Die indogermanische Frage archäologisch beantwortet

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Artikelnummer: Schmitt, Parzival Kategorie:

Beschreibung

Gustaf Kossinna: Die Indogermanenfrage archäologisch beantwortet

Wegweisende Schrift zur Herkunftsfrage der Indogermanen:

„Die übereilten Folgerungen der Sprachforschung auf dem Gebiete der
Urgeschichte der Indogermanen, unter denen diejenige von dem asiatischen
Ursprünge dieser Völkergruppe eine der schlimmsten war, wurden im Laufe
des letzten Vierteljahrhunderts von dieser Wissenschaft selbst infolge
eigener Kritik ihrer methodischen Fehler mehr und mehr als unhaltbar
aufgegeben, nachdem gleichzeitig die Anthropologie unbekümmert um die
Gedankengänge der Sprachforschung den europäischen Ursprung des
indogermanischen Typus nachdrücklich behauptet hatte. Ja man kann jetzt
wohl sagen, es gibt keinen irgendwie namhaften Gelehrten mehr – außer
merkwürdigerweise dem genialen Chronologen Montelius -, der noch der
orientalischen Theorie huldigte oder wenigstens sie öffentlich zu
verteidigen wagte.

Eine kleine Gruppe von Anthropologen begnügte sich nicht mit dem
Widerspruch gegen die asiatischen Neigungen unserer gesamten früheren
Kulturwissenschaft, sondern stellte ein neues Dogma auf, indem sie den
skandinavischen Ursprung der Indogermanen behauptete (Penka, Wilser,
Ammon). Leider wurde diese Theorie, die ja in dem unzweifelhaft
nordischen Ursprung der indogermanischen hellen Komplexion selbst für
den Laien oder gerade für diesen etwas ungemein Einleuchtendes hat,
durch den ungeheuerlichen Dilettantismus der ihr angehängten angeblichen
Beweise auf sprachlichem, geschichtlichem und archäologischem Gebiete
diskreditiert, und die verfehlte enge Beschränkung auf Skandinavien
raubte ihr vollends auf Jahrzehnte hinaus alles wissenschaftliche
Ansehen. Meiner Überzeugung nach steckt aber ein berechtigter Kern in
dieser neuen Theorie, wenn wir uns auch nicht an Skandinavien klammern
dürfen, sondern auch Mittel- und Westeuropa nördlich der Alpen der
Bildung der weißen Rasse freigeben.“
72 Seiten, zahlreiche Abbildungen, –
Nachdruck von 1902 (moderne Antiqua-Schrift) – neu !