Die Krise kommt, und sie trifft uns unvorbereitet

16,80

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Beschreibung


240 Seiten
Lexikonformat
zahlr. Abbildungen
ISBN-13: 978-389180-

Unser Alltag ist gut organisiert. Was ist, wenn der gewohnte Ablauf
plötzlich
gestört ist, wenn zentrale Strukturen zusammenbrechen? Was ist, wenn
zentrale lebenswichtige Strukturen wie Strom- oder Wasserwerke
ausfallen, die Versorgung mit Gas für die Heizung.
Nahrungsmittelknappheit– bis gestern nicht vorstellbar, heute in allen
Medien? Was tun bei bürgerkriegsähnlichen und/oder auch militärischen
Auseinandersetzungen? Was tun bei Unwettern? Wir sind bequem geworden,
verlassen uns auf das staatliche Netz, informieren uns über das
Internet und die Medien – was ist wenn diese ausfallen? Zunehmend ist
der Mensch in der modernen urbanen Welt isoliert, kennt häufig seinen
Nachbarn nur vom Sehen.
Der Gedanke der Selbstorganisation, dem zentralistischen Staatsgedanken
ein Greuel, wird in der immer deutlicher werdenden Schwäche der
staatlichen Strukturen wieder mehr in den Vordergrund rücken.

Warum dann ein Handbuch für den Notfall?
Weil wir auf den Ernstfall nicht mehr vorbereitet sind!

Langtext:

Ein verheerender Wirbelsturm hat in Birma gerade Zehntausende getötet,
und in China hat ein schweres Erdbeben ähnliche Opferzahlen gefordert.
Was geht uns das an, wird sich mancher fragen? Das ist doch weit weg.
Verdrängen wir da aber nicht die Erfahrungen der letzten Jahre? Leben
wir mit einem gefährlichen Kurzzeitgedächtnis?
Das Oderhochwasser mitten im Sommer; zunehmende schwerste und so noch
nicht dagewesene Unwetter mit Millionenschäden überall in Deutschland;
Warnungen der Stromkonzerne über die Gefahr langanhaltender Ausfälle
der Energieversorgung; die zunehmenden Warnungen der Wissenschaftler
vor Epidemien. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt in
einer aktuellen Stellungnahme, Schweinefleisch nur noch durchgegart zu
essen, da in allen untersuchten Proben antibiotikaresistente
Staphylokokken entdeckt worden sind. Eine Gefahr besteht angeblich
nicht, noch nicht!
Krise des Bankensystems, Lebensmittelkrise, Versorgungskrise,
Energiekrise – die Reihe läßt sich fortführen. Bezahlen wir jetzt die
Rechnung für die ›guten‹ Jahre? Und sind wir auf das, was da auf uns
zukommt, wirklich vorbereitet?
Unser Alltag ist gut organisiert, so scheint es zumindest. Wir
verlassen uns darauf, wiegen uns in trügerischer Sicherheit. Was ist,
wenn der gewohnte Ablauf plötzlich gestört ist, wenn zentrale
Strukturen zusammenbrechen? Der mehrtägige Zusammenbruch der
Energiesysteme im Münsterland hat gezeigt, wie störanfällig unsere
Gesellschaft ist. Die Kühltruhen fielen aus, ebenso die Heizungen, der
Geldautomat, das Fernsehen. Und dabei war der Fall Münsterland nur ein
kleines, regional begrenztes Beispiel. Da funktionierten das staatliche
und das private Notfallsystem noch.
Wir sind bequem geworden, verlassen uns auf das staatliche Netz, eine
Gesellschaft mit ›Vollkasko-Mentalität‹. »Aus der
Präventionsgesellschaft ist die Reaktionsgemeinschaft geworden«,
schreibt der Katastrophenschutzexperte Dr. Horst Schöttler. Wir
informieren uns über das Internet und die Medien. Was ist, wenn diese
ausfallen? Die Frage wird verdrängt – noch. Das simple Fehlen von
Batterien für das Kofferradio – so überhaupt vorhanden – schneidet
schon im Ernstfall von jeder Möglichkeit zur Informationsbeschaffung
ab. Die Bedrohung durch Naturgewalten wird heute von der Bevölkerung
wesentlich höher eingeschätzt als die Terrorgefahr, ganz weit
abgeschlagen hinten ist das Thema Krieg.
Unter Hinweis auf geänderte Bedrohungsszenarien hat das
Bundesinnenministerium über 2000 Zivilschutzbunker und Schutzräume
aufgegeben. Ist der Terror heute die einzige Bedrohung? Rußland
modernisiert gerade sein Atomwaffenarsenal und verlegt
Kurzstreckenwaffen an die polnische Grenze, die Abrüstungs- und
Kontrollverträge sind entweder gekündigt oder ausgesetzt, die USA
führen die 4. Generation moderner Kernwaffen ein und erhöhen ihre
Truppenstärke in Deutschland. Weltweit sind die Rüstungsausgaben auf
die Rekordhöhe von 900 Milliarden Euro gestiegen. Verschließen wir
unsere Augen vor den Problemen, wo wir doch spätestens beim Einkauf im
Supermarkt und beim Stopp an der Tankstelle einen leichten Druck in der
Magengegend verspüren? Blinken deswegen so viele nicht mehr im
Straßenverkehr, weil ihnen alles egal wird, insbesondere der hinter
ihnen? Der Ton wird rauher Frankreichs eitler Präsident Sarkozy drohte
unverhohlen dem Iran mit Kernwaffeneinsatz, die demokratische
Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton sprach im Mai 2008 von einem
»Auslöschen des Irans«. Die völkerrechtswidrige Abtrennung des Kosovo
von Serbien schafft einen neuen Brandherd in Europa. Deutschland im
Verein mit den USA spielt hier eine unselige Rolle, wie auch schon bei
der Zerschlagung Jugoslawiens.
Wir sollten uns angesichts der Politikeräußerungen und der
manipulierten und manipulierenden Medien nicht zu sicher fühlen. Wer
glaubte schon 1938 an einen Krieg, und plötzlich war er da?

