Aldebaran 3: Kampf um die Ischtar-Festungen

12,90

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Beschreibung

  • Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
  • Verlag: Msw Medien Service Wuppertal (Juni 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3937355707
  • ISBN-13: 978-3937355702

am 14.5.2010 erschienen!

„Aldebaran
ist imperiale Science Fiction.“ (HJB)

Der planmäßige Aufbau der Ischtar-Festungen hat dem aldebaranischen
Imperium eine 144-jährige Pause vor den Angriffen der Mohak geschenkt.
Die Dritte Macht hat in dieser Zeit den Mars, den irdischen Mond sowie
die Monde der Gasplaneten Jupiter und Saturn zu gigantischen Werften
ausgebaut.

Im Jahre 2012 entdeckt ein terranisches Kommandounternehmen den Bau
einer monströsen Waffe durch die Mohak. Die Ischtar-Festungen sind durch
diese Waffe mehr als gefährdet, weshalb sich die Regierung der Dritten
Macht zur Kontaktaufnahme mit dem Imperium entschließt, um die mächtige
solare Flotte an die Seite Aldebarans zu stellen. Doch dann spielen die
Mohak eine Trumpfkarte aus, von deren Existenz niemand etwas ahnte …

 

Heinrich
von Stahl
Der Autor der neuen Unitall-Serie ALDEBARAN im Interview

Lanz
Martell:

Wie kam Ihr Kontakt zum Unitall-Verlag zustande? Oder anders gefragt,
warum erscheint Ihr Buch bei Unitall und nicht z.B. bei Heyne?

Heinrich
von Stahl:

Die Geschichte, die ich zu erzählen habe, beleuchtet besonders die
westliche Gesellschaft aus einem anderen Blickwinkel, als es die
Massenmedien tun. Große Verlage, wie der von Ihnen genannte, sind ohne
Ausnahme sogenannte „Profit-Center“ globaler Medienkonzerne. Letztere
sind jedoch offensichtlich an der Aufrechterhaltung des Bildes, das die
Bevölkerung von der Gesellschaft hat, in hohem Maße interessiert. Aus
diesem Grunde suchte ich nach einem Verlag, der auch andere Blickwinkel
als die in beispielloser Eintracht von den Massenmedien verbreiteten
zuläßt.
Folglich „googelte“ ich, ganz profan, nach Science Fiction-Romanen,
die das Thema „Flugscheiben“ behandeln, weil letztere erstens in meinen
Romanen vorkommen und weil zweitens das Thema heikle, in den großen
Verlagen unerwünschte Diskussionen hervorruft. So stieß ich auf die
Serie STAHLFRONT, besorgte mir die Bände und – war begeistert. Bei so
viel Frechheit gegen das partei- und medienübergreifend propagierte
Weltbild konnte ich mir nicht vorstellen, daß dem Verlag mein Roman zu
heiß sein würde, zumal ALDEBARAN eine Space-Opera ist, in der die Erde
„hineingezogen“ wird und STAHLFRONT eine terrazentrische
satirisch-zynische Gesellschaftskritik, die von erstaunlich wenigen
Menschen begriffen wird.
Vor diesem Hintergrund nahm ich Kontakt mit dem Verlag auf. Schon nach
den ersten Gesprächen stellte ich fest, ein Umfeld vorgefunden zu
haben, in dem ich mich wohl fühle.

Lanz
Martell:

Sie sprechen STAHLFRONT an, die wohl umstrittenste SF-Serie, die
vorstellbar ist. Warum schreckten Sie die Negativschlagzeilen, mit denen
jene Romanserie behaftet ist, nicht ab? Haben Sie keine Befürchtungen,
daß Ihre Serie bei den SF-Lesern, die STAHLFRONT ablehnen, von
vornherein keine Chance hat?

