Der Blinde von Sevilla

9,95

Kategorie:

Beschreibung

  • Taschenbuch: 575 Seiten
  • Verlag: Goldmann (Juli 2002)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 344245218X
  • ISBN-13: 978-3442452187

 Kurzbeschreibung

Spannungsreicher, messerscharfer Nervenkitzel

Während man in Sevilla die Semana Santa feiert, ist Inspektor Javier
Falcón mit einem äußerst grausamen Mordfall beschäftigt. Ein
Restaurantbesitzer wird tot aufgefunden – an einen Stuhl gefesselt und
gestorben an den Verletzungen, die er sich zufügte, als sein Mörder ihn
zwang, ein Video anzuschauen. Was so unvorstellbar Schreckliches hat
das Opfer gesehen? Bei den Nachforschungen entdeckt Falcón nicht nur,
dass sein verstorbener Vater in den Fall verwickelt ist, sondern dass
er selbst bald das nächste Mordopfer werden könnte. Kann ihm da noch
der Blinde helfen, der ihm mit angeblich prophetischer Gabe zur Seite
steht …?

Klappentext
"Robert Wilsons ‚Der Blinde
von Sevilla‘ ist einer der spannendsten und tiefgründigsten,
komplexesten und ästhetisch reflektiertesten Kriminalromane, der in den
letzten Jahren erschienen ist."
Tobias, Gohlis, SWR

"Wilson
fesselt seine Leser, indem es ihm in ‚Der Blinde von Sevilla‘ gelingt,
von Anfang an eine schier unerträgliche Spannung aufrechtzuerhalten."
Booklist

"’Der
Blinde von Sevilla‘ betört durch komplexe Konstruktion und einen
geschichtsgesättigten, zu Nachdenklichkeit anregenden Plot: Wie wird
Schuld getilgt?"
Die Zeit


DIE UNENDLICHE TIEFE DER SCHULD, 12. März 2007
Von  olschewski-bi
(TOP 1000 REVIEWER)
  

Dieser Roman von ROBERT WILSON ist ein absolutes Meisterwerk und stellt
meines Erachtens seinen preisgekrönten Roman "TOD IN LISSABON" in den
Schatten. 5 Sterne reichen hierfür eigentlich nicht aus.

DIE STORY:

JAVIER FALCÓN ist Chefinspektor der spanischen Polizei in Sevilla.
Er gehört zum Morddezernat und hat in seiner Laufbahn in Madrid und
Barcelona schon viel erlebt. Doch was er in Sevilla während der "SEMANA
SANTA" (der seit HEMMINGWAY bekannten "FIESTA") erlebt, ist kaum zu
überbieten. Er muß sich mit einem äußerst grausamen Mordfall befassen,
bei dem der Täter offensichtlich sein Opfer – an einen Stuhl gefesselt
– dazu gezwungen hat, Dinge – auf Video – anzusehen, die dieses partout
nicht sehen wollte, weshalb dem Opfer rigoros die Augenlider
abgeschnitten wurden. Das Gesehene muß bei dem Opfer ein derartiges
Grauen hervorgerufen haben, dass dieses sich – durch sein Winden auf
dem Stuhl – "selbst umgebracht hat". Keine Anhaltspunkte, die auf den
Mörder und vor allem sein perfides Motiv schließen lassen. Nachdem
weitere Opfer folgen und der Täter mit der Polizei in Kommunikation
tritt, verdichtet sich für JAVIER, dass dies alles auch mit seiner
Vergangenheit und insbesondere auch mit der Geschichte seines vor zwei
Jahren verstorbenen Vaters, der ein berühmter Maler war, zu tun hat. Am
Ende sieht JAVIER sich selbst mit seiner "Wahrheit" konfrontiert…

FAZIT:

Brilliant! Wer auf Action und einem klassischen "Who-Done-It"
steht, sollte die Finger von diesem Buch lassen! Das Thema des Buches
ist die Vater-Sohn-Beziehung und Schuld und Sühne. Wilson ist es
gelungen in dem Plot und den Metaphern eines Kriminlaromans eine
psychologisch sehr tiefgreifende Geschichte zu erzählen, in der es um
Liebe, Schuld und Sühne sowie um die tiefen Abgründe, die sich hinter
einer jeden Seele verbergen können, geht. Das Grauen liegt hier nicht
im plakativen oder horroresken Äußeren sondern in der persönlichen
Schuld, die sich jedes der Mordopfer im Laufe seines Lebens selbst
auferlegt hat.

Also: absolut lesenswert – viel Spaß dabei!

 


Bemerkenswert anders, 8. September 2006
Von  Lavender (Hessen, Deutschland)

Endlich mal wieder ein guter Thriller!

Viel zu lange hat das Buch bei mir rumgelegen. Hätte ich es mir doch nur früher gegriffen.

Es ist spannend, wenn auch nicht nervenzerfetzend, aber subtil und
neugierig machend. Es ist gut aufgebaut, gut geschrieben, fesselnd,
erschreckend und überraschend.

Man erlebt, wie die Welt des Protagonisten langsam zerfällt und er
versteht nicht, wieso. Zum Ende lösen sich alle Rätsel auf, alles ist
anders als man dachte, und viel schlimmer ist es auch noch.

Ich bin wirklich hart im nehmen bei Thrillern. Manchmal wundere ich
mich, wenn wieder über einen Krimi, den ich auch kenne, gesagt wird, er
wäre nichts für schwache Nerven und ich mal wieder überlege, was denn
das ganz schlimme in dem Buch gewesen sein soll.
Aber bei diesem Buch hab ich schon gleich beim ersten Toten
schlucken müssen. Irgendwie fand ich diese subtile Grausamkeit viel
schlimmer, als alles, was ich bisher gelesen habe. Überhaupt finde ich
die ganze Geschichte ziemlich erschreckend und furchtbar.

Ein wenig gestört haben mich nur die vielen spanischen Worte.
Speisen, Getränke, Gebäude werden, warum auch immer, im spanischen
Original belassen. Und in Sevilla kann ich jetzt wahrscheinlich ohne
Stadtplan spazieren gehen.
Aber das sind nur Marginalien. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen!