Das Reich im Kreuzfeuer der Weltmächte: Stationen der Einkreisung Deutschlands

9,90

Artikelnummer: Grabert Kategorie:

Beschreibung

Naumann, Andreas
Das Reich im Kreuzfeuer der Weltmächte

Stationen der Einkreisung Deutschlands

440 Seiten
138 Abbildungen
Ganzleinen
ISBN 3-87847-222-6SONDERPREIS!

Kurztext:

Naumann untersucht die Einkreisung Deutschlands nach dem Abgang Bismarcks bis 1939. Unter anderem hervorragende Analysen vom Wirken Tirpitz‘, Ludendorffs, Greys, Churchills und Stalins.

Langtext:

Die Attitüde der Selbstbezichtigung hat die Deutschen dafür blind gemacht, daß nicht Berlin die wirkliche Schaltzentrale der Macht gewesen ist. Die ausschlaggebenden Staatsmänner saßen nicht in Berlin, sondern in London, Paris und Washington, Seemächten also, die vier Fünftel der Welt und ihrer Güter beherrschten und unter sich aufteilten. Dort spielte sich ab, wovon Berlin nur zu träumen vermochte: Weltpolitik. Unter den Linden, dem vermeintlichen Mittelpunkt Europas, kreuzten sich ihre Fäden bloß. Und zwar im Hinblick auf Moskau und seine Doppelrolle als Land- und Seemacht und Anlieger zweier Ozeane. Wiederholt verbanden sie sich im 20. Jahrhunderts zu einem Netzwerk des Unheils, dem das Reich trotz aller Anfangserfolge unterliegen mußte. Denn Landmächte bleiben nach dem Gesetz des Krieges ihren seemächtigen Gegnern, deren Blockaden und Invasionen, hilflos ausgesetzt. Ebenso spannend wie überzeugend vermag Naumann darzustellen, wie eine jüngere Historikergeneration allmählich zu begreifen beginnt, wo die Wurzeln beider Katastrophen liegen, in die unser Europa hineingeraten ist, wie die Rollen verteilt waren und daß Schuld und Verantwortung dafür keineswegs nur einer Seite anzulasten sind.

Klappentext:

In seiner Studie »Freispruch für die Deutsche Wehrmacht« hat Andreas Naumann eins meisterhaft dargelegt: In Wahrheit hat sich das heute so geschmähte deutsche Heer in Strategie und Kampfführung diszipliniert und völkerrechtskonform verhalten. Selbst als es längst auf verlorenem Posten stand.

Nun spannt der Autor den Bogen weiter und untersucht, wie die Welt gestrickt war, in der es zu den zwei Katastrophen des 20. Jahrhunderts hat kommen können, die Europa an den Rand des Abgrunds brachten. War es die alleinige Schuld der jeweiligen Reichsregierungen oder gab es in den anderen Hauptstädten Netzwerke von Sachzwängen, die den Weltbrand auslösten? War die Tirpitz-Flotte der Auslöser zum Ersten Weltkrieg? Wieso war England nicht zum Bündnis mit Wilhelm II. zu bewegen? Was war mit dem Schlieffenplan verkehrt? Und warum standen die Armeen von Zar Nikolaus II. plötzlich in Ostpreußen? Wieso mußte Paris in den dreißiger Jahren nochmals die Einkreisung des Reiches betreiben, die bereits 1914 zum Krieg geführt hatte? Und was trieb Warschau und Prag dazu, den nächsten Krieg zu riskieren? Warum riskierte Churchill lieber das Empire, statt mit Berlin seinen Frieden zu machen? Und was bezweckte Stalin, als er Hitler den Nichtsangriffspakt antrug, um ihn am 12. November durch Molotow zu bedrohen? War die Rote Armee auf den Krieg nicht vorbereitet, oder stand sie selbst zum Angriff bereit? Und welche Rolle spielte die Wehrmacht in Hitlers politischem Kalkül?

Es ist nicht mehr allein der deutsche Leser, der sich das fragt. Auch im enger zusammenwachsenden Europa will man es wissen. Die Wahrheit ist nämlich teilbar und besitzt ein Janusgesicht, das auf beide Seiten der Medaille blickt. Und was noch gestern wohlgehütetes Tabu war, enthüllt sich morgen schon als glatte Fehlanzeige. Denn Archive, selbst die Londons und Moskaus, können nicht ewig verschlossen bleiben. Dabei fällt auf, wie jüngere Zeithistoriker aller Länder, unbeeinflußt von nationalen Politikvorgaben, das Thema heute anpacken. Naumann, der selbst vorzügliche Analysen liefert, stützt sich bevorzugt auf ihr unvoreingenommenes Urteil. Das Ergebnis ist eine spannende Zusammenschau der vielfältigen Vorgänge innerhalb eines Zeitabschnittes, der Europa geprägt hat und uns noch lange nicht loslassen wird.

Dabei sind es vor allem Stichproben, die Naumann an Hand bekannter Tatsachen vornimmt, um – gestützt auf das Urteil geistesverwandter Historiker – die Zwänge und Zielsetzungen aufzuzeigen, denen die damaligen Großmächte unterlagen.

Über den Autor:

ANDREAS NAUMANN, Oberstleutnant a. D., geboren am 21. Juli 1928 in Frankfurt/M. 1944/45 Reichsarbeitsdienst und Eintritt in die Wehrmacht als Offiziersbewerber der Luftwaffe, 1945 französische Gefangenschaft und Flucht, 1948 journalistische Ausbildung. 1950 Studium der Volkswirtschaft und Jurisprudenz. 1956 Eintritt in die Bundeswehr. 1959 Einsatzpilot und Staffelchef in einem Jagdbombergeschwader. 1976 Referent für Flugbetrieb, Flugsicherung und Fluglärm im Bundesverteidigungsministerium. 1985 Pensionierung und Beratertätigkeit beim Bundesminister des Innern. Seit 1990 freier Schriftsteller und journalistische Tätigkeit.

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