Heinrich
von Stahl:

Es gibt sicherlich Leser, die zwar STAHLFRONT ablehnen, ALDEBARAN
jedoch mögen werden, besonders unter Freunden von Space-Operas. Unter
diesen Lesern sind natürlich Leute, die wegen der Veröffentlichung von
STAHLFRONT von vornherein alles ablehnen, was der Unitall-Verlag
publiziert. Genau für diese Leute ist ALDEBARAN nicht geschrieben. Wer
in Dogmatismus gefangen ist, wird ALDEBARAN, vorsichtig ausgedrückt, als
nicht „zeitgeistkonform“ empfinden. Lassen Sie mich diesen Punkt näher
erläutern:
ALDEBARAN transportiert den Geist der ersten drei- oder vierhundert
PERRY RHODAN-Hefte in einen für den naturwissenschaftlich interessierten
Leser schlüssigeren, mit den modernen Erkenntnissen über die
Naturgesetze nicht im Widerspruch stehenden Handlungsrahmen. Als die
PERRY-Hefte in den Sechzigern erschienen, wäre kein Mensch auf die Idee
gekommen, die Serie als „politisch rechts“ zu bezeichnen. Durch einen
irrationalen Wandel des Zeitgeistes, begleitet von einer pathologischen
Phobie überall etwas „Rechtes“ zu erkennen, durften wir dann im Jahre
2006 in den Hochgenuss einer intellektuellen Meisterleistung des STERN
kommen, der PERRY RHODAN übelstes Nazi-Gedankengut unterstellte. Wer
die ersten PERRY-Hefte gelesen hat, erkennt sofort, wie unglaublich
schlecht recherchiert dieser STERN-Artikel ist und wie plump die
Handlung verdreht wird.
Wer also „Handgranaten-Herberts Phantasmagorien“ vermißt und damit
leben kann, daß seine Lektüre von der geistigen Elite unserer
Gesellschaft als nicht „stubenrein“ bezeichnet wird (interessant, daß
ein STERN-Journalist glaubt, die Kompetenz und Autorität dazu zu haben),
wer sich nicht zur „Hippiegeneration“ zählt, für die „der legendäre
Exposé-Autor William Voltz das Perryversum […] militärisch ab und
spirituell auf[rüstete]“, wer keine Lust mehr darauf hat, daß „Hartz IV
inzwischen auch im Weltraum angekommen“ ist, der sollte sich im
ALDEBARAN-Universum recht wohl fühlen.

Lanz
Martell:

Was bedeutet für Sie „Military-SF“?

Heinrich
von Stahl:

Die Geschichte der Menschheit ist bis in die Gegenwart geprägt durch
bedeutende Persönlichkeiten, gesellschaftliche Umwälzungen und durch
ständige Kriege. Somit sind diese Dinge sozusagen natürliche
Handlungselemente einer Space-Opera. Deshalb ist ALDEBARAN eine
Geschichte bedeutender Persönlichkeiten, von Helden, die sich in einem
gnadenlosen Kampf einem überlegenen Feind stellen müssen.
Natürlich sind Kriege nichts Wünschenswertes. Doch gerade die
Schilderungen militärischer Auseinandersetzungen verleihen ALDEBARAN die
notwendige Würze, um den Leser, so hoffe ich doch, für ein paar Stunden
in eine phantastische, spannende Welt zu entführen.
Die spannungsbildenden militärischen Elemente der Serie sowie die
Schilderung einer undemokratischen, imperialen Gesellschaft befinden
sich zweifellos im Einklang mit der gängigen Medienethik, die eine
Begrenzung von Gewalt auf den fiktionalen Bereich als Mittel zu deren
Domestizierung ansieht. Vor diesem Hintergrund wundert es mich sehr, um
nochmals auf PERRY RHODAN zurückzukommen, daß diese Serie militärisch
abgerüstet und damit eines wichtigen Spannungselements beraubt wurde. Da
es dafür keine medienethischen Gründe gibt, müssen die Ursachen
ideologischer Natur sein. Deshalb fange ich mit ALDEBARAN dort an, wo
PERRY RHODAN aus ideologischen Gründen aufgehört hat.