Die Ruhe in unserem Land ist trügerisch, wir vermeiden jedoch, darüber
nachzudenken. Noch schlimmer, wir stehen einem – eigentlich jedem –
Krisenfall vollkommen unvorbereitet gegenüber. Die Vorstellung von
einer Krise rührt an unsere Urängste. Sie sind ein wichtiges auch
schützendes Regulativ menschlichen Denkens und Handelns, nehmen sie
überhand, blockieren und gefährden sie uns. Auf den Notfall, auf die
Krise vorbereitet zu sein hilft uns, mit diesen Ängsten umzugehen.
Indem wir die Gefahr ausblenden, gefährden wir uns, unsere Mitmenschen,
die Gemeinschaft.
Selbstorganisation statt Staatshilfe Zunehmend ist der Mensch in der
modernen urbanen Welt isoliert, kennt häufig seinen Nachbarn nur vom
Sehen. Der Gedanke der Selbstorganisation, dem zentralistischen Staat
eher Bedrohung denn Hilfe, wird in der immer deutlicher werdenden
Schwäche der staatlichen Strukturen mehr in den Vordergrund rücken
müssen. In vielen Bereichen entläßt sich der Staat bereits heimlich aus
der Verantwortung. Viele von uns bemerken es gerade an ihrer Geldbörse,
spätestens bei der behördlichen Aufforderung, für Großmutters
Versorgung nun endlich sämtliche Vermögensverhältnisse zu offenbaren.
Für die ältere Generation war und ist die Vorsorge für den Krisenfall
noch eine Selbstverständlichkeit. Eine 80jährige Nachbarin sagte vor
ein paar Tagen: »Ich habe immer für mindestens 14 Tage Vorrat im
Keller.« Eine kluge Frau – sie hat Not noch erlebt.

