Der Herr ist kein Hirte: Wie Religion die Welt vergiftet

17,95

Artikelnummer: Blessing Kategorie:

Beschreibung

  • Broschiert: 352 Seiten
  • Verlag: Blessing (1. Oktober 2007)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3896673556
  • ISBN-13: 978-3896673558

Kurzbeschreibung
Die Antwort auf Henryk M. Broder, Bernhard Bueb, Peter Hahne u.a.

Welche Rolle darf Religion heutzutage spielen? Keine – wenn es nach
Christopher Hitchens geht. Schon gar keine Sonderrolle, dazu ist unsere
Welt zu klein geworden. In seiner Streitschrift legt er eloquent und
provokant dar, dass die Rückkehr zum Glauben – ob als archaische
Staatsdoktrin oder vermeintlich modernes Sinnstiftungsangebot für den
Privatgebrauch – in eine gefährliche Sackgasse führt.

Eine
gute Welt, so empfand es Bertrand Russell 1927 in seinem grundlegenden
Vortrag »Warum ich kein Christ bin«, brauche keine Fesselung der freien
Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern
gesprochen wurden. Sie brauche einen furchtlosen Ausblick auf die
Zukunft. Achtzig Jahre später hat sich Christopher Hitchens in der Welt
umgesehen. Sein Bericht: Nach wie vor lehren die Religionen auf allen
Erdteilen das Fürchten, stehen als Quell von Intoleranz, Sexismus,
Siechtum, Gewalt und körperlichem wie seelischem Missbrauch einem
menschenwürdigen Zusammenleben im Wege. Und selten stand die Zukunft so
in ihrem Bann wie jetzt. Mit seinem polemischen Rundumschlag beleuchtet
Hitchens Entstehung, Verbreitung und Wirkung diverser
Glaubensgemeinschaften – von Cargo-Kult bis Christenheit – und macht
deutlich, wie stark und unheilvoll ihr Einfluss auf Politik und
Gesellschaft gerade heute ist. Der bissigste Beitrag des Jahres zum
Sachbuch-Thema Religion.

Klappentext
"Einer der brillantesten Journalisten unserer Zeit!"
The Observer

"Berühmt und berüchtigt. Hitchens ist ein glänzender Provokateur, er schreibt wie die Axt im Walde."
Die ZEIT

Kompromisslose Polemik von »einem der brillantesten Journalisten unserer Zeit«.
THE OBSERVER

Hitchens, Dawkins, Dennett, Harris: Vier gegen Gottes Wahnsinn,

28. September 2007

In den USA hat es Christopher Hitchens Buch mit dem provozierenden
Titel "God is not Great – How Religion poisons everything" (Deutsch:
"Der Herr ist kein Hirte") bis auf Platz 2 der Amazon-Bestsellerliste
geschafft. Im angeschlossenen Diskussionsforum zeigt sich, warum die
Amerikaner zur Zeit ein in sich gespaltenes Volk sind. Da wird Hitchens
einerseits wegen seiner ketzerischen Ideen verdammt und dazu
aufgefordert, seine Äußerungen zurückzunehmen, um seine Seele vor der
ewigen Verdammnis zu bewahren. Andererseits wird er für seinen Mut
gelobt, endlich einmal die Wurzel allen Übels klar und deutlich zu
benennen: Der durch Vernunft nicht zu rechtfertigende Glaube an einen
Gott oder mehrere Götter.

"We atheists do not require any priests, or any hierarchy above
them, to police our doctrines […] To us no spot on earth is or could
be "holier" than another: to the ostentatious absurdity of the
pilgrimage, or the plain horror of killing civilians in the name of
some sacred wall or cave or shrine or rock, we can counterpose a
leisurely or urgent walk from one side if the liberary or the gallery
to another, or to lunch with an agreeable friend in pursuit of truth
and beauty" (6).

"God is not Great" ist einerseits eine kompromisslose Abrechnungen
mit allen Religionen (auch den polytheistischen), die trotz des Leides,
welches sie seit Jahrtausenden der Menschheit zufügen, immer noch
gesellschaftlich anerkannt und respektiert werden. Dazu analysiert
Hitchens die durch und durch weltliche Entstehungsgeschichte der
monotheistischen Buchreligionen und die machtpolitischen Motive der
Verfasser. Auch den Einwand, dass Religionen die Menschen mit
moralischen Kategorien versorgen und somit zu einem besseren Handeln
anleiten, lässt der Autor nicht gelten. Im Kapitel "Does religion make
people behave better" (173-193) legt Hitchens überzeugend dar, dass
diese Behauptung nicht nur falsch, sondern in vielen Fällen genau das
Gegenteil der Fall ist. Allen Religionen ist gemeinsam, dass sie
Außenstehenden, also "Ungläubigen", mit Folter und Tod drohen, um die
Stabilität und Identität der eigenen Gruppe zu stärken. Ein nur kurzer
Blick auf Bibel und Koran bestätigt dies. Auch wenn viele der
Gewaltexesse ursprünglich vielleicht nur metaphorisch gemeint waren,
spielt das heute keine Rolle mehr, da vor allem der Islam einen blinden
und nahezu nekrophilen Glauben an die toten Buchstaben des Korans
vorschreibt und auf jede Kritik mit einem penetranten Beleidigtsein
(oder Mordanschlägen) reagiert.

