Die Katholische Kirche und der Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich. Zur Berichtigung einiger Geschichtsfälschungen

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Beschreibung

Otto Rudolf Braun: Die Katholische Kirche und der Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich. Zur Berichtigung einiger Geschichtsfälschungen.

kart., 47 Seiten, Hohe Warte

Braun, Otto Rudolf
Jahrgang 1931. Wien.
Otto R. Braun war ehemals Mitglied und Aktivist bei Norbert Burgers NDP, Autor in der Bauernschaft des Otto Ernst Remer, in der neuheidnischen Zeitschrift Pen Tuisko und langjähriger Mitarbeiter des rechtsextremistischen Pamphlets Der Scheinwerfer, herausgegeben von Eberhard Hefendehl. Hefendehl ist zugleich Inhaber der Odal-Druckerei, in der u.a. auch die Nachrichten der HNG gedruckt werden.[1]

Wegen Mordes an seiner Frau wird Braun zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Während seiner Haftzeit versucht er sich in dem literarischen Genre der Knastliteratur zu etablieren.

Im Februar 1996 kommt es im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Briefbombenattentaten in Österreich zu einer Hausdurchsuchung bei Eberhard Hefendehl. Die Durchsuchung galt jedoch nicht ihm, sondern seinem ständigen Gast und Mitarbeiter Otto Rudolf Braun, der sich nach den Erkenntnissen des Coburger Amtsgerichts zu der Zeit regelmäßig in dessen Anwesen aufhielt.[2]

Der österreichische Rechtsextremist ist der Verfasser mehrerer verschwörungstheoretischer Publikationen. Er bewegt sich dabei zwischen Neuheidentum und Revisionismus und einer völkisch-deutschgläubigen Religion, die auch konstitutiv für das Dritte Reich war (wie die Thule-Gesellschaft, Artamanen, Himmler, Heß, Wirth, Darré, auch der Kommandant von Auschwitz Rudolf Höß etc). „Väterlicher Freund“ von Braun war nach dessen Bekunden der zwischenzeitlich verstorbene Oberstleutnant a.D. Anton Sauer, der dem Freikorps Roßbach, der Organisation Consul und der Thule-Gesellschaft angehörte.[3]

1979 erschien sein Buch ‚Germanische Götter, christliche Heilige. Über den Kampf der Christen gegen das germanische Heidentum‘, 1980 ‚Die katholische Kirche und der Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich. Zur Berichtigung einiger Geschichtsfälschungen‘, 1981 sein ‚Heidnisches Bekenntnis‘ (2. Auflage, ursprünglicher Titel ‚Deutscher Glaube‘), 1987 schließlich ‚Hinter den Kulissen des Dritten Reiches. Geheime Gesellschaften machen Weltpolitik ‚.

Als „Ludendorffer“ verlegt er seine Bücher vornehmlich im Verlag Hohe Warte in Pähl. Die Anhänger der Mathilde Ludendorff sind in dem Bund für Gotterkenntnis (BfG) organisiert. Dabei handelt es sich um eine rassistisch-esoterische Sekte mit betont antisemitischen, aber auch antichristlichen Inhalten. Der ‚Bund für Gotterkenntnis‘ wird mehrfach in den Bundesverfassungsschutzberichten erwähnt.

In Brauns Buch ‚Hinter den Kulissen des Dritten Reiches‘, erschienen im Raymond Martin Verlag, Markt Erlbach, wimmelt es nur so vor ‚jüdisch-freimaurerisch-bolschewistischen‘ Verschwörern, deren ganzes Trachten ausschließlich darauf aus war, das Deutsche Reich zu unterminieren und dadurch den ‚eigentlichen Drahtziehern der Weltkatastrophe‘ (S.113) zu Geld und Macht zu verhelfen. Diese Hintermänner und Drahtzieher sind grundsätzlich jüdischer Abstammung – selbst Kurt Eisner muß als ‚galizischer Jude namens Kosmanowski‘ herhalten (S.39). Nach Braun hätten die Juden den Holocaust selbst gemeinsam mit den Freimaurern initiiert und finanziert, zudem seien sie als Sieger aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen, da sie nun den Aufbau des Staates Israel finanzieren konnten. Braun beruft sich dabei beispielsweise auf den Warburg-Bericht (S.89ff), einer Fälschung, nach der die ‚jüdische Hochfinanz‘ Amerikas Hitler unterstützt hätte und die aus dem Umfeld der Ludendorffer und sonstiger Anhänger antisemitischer Verschwörungstheorien stammt. Zudem füllt Braun unter dem Vorwand, Originaldokumente zu zitieren, sein Werk seitenweise mit unkommentierten Sätzen wie „Das Wesen der Juden ist starr und unwandelbar, die Juden können nicht aus ihrer Haut heraus, von jeher haben sie die Wirtsvölker, die ihnen vertrauten, ausgesogen, bis die Wirtsvölker verschwanden. (…) Demokratie ist jüdisch, alle Revolution der Demokratie ist jüdisch“ (S.31). Das Buch wird u.a. auch vom rechts-esoterischen Osiris-Versand vertrieben.

Ein Kapitel aus dem Buch „Kleine Geschichte unserer Feiertage und Jahresfeste“ (Hohe Warte, 1979) erscheint im August 1992 in der Zeitschrift Synergon der „neu“rechten Synergies Européennes in französischer Übersetzung.

Monika Kirschner
Margret Chatwin

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