Die Liebe und das Abendland

49,80

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Beschreibung

432 Seiten, Hardcover mit Lesebändchen,
ISBN 978-3-937592-16-9

 

 

 

 

 

Kurzbeschreibung:

„Ihr hohen Herren, wollen Sie eine schöne Geschichte von Liebe und Tod hören?…“
„Nichts auf der Welt könnten wir lieber wollen.“

Mit
diesen Worten beginnt ein epochemachendes Werk über Leidenschaft und
Liebe, Mann und Frau und über Tod und Leben, das den unabwendbaren
Konflikt zwischen Leidenschaft und Ehe beschreibt.

Der Autor
legt eine leitmotivisch verwobene Mischung aus tief empfundenen
Wahrheiten und provokanten Thesen vor, deren Mitte die höchst
fruchtbaren Beziehungen zwischen der einst mächtigen Bewegung der
Katharer und dem höfischen Minnesang bilden. Hieraus entspringt die
gesamte Dichtung des Abendlandes.

Denis de Rougemont arbeitet
am abendländischen Menschen mit seinem archaischen Schuldgefühl, das
sich nach tragischer Erlösung sehnt. Er sieht dieses Thema in großen
Werken unserer abendländischen Kultur wirksam: In Tristan und Isolde,
im Roman de la Rose in Dantes Vita Nuova, in Petrarcas Canzoniere, in
Cervantes Don Quijote, in Shakespeares Romeo und Julia, in Racines
Phèdre, in Rousseaus La Nouvelle Héloise. Es folgen Werke der deutschen
Romantik, die Libretti Wagners und die Glorifizierungen von Krieg und
Tod.

„Meine ganze Auffassung von Ethik, Erotik und Politik
fügt sich nämlich ein in das Prinzip der Vereinigung der Gegensätze und
der Spannung zwischen den Polen.“

DENIS DE ROUGEMONT
selbst
zitiert zu seinem Hauptwerk Die Liebe und das Abendland: „Es hat mich
eine Stunde und das ganze Leben gekostet.“ Denis de Rougemont entstammt
einer schweizer Familie mit zahlreichen europäischen Verbindungen.
Schon früh formulierte er eine Philosophie des Personalismus und
„integralen Föderalismus“ verbunden mit der Kritik an allem
Totalitarismus. Er selbst sieht sich, „nicht in der Rolle eines
Verteidigers der Schönheit, selbst der verleumdeten, sondern der eines
Menschen, der gern klar sieht und sich gern seines eigenen Lebens und
des Lebens seiner Zeitgenossen bewußt wird“.

Ausgehend vom
Mythos von Tristan und Isolde skizziert der Autor den Menschen in
seinem leidenschaftlichen Menschsein. Das erste Buch legt den
verborgenen Gehalt der Legende oder des Mythos von Tristan dar und
zeugt von den vielfältigen Facetten der Leidenschaft. Das zweite Buch
gelangt zu den religiösen Ursprüngen des Mythos und die nachfolgenden
Bücher verfolgen dessen Wirkungen in der Mystik, in der Literatur, in
der Kriegskunst, in der Ehemoral. Das letzte Buch vollendet die
Beschreibung der Leidenschaft, denn wirklich kennt man nur die Dinge,
über die man hinausgelangt ist, oder wenigstens die, deren Grenzen man
hat berühren können, sei es auch ohne sie zu überschreiten.

„Denn
wenn es wahr ist, daß die Veränderungen des Herzens im Unbewußten sich
vorbereiten und wirken, so ist es nicht minder wahr, daß sie
tatsächlich erst zählen, wenn sie in Schrift, Plastik oder Bild
Ausdruck gefunden haben – so wie eine Liebe erst zählt, wenn das erste
Geständnis abgelegt ist.“

Das Hauptwerk Rougemonts ist eine
kulturkritische und kulturhistorische Synthese. Liebe und Tod, die
beiden zentralen Antipoden des Menschen sind darin das zentrale Thema,
denn es ist die „Leidenschaft der Liebe“, die uns bewegt. Es ist aber
auch diese Leidenschaft, die Leiden bedeutet, und worin wir letztlich
Sinn zu finden vermögen.

„Ich stütze mich auf folgenden Satz
von Heraklit, der, ob zitiert oder nicht, in all meinen Büchern
mitklingt: ‚Was im Widerspruch zueinander steht, wirkt zusammen, und
aus dem Kampf der Gegensätze geht die vollkommenste Harmonie hervor.‘“

Inhaltsangabe

Auswahl aus dem Inhalt:

Der Tristanmythos
Die Liebe zur Liebe
Die Liebe zum Tode
Die religiösen Ursprünge des Mythos
Eros oder das Begehren ohne Ende
Die höfische Liebe – Troubadoure und Katharer
Die arabischen Mystiker
Leidenschaft und Mystik
Die orthodoxen Mystiker und die Sprache der Leidenschaft
Der Mythos in der Literatur