Ist Hitchens objektiv? Ganz bestimmt nicht, aber das fällt bei
dieser Thematik auch schwer. Kapitelüberschriften wie "Religion as an
Original Sin" oder "Is religion child abuse?" sprechen eine deutliche
Sprache. Doch trotz aller Polemik hat Hitchens Darstellung Hand und Fuß
und ist sehr gut zu lesen. Überzeugend und mit Feuereifer wirbt er für
einen sekulären Humanismus und eine Welt, in der die Einsichten von
Shakespeare, Milton und Dostojewski die von Bibel und Koran ablösen.

Aus drei mach vier! Nachdem im vergangenen Jahr die "new atheists"
unter Führung von Richard Dawkins ("The God Delusion" Deutsch: "Der
Gotteswahn"), Daniel Dennett ("Breaking the Spell") sowie Sam Harris
("The End of Faith") der Religion den Krieg erklärt haben, reiht sich
nun auch Hitchens in diesen Kreis ein. Und eines ist klar: Die Welt
braucht diese neue Aufklärung! Nahezu alle Kriege auf der Welt haben
auch eine religiöse Komponente oder werden religiös gerechtfertigt. Es
wäre zum Wohle Aller, wenn diese gefährliche Waffe entschärft werden
könnte.

 Brilliante Analyse der Schattenseiten der Religionen,

28. September 2007
Von  Niklas Morgan "History Reader" (Berlin, Germany) 

Christopher Hitchens folgt mit diesem Buch dem derzeit populären Outing
der Agnostiker/Atheisten/Humanisten, und haut in dieselbe Kerbe wie
Richard Dawkins, Sam Harris, Daniel Dennett (in USA) sowie Michael
Schmidt-Salomon, Franz Buggle und Hans Albert in Deutschland. Im
Gegensatz zu manchen anderen vermeidet er jedoch die
theologisch/philosophische Debatte um die Existenz Gottes und
konzentriert sich stattdessen auf die im Namen der Religionen oder von
religiösen Menschen ausgeübten Untaten. Auch hier kann man den Inhalt
mit dem alten Spruch zusammenfassen: Es gibt auf der Welt gute
Menschen, die Gutes tun, und böse Menschen die Böses tun, aber nur
durch Religion bekommt man eigentlich gute Menschen dazu, Böses zu tun.

Im Falle des Christentums wissen wir das eigentlich schon lange
(zumindest in Deutschland) durch das Lebenswerk von Karlheinz Deschner.
Christopher Hitchens ist jedoch in den USA lebender Engländer, und dort
scheint diese Erkenntis erst in den letzten Jahren Anhänger gefunden zu
haben.

Er bleibt jedoch nicht bei einer Religion hängen, sondern zeigt
auch im Kapitel über den Islam (die Weitergabe von Gottes Wort durch
einen Engel an einen analphabetischen Kaufmann in der Wüste), die
überall auf der Welt existierenden Schattenseiten dieser Religion auf.
Ein weiteres Kapitel ist den östlichen Religionen gewidment, die er
ebenso als ungeeignet für ein ethisches Verhalten entlarvt (Konflikt
zwischen Hindus, Moslems und Buddhisten in Indien bzw Sri Lanka, Rolle
des Buddhismus bei Japans Imperialistischer Politik im letzen
Jahrhundert). Spätestens hier bringt er Facetten, die bei den anderen
derzeit populären Religionskritikern fehlen.

Das Buch ist flüssig zu lesen, und die Argumentationsweise ist
weniger polemisch als bei Dawkins oder Harris. Dennoch wird das Buch
dem dogmatisch Gläubigen jeglicher Religion die Zornesröte ins Gesicht
treiben, denn der Autor spricht schonungslos aus, was viele
weichgespülte Pseudokritiker zu relativieren suchen und euphemistisch
umschreiben: Alle Religionen disqualifizieren sich als ethische
Grundlage für ein vernünfitiges Zusammenleben in der heutigen Zeit.
Auch wenn in der Bibel oder dem Koran auch "Gutes" zu finden sein mag
(was immer exemplarisch herausgepickt wird), so steht darin so viel
menschenverachtender Unsinn, dass man diese für nomadisierenden
Hirtenvölker der Eisenzeit geschriebenen Stammesregeln einfacht nicht
als Richtschnur seines heutigen Handelns nehmen kann.