Lanz
Martell:

Wo hat denn Ihrer Meinung nach PERRY RHODAN „aus ideologischen
Gründen“ aufgehört?

Heinrich
von Stahl:

PERRY RHODAN war schon immer ein Produkt des Zeitgeistes. Als
militärische Elemente zur Spannungsanreicherung in Deutschland noch
selbstverständlich waren, machte man in den PERRY-Heften auch reichlich
Gebrauch davon. Als dann im Zuge der 68er Bewegung alles Militärische
mit „politisch rechts“ und sogar „Nationalsozialismus“ assoziiert wurde,
folgte bei RHODAN auch prompt die bereits erwähnte militärische
Abrüstung. Man muß sich einen derartigen Unsinn wirklich einmal
vergegenwärtigen: Natürlich ist Militarismus etwas Schlechtes. Vampire
und Zombies sind das sicherlich auch. Trotzdem sind letztere ein
unverzichtbares Spannungselement von Horrorgeschichten. Eine ähnliche
Rolle spielt die kriegerische Auseinandersetzung meiner Meinung nach in
der Science Fiction. Kein geistig gesunder Mensch wünscht sich real
existierende Vampire und Zombies, wie sich kein geistig gesunder Mensch
einen Krieg wünscht. Geschichten über diese Dinge sind einfach spannend
und haben nichts mit Ideologie zu tun. Bei PERRY RHODAN wurde das
militärische Element jedoch zu „rechter“ Ideologie erhoben und
ebendeshalb abgeschafft. Hollywood ist ein derartiger Ideologie-Tick
übrigens fremd. Viele der großen und erfolgreichen SF-Filmproduktionen
erzählen die Geschichte eines Krieges, ohne den von „Star Wars“,
„Kampfstern Galaktica“, „Terminator“, „Starship Troopers“ oder
„Independence Day“ nicht viel übrig bliebe.

Lanz
Martell:

Wie kommt ein Ex-Mitarbeiter von Area 51 dazu, einen Science
Fiction-Roman zu schreiben? Läge es nicht näher, ein Sachbuch über Ihre
Arbeit in der Area zu verfassen?

Heinrich
von Stahl:

Sämtliche Sachbücher über die Area 51 und ihre Hintergründe enthalten
nur solche „Fakten“, die den Betreibern der Area ins Konzept passen. Bei
diesen Fakten handelt es sich ausnahmslos um Desinformation. Die
Motivation für diese Strategie ist einfach: Die schiere Zahl von
Ufo-Sichtungen, die Übereinstimmung der geschilderten Form der
„Alien-Raumschiffe“, die besondere Häufigkeit der Sichtungen in der Nähe
der Area 51, die Mythen um Neuschwabenland, der fehlende Fortschritt
der offiziellen Weltraumprogramme – all dies deutet klar darauf hin, daß
„irgendwas im Busch“ ist. Die Aufklärung der tatsächlichen
Zusammenhänge würde das Selbstverständnis der Menschheit grundlegend
verändern. Ein derart tiefer Eingriff in die Entwicklung Terras würde
eines triftigen Grundes bedürfen, der, zum Glück für uns alle, noch
nicht vorliegt. Es besteht jedoch eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür,
daß die Geschehnisse in den kommenden Jahren eskalieren, so daß die
Information der Öffentlichkeit unumgänglich wird. Im Vorfeld einer
solchen Entwicklung wäre in der Tat die Zeit für ein Sachbuch gekommen.
Bis dahin ist die Vermischung von Realität und Fiktion in SF-Romanen
sinnvoller.

Lanz
Martell:

Wer ist Heinrich von Stahl wirklich?

Heinrich
von Stahl:

Ich bin äußerst sensibel. Deshalb fordere ich alle Journalisten vom
Kaliber des zuvor erwähnten STERN-Schreiberlings auf, bei der Bewertung
meiner Bücher Nachsicht walten zu lassen. Ich denke, einen negativen
Artikel über meine Arbeit im STERN oder im SPIEGEL würde ich psychisch
nicht verkraften.