erscheinende und obendrein im Rahmen der von der herrschenden Diktatur
gezogenen Grenzen weitgehend oppositionellen Zeitschrift war das höchst
sensationell. Es ist klar, daß ihr Einfluß gefürchtet war. Obwohl sie in den
maßgebenden Kreisen des Nationalsozialismus\‘ nicht gelesen werden durfte und
das Propagandaministerium ständig irgendwelche Vorschriften machte, wirkte sich
ihr Einfluß innerhalb der NSDAP und ihrer Gliederungen, in der Wehrmacht und in
den Kirchen zunehmend aus. Dazu kam eine wachsende Flut von Büchern und
Schriften in oft sehr hohen Auflagen. Das vorliegende Buch bringt wesentliche
Dokumente, die das Ringen der Ludendorff‑Bewegung um die geistige Führung
in Deutschland erkennbar machen. Es gab führende kirchliche Kreise, die
heilfroh waren, als der Krieg ausbrach und der Zeitschrift das Papier entzogen
wurde. Die Abwendung von den Kirchen hatte vor allem aufgrund der
tiefgreifenden Kritik seitens der Ludendorff‑Bewegung ein erhebliches
Ausmaß angenommen. Innerhalb der SS war diese Abwendung besonders weit
gediehen. 1937 sah sich Hitler sogar gezwungen, wegen der oppositionellen,
Erich Ludendorff zugeneigten Einstellung von Wehrmachtsführern (Beck, Blomberg,
Fritsch u.a.), eine philosophische Vereinigung der sog. Ludendorff-­Bewegung
wieder zuzulassen und sie rechtlich sogar den Kirchen gleichzustellen! Zur
gleichen Zeit organisierte Hitler aber die Ermordung Ludendorffs, die jedoch
mißlang.

 

Die
hier vorgelegte Dokumentation öffnet den Blick auf ein Geschehen, das von den
Kirchen und anderen Kreisen bis heute systematisch  totgeschwiegen wird. Wie intensiv dieses Totschweigen
funktionierte, dafür ein Beispiel. Als ich 1959 an der sog. Freien Universität Berlin eine Doktorarbeit
zu dem Thema Völkische Bewegungen im
Gegensatz zum Nationalsozialismus vor der Machtergreifung
angefangen hatte,
eröffne­te mir mein sog. Doktorvater, Prof. und CDU‑Abgeordneter
Kotowski, daß er zwar hinter mir stünde, wenn ich wissenschaftlich einwandfrei
ar­beitete, daß aber sonst keiner der Prüfer, egal was ich schreibe, die Ar­beit abnehmen würde. So sehr war also
das Thema selbst in Wissen­schaftskreisen tabuisiert. Dafür hat man nicht nur
während des Dritten Reiches, sondern auch danach, wo sich das Totschweigen
nicht aufrechterhalten ließ, über die sog. Ludendorff‑Bewegung weitgehend
Unsinn und Hetze verbreitet.                                                  Roland
Bohlinger

350
Seiten, gebunden, illustriert, 26,80 Euro

 

 

Anmerkung: Kaum ein Vorgang nach 1945 ist für die
Umerziehung, Manipulation und Selbstzensur des Deutschen Volkes so signifikant
wie der Umgang mit Ideen und Bewegung der Eheleute Ludendorff. Der Verräter
Hitler hatte versagt, der Nationalsozialismus und die beiden großen Amtskirchen
hatten versagt, nur die Eheleute Ludendorff hatten in allen wesentlichen
Punkten Recht behalten. Die Konsequenz war: Ein katholischer Rotarier als „Kanzler
der Alliierten“, der Verfasser und Kommentator der Nürnberger Rassegesetze
als Personalchef im Kanzleramt, aber keine Pension für die Witwe des Generals,
der die mehrfach überlegene zaristische Armee in drei berühmt gewordenen
Schlachten aus Ostpreußen geworfen hatte. Einige Beweise dafür, daß Ludendorff
in vielen Punkten richtig lag, finden wir bei Bronder („Bevor Hitler
kam“) und bei Eggert („Israels Geheimvatikan“) und allein schon
wegen seiner konsequent antifreimaurerischen Haltung bleibt er für kritische
Geister aktuell.

350 seiten, geb., illustriert

Bewertungen

Es gibt noch keine Bewertungen.

Schreibe die erste Bewertung für „Die machtvolle Religiosität der Deutschen vor 1945: Dokumente zur deutschen Religions- und Geistesgeschichte 1933-1945 – Kampf um die geistige Führung“