Blumen aus Galiläa. Schriften gegen die Zerstörung des Heiligen Landes

17,90

Artikelnummer: Prolit/Prome Kategorie:

Beschreibung

Sprache: Deutsch
Broschiert – 214 Seiten – Promedia, Wien
Erscheinungsdatum: März 2005
Auflage: 1
ISBN: 3853712312

Eine jüdische Geschichte erzählt von einem stummen Kind, das trotz intensiver ärztlicher Bemühungen niemals ein Wort sprach. Eines Tages, im fortgeschrittenen Alter von 10 Jahren, ließ es bei Tisch plötzlich seinen Löffel fallen und rief: „Die Suppe ist zu salzig!“ Die Eltern fragten ihr Kind erstaunt, warum es all die Jahre geschwiegen hatte und es antwortete: „Bis jetzt war immer alles in Ordnung.“

Mit dieser Anekdote erklärt Israel Shamir sein plötzliches Auftauchen in den politischen Medien Westeuropas. Der russisch-israelische Intellektuelle, Autor, Übersetzer und Journalist war bei seinen russischen Lesern schon lange bekannt. In englischer Sprache begann er erst zu schreiben, als im Januar 2001 israelische Angriffe auf Palästinenser ihn dazu zwangen, sich politisch einzumischen. Seine Artikel erschienen auf Internetseiten weltweit, wurden in zahlreichen Zeitungen und Magazinen abgedruckt und in Buchform in mehrere Sprachen übersetzt.

Inmitten der endlosen Verhandlungen um die Grenzziehungen zweier Staaten vertritt Israel Shamir – ähnlich wie es Edward Said tat – die Einstaaten-Lösung für ganz Palästina/Israel. „Blumen aus Galiläa“ ist eine Sammlung von Essays, in denen sich Israel Shamir nicht nur für die Befreiung Palästinas ausspricht, sondern auch für ein weiter gefasstes Ziel einsetzt: die Befreiung des öffentlichen Diskurses.

Israel Shamir lädt uns ein zu einem Streifzug durch seine Wahlheimat und schenkt uns Einblick in deren Geschichte. Mit seinem bissig-literarischen Blick auf die Geschichte Palästinas zeigt Shamir, wie der Staat Israel im wahrsten Sinne des Wortes auf den Ruinen palästinensischer Städte und Dörfer errichtet worden ist. Historische Quellen dokumentieren mehr als 400 derartige Orte innerhalb der Grenzen des heutigen Israel. Seit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 sieht sich das palästinensische Volk in seiner Existenz bedroht, Schritt für Schritt wird es seiner Lebensgrundlagen beraubt. Nach der Besetzung der Westbank und des Gazastreifens ist dieser Verdrängungs- und Vertreibungsprozess im eklatanten Gegensatz zu allen internationalen Normen auch auf die besetzten palästinensischen Gebiete ausgedehnt worden. Ein Volk kämpft um seine Lebensgrundlagen, aber auch um seine Geschichte, seine Kultur und seine Identität.

Der Autor: Israel Shamir, geboren 1947 in Novosibirsk, kam 1969 als Sohn jüdischer Eltern nach Israel. Er diente in der israelischen Armee in einer Fallschirmjägereinheit und kämpfte im Jom Kippur-Krieg 1973. Shamir übersetzte den Talmud, James Joyce, Homer und andere Klassiker in die russische Sprache. Shamirs umfassendes Wissen erlaubt ihm historische und intrakulturelle Querverbindungen herzustellen, die für Lesende aus dem Okzident oft etwas erfrischend Atemberaubendes haben. Als Journalist arbeitet er für das israelische Radio und für eine Reihe von Zeitungen in Israel, Russland und Japan. Seine Schriften wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, der Promedia Verlag unternimmt erstmals eine Übersetzung in die deutsche Sprache. Israel Shamir lebt in Haifa/ Israel. Er gehört zu den prominentesten jüdischen Vertretern des Konzepts eines gemeinsamen jüdisch-palästinensischen Staates.

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