Aber sind auch die jüngeren Generationen darauf vorbereitet? Wissen
sie, wie viel Lebensmittel eine vierköpfige Familie in 14 Tagen
braucht? »Ich gehe nicht mehr in den Wald wegen der Zecken.« Diesen
Satz hörte ich im April, dabei kann man gerade in diesem Monat Bärlauch
sammeln, dessen schmackhaftes und vitaminreiches Blatt eine gute
Nahrungsergänzung ist. Richtig konserviert, hält er sich mindestens ein
Jahr. Statt dessen kauft man die Vitamine im Schlecker-Markt, eilt zum
Arzt oder ruft bei jeder Kleinigkeit die Polizei. Doch was ist, wenn
dies nicht geht? Beide sind heute schon unterbezahlt und lustlos und
ersticken im Bürokratiemüll der Behörden.

Aber was ist, wenn einmal geschulte Spezialisten zuschlagen und nicht
verblendete Bastler, religiöse Irrläufer? Was ist, wenn zentrale
lebenswichtige Strukturen wie Wasserwerke ausfallen, die Versorgung mit
Gas für die Heizung oder die so gewohnte und bequeme Versorgung im
Supermarkt? Unsere hochtechnisierten Abläufe sind äußerst anfällig, ein
Angriff an wenigen zentralen Punkten kann das ganze Land lahmlegen.
Denken wir das Krisenszenario ruhig weiter.

Was tun bei heute vielleicht noch nicht vorstellbaren
bürgerkriegsähnlichen und/oder auch militärischen Auseinandersetzungen?
Wir wollen eigentlich nicht so weit denken, vorstellbar ist es leider
doch. Es gibt seriöse Stimmen, die derartige Szenarien für möglich
halten. Das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter der
damaligen Ministerin Künast empfahl einen Notfallvorrat von mindestens
14 Tagen anzulegen. Kaum war die Meldung draußen, so wurde sie schon
als Panikmache kritisiert und verschwand am nächsten Tag. Doch
Notstandsgesetze und Notfallvorrat, nachdem man sich viele Jahre nicht
darum gekümmert hat? Gab es einen Grund, oder war es nur
vorausschauende Politik? Private Vorratshaltung ist heute für viele ein
Fremdwort. Nicht auszuschließen sind jedoch Krisensituationen, die zu
einer Verknappung von Lebensmitteln führen können.

Hier will das in Kürze erscheinende Handbuch ›Die Krise kommt‹ von
Michael Winckler ansetzen, ein praktischer Ratgeber und Helfer für den
Alltag und den Fall X. Bis Hilfe eintrifft, vergeht häufig Zeit –
wertvolle Zeit, in der es auf Minuten ankommen kann. Sie können für das
Leben von Menschen oder den Erhalt von Sachwerten entscheidend sein.
Dieser Fall reicht vom Chemie­unfall bis hin zur schweren
Naturkatastrophe mit wochenlangem Ausfall des gewohnten
Sicherheitsnetzes; vom simplen Hausunfall, für den die Hausapotheke
unserer Großmutter noch ausreichte, über Lebensmittelbevorratung und
Konservierung, bis hin zu elementaren Regeln für das Verhalten in der
Natur. Es geht hierbei nicht um Selbsterfahrung und Überleben in der
Wildnis. Was wir, was jeder haben sollte, ist ein Handbuch für den
Problemfall, übersichtlich, sachlich, ohne überflüssige Informationen.
Ein praktischer Helfer, ein Handbuch für den kleinen, aber auch den
möglichen großen Ernstfall. Die Krise unserer Gesellschaft in einer
fragilen Natur ist unübersehbar und steht als Aufforderung zu
vorbeugenden, verantwortlichem und gemeinsamen Handeln. Auf einen so
umfassenden Ratgeber kann und darf niemand verzichten. Ein solcher kann
im enstcheidenden Augenblick helfen und Leben retten.