Das Heilige Fest: Rituale des traditionellen germanischen Heidentums in heutiger Zeit

24,80

Nicht vorrätig

Artikelnummer: Daniel Junker Kategorie:

Beschreibung

Broschiert – Verlag Daniel Junker, Erscheinungsdatum: 12. Januar 2004,
ISBN: 3938432004, 272 Seiten

Kurzbeschreibung
Traditionelles germanisches Heidentum ist auch in heutiger Zeit – wie in den Tagen der alten Germanen und Wikinger – kein theoretischer Glaube, sondern eine Religion ritueller Praxis. In unseren Ritualen feiern wir den Kreislauf der Natur und des Lebens, danken den Göttern für ihre Gaben, begegnen ihnen und feiern mit ihnen ein heiliges Fest. Fritz Steinbock (Asfrid, ORD) ist Journalist und Schriftsteller, Gründungsmitglied und zweiter Vorsitzender der traditionellen Heidengemeinschaft Odinic Rite Deutschland e.V. (ORD) und als ihr „Ewart“ der Hauptverantwortliche für ihr Ritualwesen. Er beschreibt nicht nur die jahreszeitlichen Feste des ORD, die Feiern zu Geburt, Mündigkeit, Hochzeit und Bestattung, Rituale zu Ehren einzelner Götter und für verschiedene Lebenssituationen, Gebete, Weihungen und vieles mehr in praktischen Beispielen mit alten und neuen Texten, sondern erklärt auch die Geisteshaltungen und Motive, die hinter den Ritualen stehen, und gibt so einen Einblick in Wesen und Geist des germanischen Heidentums insgesamt. Denn der Geist heidnischer Religion ist der Geist des Rituals.

Auszug aus Das heilige Fest : Rituale des traditionellen germanischen Heidentums in heutiger Zeit von Fritz Steinbock. Copyright © 0. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.

