Des Zeichners Geheimnis: Mysteriöse Vorkommnisse in der Sowjetunion (Roman)

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Beschreibung

Rolf Meisinger

Des Zeichners Geheimnis (Roman)

ISBN 3-935910-40-2, Din A5, Paperback, 289 Seiten
11 s/w-Zeichnungen 

In
dem vorliegenden Buch berichtet Rolf Meisinger über seine ersten
Schritte als Soldat und über seine Einsätze in einer Spezialeinheit mit
der Aufgabe, mysteriösen Ereignissen auf den Grund zu gehen.

Es
sind fast unglaubliche, aber wahre Geschichten. So wurde die Einheit in
die Wüstenregion Usturt (zwischen Usbekistan und Kasachstan) entsandt,
um einen Zwischenfall mit Todesfolge in einer Gruppe von Geologen zu
untersuchen. Diese Gegend gilt als eine der lebensfeindlichsten
Regionen der Welt. Dabei stießen sie auf eine fremdartige Tierart, die
bis dato völlig unbekannt war. Die Tiere waren den Eindringlingen
logischerweise nicht besonders wohl gesonnen, daher war es ein hartes
Stück Arbeit, um dort lebend heraus zu kommen.

Ein
anderes Mal ging es in die tiefe Provinz des Altaigebirges. Dort war
ein angesehener Partei-Funktionär mit einem Nervenzusammenbruch ins
Krankenhaus eingeliefert worden. Am nächsten Tag landete dort mit
derselben Diagnose auch seine Sekretärin. Der Grund dafür sollte
angeblich in einer Lenin-Büste liegen. Diese Büste sollte dann zur
weiteren Untersuchungen ins Labor gebracht werden. Auf dem Rückweg
sorgte eine große Menge negativer Energie für eine ernsthaftere
Betrachtung des Fundes. Ein zufällig zu dem Trupp gestoßenes Medium
machte eine höchstwahrscheinlich einmalige Seance auf Rädern möglich.

Der
nächste Einsatz führte nach Samarkand. Dort sollten sie die
Zusammenhänge zwischen der Öffnung der Grabstätte von Timur-Leng am
19.06.1941 und dem Angriff des faschistischen Deutschland auf die
Sowjetunion am 21.06.1941 untersuchen. Es gab angeblich einen Fluch,
der denjenigen, die das Grab von Tamerlan öffnen, Krieg, Zerstörung und
viele Tote verheißen sollte. Was im Falle der Sowjetunion 20 Mio.
Menschenleben bedeutete. Nun fand man in Armenien die Grabstätte eines
armenischen Königs, die mit einem ähnlichen Fluch belegt worden war.
Doch bevor das Grab in Armenien geöffnet werden sollte, wollten die
Vorgesetzten im Kreml auf Nummer sicher gehen. Bei der Untersuchung
fanden sie aber eine andere, nicht besonders mysteriöse Art von
„Fluch“, die immer noch weitere und weitere Menschenleben forderte.

Rezension von Stefan Haag

Soldaten haben im Normalfall eher den Ruf, für direkte
und unmissverständliche Aktionen einsetzbar zu sein. Sehr selten werden
herkömmliche Soldaten für Geheimoperationen herangezogen. Aber noch
viel seltener werden sie Mitglieder von geheimen Truppen, die sich dann
auch noch geheimnisvollen Vorkommnissen widmen. Etwas, was Rolf
Meisinger in seinem Roman „Des Zeichners Geheimnis“ widerfährt.

Der gebürtige Wolgadeutsche Rolf Meisinger wird in
die sowjetische Armee einberufen und soll sofort an die afghanische
Front geschickt werden. Bevor dies allerdings passiert und tragisch
endet, wird ein Offizier auf seine speziellen Talente aufmerksam.
Gebildet, belesen und mit einem großen Talent als Zeichner und Maler
ausgestattet, sowie der Fähigkeit ungewöhnlich zu denken wird Rolf
sofort in Major Galkins Truppe aufgenommen, die sich der Aufklärung
unerklärlicher Phänomene verschrieben hat.

Von diesem Moment an reist er mit seinen Kameraden von einem
entlegenen Fleck der Sowjetunion zum nächsten. Dabei begegnet er den
seltsamsten Vorfällen, Erscheinungen, Personen und Mythen – die sogar
er früher entschieden als Aberglaube abgetan hätte. Unter anderem
bekommt er es mit lebenden Toten, einer offensichtlich besessenen
Lenin-Büste, zerstörerischen Sandrochen, dem Fluch eines Grabes, sowie
einem unbekannten Flugobjekt zu tun – kurz, einem UFO.

Oft bleiben die tatsächlichen Ereignisse mysteriös und können
nicht vollständig aufgeklärt werden. Teilweise kann aber festgestellt
werden, was wirklich geschehen ist und nicht immer hat die Erklärung
etwas mit übernatürlichen Kräften zu tun. Teilweise gelingt es Rolf
aber nur mit Glück, heil aus verschiedenen Situationen zu kommen.

Ambitioniert erzählt Rolf Meisinger seine – laut
eigener Aussage – fast unglaublichen aber dennoch wahren Geschichten.
Im Gegensatz zu dem gemeinsam mit seiner Frau verfassten und im
Frieling Verlag erschienenen Erstlingswerk „Grusel auf dem Dach der
Welt“ hat er diesmal die Ich-Form als Erzählperspektive gewählt, was
dem Lesefluss gut tut und die Handlung weit glaubwürdiger erscheinen
lässt. Einige Wermutstropfen gibt es allerdings. So werden teilweise
umgangssprachliche Redewendungen verwendet, die man vielleicht besser
hätte wählen (oder anders übersetzen)können.

Auch könnte der eine oder andere Leser bemängeln, dass Rolf
Meisinger eine Vorliebe für Rückblenden besitzt, die teilweise an
Stellen eingebracht werden, an denen sie nicht unbedingt notwendig
sind.

Dennoch ist „Des Zeichners Geheimnis“ eine gut
gelungene Mischung aus Abenteuerroman und phantastischer Erzählung mit
leichten Ausflügen ins Gruselgenre. Mehrfach gelingt es dem Autor, dass
auch hartgesottenen Lesern zumindest ein kalter Schauer über den Rücken
läuft. Dies lässt hoffen, dass er sich auch in Zukunft weiter auf
diesem Gebiet betätigt und vielleicht sich des Verständnisses wegen
lektoratstechnisch eher am Hochdeutschen orientiert. Für seinen erst
zweiten Roman ist „Des Zeichners Geheimnis“ durchaus erfrischend und
behandelt die ehemalige Sowjetunion thematisch und
darstellungstechnisch aus einem sehr unüblichen Blickwinkel. Gut so!