Einführung

Rituale sind das traditionelle Herzstück des Heidentums. Es ist keine dogmatische Religion, die den Glauben an ihre Lehren in den Mittelpunkt stellt, sondern eine lebendige Beziehung zu den Göttern, der Natur und allem Heiligen, die sich tätig verwirklicht. Es ist nicht Theorie, sondern Praxis. Heide sein heißt das Heidentum auszuüben.
Im germanischen Heidentum, das heute auch Ásatrú oder Asatru (Göttertreue) und Forn Siðr oder dänisch Forn Sed (Alte Sitte) genannt wird, ist das nicht ganz einfach. Eine einheitliche Ritualpraxis gab es schon in alter Zeit ebenso wenig wie Dogmen und Lehrsätze. Jedes Volk, jeder Stamm, ja bisweilen jedes Dorf und jede Sippe hatte besondere Bräuche, um mit den Göttern in Beziehung zu treten, sie zu verehren und sich ihren Segen zu sichern. Überliefert sind sie, wenn überhaupt, nur in Bruchstücken. Das ist schade, aber nicht zu ändern. Wer es nicht wahrhaben will und behauptet, er könnte sie vollständig rekonstruieren, ist ein Träumer oder Scharlatan. Wie in alter Zeit muss auch heute jede Heidengemeinschaft ihre eigene, auf eigener Einsicht beruhende Ritualpraxis entwickeln.
Jede Darstellung germanischer Rituale von heute kann sich daher nur auf die Praxis einer bestimmten Gemeinschaft berufen und muss dies auch klar deklarieren. Die vorliegende zeigt die Praxis des Odinic Rite Deutschland e.V. (ORD), einer Gemeinschaft mit der programmatischen Selbstbezeichnung „traditionelles germanisches Heidentum in heutiger Zeit“, die den Autor zu ihrem Ewart, dem Hauptverantwortlichen für das Ritualwesen, gewählt hat. Eine der Aufgaben, die ich mit diesem Amt übernommen habe, war die Erstellung eines Ritualbuchs, das die in vielen Jahren gemeinsam entwickelten, bisher nie schriftlich fixierten und nur in der Praxis selbst weitergegebenen rituellen Traditionen des ORD sammelt und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht – einerseits als Anleitung für unsere Mitglieder, andererseits aber auch für Außenstehende, die germanische Rituale kennen lernen, das eine oder andere für sich entdecken oder sich schlicht informieren wollen, welche es gibt, was wir dabei tun und natürlich auch, was dahinter steckt.
Ich habe dieses Buch daher in drei Teile gegliedert und dem praktischen, der den Großteil des Umfangs ausmacht, einen kurzen Teil über Wesen und Sinn von Ritualen voran gestellt. Er ist so konzipiert, dass er Außenstehenden auch als allgemeine Information über den Geist des germanischen Heidentums dienen kann. Für praktizierende Heiden ist er zum Verständnis des Hauptteils nicht unbedingt nötig, kann ihnen aber helfen, ihr theoretisches Wissen darüber zu vertiefen, was das germanische Ritual überhaupt ist, welche Hintergründe die einzelnen Riten haben und welche Formen es gibt und in alter Zeit gab. Auch auf historische Ritualformen, die wir heute ablehnen, muss eingegangen werden, um den Sinn zu erläutern, den sie im Leben unserer Vorfahren hatten, und dadurch Irrtümern vorzubeugen, die das Verständnis für unsere Religion trüben könnten.
In den praktischen Teilen stelle ich, ausgewählt aufgrund einer Umfrage unter Mitgliedern und Freunden des ORD, die vier Feste im Jahreslauf, die Lebenskreisfeste und einige Rituale für bestimmte Zwecke vor. Ich habe dafür kurz gehaltene Texte verfasst, die für sich allein genommen vollständig sind, aber mit zusätzlichen Elementen ergänzt werden können. Wo es welche gab, habe ich dabei historische Texte verwendet, die im Anhang auch in der Original-sprache wiedergegeben sind. Ein Glossar der verwendeten altsprachlichen Begriffe und „Fachausdrücke“ ist ebenfalls im Anhang zu finden.
Teil drei des Buches ist dem Odinic Rite Deutschland selbst gewidmet und erläutert seine Position in der modernen Heidenbewegung und die wichtigsten Inhalte, die er vertritt. Das dient nicht nur dazu, ihn Interessierten bekannt zu machen, sondern ist auch eine Art Offenlegung, die das eingangs Gesagte verdeutlicht: Was dieses Buch beschreibt, ist das Ritualwesen einer bestimmten Gemeinschaft, die es in heutiger Zeit aus historischen Quellen und eigener Erfahrung entwickelt hat. Wir berufen uns auf seriöse religionswissenschaftliche Forschungen und überprüfen, ob unsere Rituale mit ihren Erkenntnissen überein stimmen. Insofern können sie als traditionell germanisch gelten: Sie setzen auf heutige Art die rituelle Tradition unserer Ahnen fort. Wir behaupten daher weder, dass unsere Rituale die gleichen wie damals wären, noch dass moderne Rituale, die der germanischen Tradition gerecht werden sollen, nur in dieser und keiner anderen Form abgehalten werden können.
Die Breite und Vielfalt, die schon das religiöse Leben unserer Vorfahren zeigte, gibt uns auch heute eine Fülle von Möglichkeiten. Heidentum ist eine lebendige Religion, die aus uralten Wurzeln kommt, aber stets weiter wächst. Es lässt sich weder auf eine einzige starre Form festlegen, noch darf es museal erstarren. Gerade als traditionelle Heiden bekennen wir uns auch zu sinnvollen Neuerungen, denn Tradition heißt nicht Festhalten am Vergangenen, sondern am zeitlos Gültigen, das neue Gegenwart werden muss. Lasst uns nicht die Asche anbeten, sondern das Feuer am Brennen halten!

Fritz Steinbock, Ritualverantwortlicher des Odinic Rite Deutschland (ORD)
, legt hier sein rituelles Praxisbuch mit 272
Seiten vor, in welchem er ausführlich die jahreszeitlichen Feste, die Feiern
zu Geburt, Mündigkeit, Hochzeit und Bestattung, Rituale zu Ehren einzelner
Götter und für verschiedene Lebenssituationen, Gebete, Weihungen und vieles
mehr in praktischen Beispielen vorstellt. Er erklärt die Geisteshaltungen
und Motive, die hinter den Ritualen stehen und gibt so einen Einblick in
Wesen und Geist des germanischen Heidentums insgesamt. Ein schönes und ein
wichtiges Buch.
„Denn der Geist heidnischer Religion ist der Geist des Rituals.“

Bewertungen

Es gibt noch keine Bewertungen.

Schreibe die erste Bewertung für „Das Heilige Fest: Rituale des traditionellen germanischen Heidentums in heutiger Zeit“